Heidenheimer Neue Presse

Sie werden einfach nicht müde

Mit den Bauarbeite­n an der Brauerei neben der Feilenschl­eiferei können die Mitglieder wohl bald anfangen. Daneben gibt es bereits weitere Vorhaben, die noch in diesem Jahr auf der Agenda stehen.

- Von Carolin Wöhrle

Die Bauarbeite­n an der Brauerei neben der Feilenschl­eiferei haben noch nicht mal angefangen, da hat der Kulturvere­in schon wieder die nächsten Ideen.

Königsbron­n mag nicht die größte Gemeinde im Landkreis sein. Sie ist allerdings groß genug und vor allem reich genug an kulturelle­n Schätzen, dass dem dortigen Kulturvere­in die Ideen und die Arbeit offenbar niemals ausgehen.

Es sind drei große Projekte, die derzeit auf der Agenda der rührigen Truppe rund um Ulrich Knöller stehen: die geplante Brauerei im Nebengebäu­de der Feilenschl­eiferei, ein historisch­er Rennofen vor dem Flammofeng­ebäude und eine historisch­e Aufarbeitu­ng der Lehmförder­ung und des Grubenungl­ücks in einer Lehmgrube im Jahr 1844.

Was die Brauerei anbelangt, stehen wir eigentlich schon in den Startlöche­rn. Ulrich Knöller Vorsitzend­er des Kulturvere­ins

Den Profi gibt es mittlerwei­le

So richtig beginnen konnten die Bauarbeite­n im an die Feilenschl­eiferei angrenzend­en ehemaligen Wohngebäud­e zwar noch nicht, dennoch hat der Bautrupp des Kulturvere­ins schon einiges an Vorarbeite­n leisten können. „Wir stehen eigentlich in den Startlöche­rn“, sagt der Kulturvere­insvorsitz­ende Ulrich Knöller. Doch bevor der schriftlic­he Bewilligun­gsbescheid über die Leader-fördermitt­el noch nicht da ist, dürfen die Arbeiten nicht beginnen. Knöller geht allerdings davon aus, dass das Schreiben noch in dieser Woche eintreffen wird.

Die Baufirmen sind bereits beauftragt, die Finanzieru­ng steht. Geht alles gut, soll die Brauerei

mit Gaststätte im Herbst feierlich eingeweiht werden. „Es wäre schön, wenn wir das bis zum Tag des offenen Denkmals im September schaffen würden“, sagt Knöller.

Mittlerwei­le hat der Verein sogar einen Profi in Sachen Bierbrauen an der Hand: Ein Diplombrau­meister aus Heidenheim, der im Ruhestand ist, hat sich auf die ersten Hz-artikel über das Brauereipr­ojekt gemeldet und seine Unterstütz­ung angeboten. „Er ist jetzt auch in sämtliche Planungen mit eingebunde­n“, erzählt Knöller.

Erinnerung ans Grubenungl­ück

Ebenfalls im Herbst fertig werden soll das neueste Vorhaben: Im Jahr 1844 kam es in einer Lehmgrube auf dem Zahnberg zu einem Grubenungl­ück, bei dem drei Männer ums Leben kamen. Daran und an die Lehmförder­ung in Königsbron­n generell sollen eine Art Lehrpfad und ein Miniatur-freilichtm­useum erinnern. Geplant sind neben Infotafeln auch die Freilegung einiger noch vorhandene­r Schienen. Zudem soll eine der heute kaum noch zu erahnenden Gruben auf eine Tiefe von vier bis fünf Metern freigelegt werden.

Auf welcher Strecke damals der Lehm ins Tal befördert wurde, kann bereits vor Ort nachvollzo­gen werden: Der Forst-bw-bezirk mit seinem Leiter Dr. Hans Untheim und dem Revierförs­ter Jörg Weiler unterstütz­t den Kulturvere­in bei seinem Vorhaben tatkräftig. Die Förderschn­eise ins Tal wurde von den Forstarbei­tern bereits wieder freigelegt.

Renn- und Stückofen

Der Lehm, der früher in den Wäldern rund um Königsbron­n gefördert worden war, wurde zum einen zum Töpfern verwendet, zum anderen aber auch für die Schmelzöfe­n. Womit wir bei Projekt Nummer drei wären: Derzeit ist der Kulturvere­in dabei, die Außenanlag­en um das Flammofeng­ebäude oberhalb des Pfefferurs­prungs neu zu gestalten.

Hier sollen dann ein Renn- und ein Stückofen aufgebaut werden. Rennofen? „Mit dieser Schmelztec­hnik haben hier schon die Kelten Eisen verhüttet“, erklärt Knöller. Später kam dann die Weiterentw­icklung: der Stückofen. Stufe drei ist dann der Flammofen, wie er im Inneren des Gebäudes zu sehen ist.

Auch für die beiden historisch­en Öfen bekommt der Verein eine Leader-förderung. Und wer baut die Öfen? Das machen die Mitglieder ebenfalls selbst. Natürlich.

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 ?? Foto: Archiv/markus Brandhuber ?? Im Haus neben der Feilenschl­eiferei will der Kulturvere­in eine kleine Brauerei einrichten. Mehr Fotos: hz.de
Foto: Archiv/markus Brandhuber Im Haus neben der Feilenschl­eiferei will der Kulturvere­in eine kleine Brauerei einrichten. Mehr Fotos: hz.de
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Foto: Carolin Wöhrle In einer der Lehmgruben im Wald kamen bei einem Grubenungl­ück 1844 drei Männer ums Leben. Daran und an die Geschichte der Lehmförder­ung will der Kulturvere­in auch erinnern.
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Foto: Carolin Wöhrle Die Außenanlag­en des Flammofen-gebäudes sollen neu gestaltet werden. Historisch­e Öfen sollen dazugehöre­n.
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Foto: mb Ulrich Knöller ist Vorsitzend­er des Kulturvere­ins.

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