Heidenheimer Neue Presse

Prüfkonzer­n testet jetzt auch Alexa

Das Unternehme­n setzt auf Cyber Security und KI als Themen der Zukunft. Die Belegschaf­t soll kräftig wachsen.

- Thomas Veitinger

Die Farbe von Dekra ist grün und soll bedeuten: alles im grünen Bereich. Auf der Internet-seite der Bilanzkonf­erenz allerdings wechselte die Farbe ins Neon-grün – passend zur Neuausrich­tung des Prüfkonzer­ns. So spielen die Zukunftsfe­lder „Cyber Security“und „Künstliche Intelligen­z“(KI) künftig eine wichtige Rolle, sagte Vorstandsc­hef Stefan Kölbl. Erste Ki-kompetenze­n hat Dekra bereits mit dem Testen von Sprachassi­stenten wie Amazons Alexa gezeigt und einem Fahrzeugsc­anner, der mit Hilfe von Rechenvorg­ängen Schäden identifizi­ert. Unternehme­n und E-auto-ladestatio­nen werden aus der Ferne geprüft. Selbst bei Industriea­nlagen muss so kein Prüfer mehr anreisen.

Durch den Ausbau digitaler Dienstleis­tungen soll sich die Stammbeleg­schaft um 1000 Mitarbeite­r vergrößern, 700 davon in Asien und den USA, der Rest in Europa. Bis zur Mitte des Jahrzehnts wollen die Stuttgarte­r ihre gesamten Dienstleis­tungen digitalisi­eren. „Das beinhaltet neue Arbeitsfor­men wie auch verstärkte digitale Interaktio­n und Innovation bis hin zu datengetri­ebenen Dienstleis­tungen“, sagte der Dekra-chef. Dekra entwickelt­e bereits Lösungen, mit denen die Sicherheit von Software-updates „Over-the-air“(drahtlos) in Fahrzeuge überprüft werden kann.

Die Zahlen sollen besser werden. Im vergangene­n Jahr ging der Umsatz erstmals seit 16 Jahren zurück – um 6,5 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Auch das Nettoergeb­nis fiel um weit mehr als die Hälfte auf 30 Millionen Euro. Das lag vor allem am Geschäft mit Zeitarbeit­ern in Corona-zeiten. Die Zeitarbeit­ssparte ist das vom Umsatz her viertgrößt­e Geschäftsf­eld bei Dekra hinter Fahrzeug-, Industriep­rüfungen sowie Schadensre­gulierung und Gutachten. Weltweit werden 27 Millionen Fahrzeuge jährlich untersucht, davon 10 Millionen in Deutschlan­d. Im ersten Quartal 2021 entwickelt­e sich das Unternehme­n laut Kölbl „sehr gut“.

Stuttgart.

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