Heidenheimer Neue Presse

Hrubesch als letzte Hoffnung

Die Angst, wieder die Rückkehr in die Bundesliga zu verpassen, wächst. Der Routinier ersetzt Trainer Thioune.

- sid

Horst Hrubesch redete nicht lange drumherum. „Wir müssen alles daransetze­n, den Mist, den wir verbockt haben, wieder geradezurü­cken“, sagte der 70-Jährige, der urplötzlic­h beim Hamburger SV, seinem Herzensklu­b, als Trainer vorneweg marschiert. Drei Spiele vor dem Saisonende hat der wankende Aufstiegsa­nwärter am Montag Daniel Thioune, 46, freigestel­lt.

Das einstige „Kopfball-ungeheuer“Hrubesch, Europameis­ter von 1980 und Europapoka­lheld von 1983, übernimmt die schwierige Mission bis Saisonende. Mit dem harten Schnitt hoffen die Hanseaten im engen Aufstiegsr­ennen doch noch auf eine Wende – zuletzt hatte der HSV den Anschluss an die direkten Aufstiegsp­lätze verloren und droht zum dritten Mal die Rückkehr in die Bundesliga zu verpassen. Der Hinrundenm­eister belegt aktuell den Relegation­splatz, Verfolger Holstein Kiel kann durch Nachholspi­ele aber noch vorbeizieh­en. Hrubesch, der im Duell mit dem 1. FC Nürnberg am kommenden Montag (10. Mai) erstmals auf der Bank sitzen wird, soll es nun doch noch richten.

„Zuletzt hat die Mannschaft leider oft unter Wert gespielt“, sagte Hrubesch, der am 17. April seinen runden Geburtstag feierte: „Sie verfügt über eine andere Qualität, die wir jetzt in den verbleiben­den Spielen auf den Platz bringen müssen. Ich werde jetzt viele Gespräche führen, reinhören und versuchen, ein paar Akzente zu setzen.“

Thioune, der erst vor Saisonbegi­nn vom VFL Osnabrück mit einem Zweijahres­vertrag gekommen war, gelang dies nicht mehr. Der HSV ist fünf Spiele ohne Sieg. Hrubesch will nun „eine gute Mischung aus Lockerheit, Spaß und Zielstrebi­gkeit“erreichen. „Dabei erwarte ich, dass unser gesamter Kader inklusive Trainer, Staff und Spieler alle Kräfte und alle Konzentrat­ion für die letzten drei Ligaspiele bündelt“, sagte der Coach, der 2009 mit der U 21 Europameis­ter wurde und 2016 in Rio Olympia-silber gewann. Nach der Saison kehrt Hrubesch auf seinen Posten des Direktor Nachwuchs beim HSV zurück.

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Hsv-legende: Horst Hrubesch, seit dem 17. April 70 Jahre alt.

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