Heidenheimer Neue Presse

Querpass Tatsachen statt Initiative­n

- über die vermeintli­che Öffnung des Kinderund Jugendspor­ts Manuela Harant

Dass Kinder und Jugendlich­e in der Pandemie auf besondere Art und Weise abgehängt sind, musste Corona-deutschlan­d in den vergangene­n Monaten schmerzvol­l erfahren. Insbesonde­re im Sport, wo die – meist erwachsene­n – Profis seit Monaten trainieren können, blieb der – meist breitenspo­rtlich betreute – Nachwuchs lange Zeit auf der Strecke. Insofern ist es zu begrüßen, dass sich Prominente aus Gesellscha­ft und Sport nun zur Kinderspor­t-initiative #bewegteuch zusammenge­schlossen haben. Darin sprechen sich die Initiator:innen für eine kontrollie­rte Öffnung des Kinderund Jugendspor­ts aus und wollen ihre Ideen in Modellproj­ekten in Berlin und Tübingen erproben. „Vorgesehen ist, den Versuch wissenscha­ftlich zu begleiten“, heißt es in der Pressemitt­eilung zum Projekt: „Voraussetz­ung für die Teilnahme an den Übungseinh­eiten soll für Trainer:innen und Trainierte ein tagesaktue­ller negativer Schnelltes­t sein.“

Dabei ist doch genau das in vielen Bundesländ­ern, darunter auch Baden-württember­g, seit geraumer Zeit möglich. Weil allerdings die Kommunen die Vorgaben oft noch nicht rechtsverb­indlich umgesetzt haben, trauen sich viele Vereine nicht, ihre Tore tatsächlic­h zu öffnen. Insofern bräuchte es statt wissenscha­ftlicher Begleitung wohl eher Macher an den Schnittste­llen der Corona-verordnung­en. Bleibt zu hoffen, dass auch sie von #bewegteuch erfahren und die Initiative endlich in Tatsachen verwandeln, die längst auf dem Papier stehen.

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