„Falsches Signal in den jetzigen Zeiten“
Die örtlichen SPD reagiert mit Unverständnis auf die Produktionsschließung in Heidenheim.
Auf völliges Unverständnis auch bei der Heidenheimer SPD stößt die Entscheidung der Firma Paul Hartmann AG, die Produktion in Heidenheim zu schließen. „Noch im März wurden Rekordzahlen verkündet und jetzt, nur einen Monat später, werden 120 Mitarbeiter einem völlig ungewissen Schicksal überlassen“, so der Kreisvorsitzende Dr. Florian Hofmann. „Diese Mitarbeiter“, ergänzt der Ortsvorsitzende Peter Ring, „haben auch zu den Rekordzahlen beigetragen. Und was nützt ihnen ihr Einsatz jetzt?
Dass ihre Arbeitsplätze in Polen landen.“
Fairness gegenüber Mitarbeitern
Die Entscheidung des Unternehmens in den jetzigen Zeiten halten beide für ein völlig falsches Signal und für den Beginn einer Entwicklung, die die Verantwortung des Konzerns für seine Mitarbeiter, aber auch für Stadt und Kreis Heidenheim, vermissen lässt, teilt die SPD mit. „Mitarbeiter wie auch Heidenheim haben immer treu zu Hartmann gestanden und unterstützt, wo es nur geht“, sagt Dr. Hofmann. Die Fairness hätte es hier bedingt, nach anderen, mitarbeiterschützenden Maßnahmen zu suchen. „Um so mehr, als die Chancen auf dem Arbeitsmarkt derzeit alles andere als günstig sind“, so Peter Ring mit Blick auf die Pandemiesituation, von der gerade der Hartmann-konzern profitieren konnte: „So lässt man Mitarbeiter nicht im Regen stehen.“
SPD unterstützt Betriebsrat
Dem Betriebsrat des Konzerns sagen beide Vertreter der örtlichen
SPD ihre volle Unterstützung zu, zumal auch sie vermuten würden, dass noch nicht alle Möglichkeiten für den Konzern in Betracht gezogen worden sind, so der Ortsund der Kreisverband der SPD in der Pressemitteilung: „Dies auch vor dem Hintergrund, dass noch vor wenigen Jahren hohe Investitionen in den Produktionsstandort Heidenheim geflossen sind, aber auch der Tatsache, dass in jetzigen Zeiten alle in der gesellschaftlichen Verantwortung stehen, nicht nur die eigenen Interessen zu berücksichtigen, sondern auch über den Tellerrand hinauszusehen.“Das werde von Einzelhändlern verlangt, von Müttern, Vätern, Kindern und Jugendlichen, von Gastronomen und Künstlern. Umso mehr müsse dies verlangt werden von Konzernen, die von der Pandemie keineswegs betroffen, sondern vielmehr begünstigt seien.
Hier dürfe das letzte Wort noch nicht gesprochen sein: „Alle örtlichen Kräfte müssen an einem Strang ziehen, um die Produktion in Heidenheim zu erhalten“, so die SPD.