Sie werden einfach nicht müde
Mit den Bauarbeiten an der Brauerei neben der Feilenschleiferei können die Mitglieder wohl bald anfangen. Daneben gibt es bereits weitere Vorhaben, die noch in diesem Jahr auf der Agenda stehen.
Die Bauarbeiten an der Brauerei neben der Feilenschleiferei haben noch nicht mal angefangen, da hat der Kulturverein schon wieder die nächsten Ideen.
Königsbronn mag nicht die größte Gemeinde im Landkreis sein. Sie ist allerdings groß genug und vor allem reich genug an kulturellen Schätzen, dass dem dortigen Kulturverein die Ideen und die Arbeit offenbar niemals ausgehen.
Es sind drei große Projekte, die derzeit auf der Agenda der rührigen Truppe rund um Ulrich Knöller stehen: die geplante Brauerei im Nebengebäude der Feilenschleiferei, ein historischer Rennofen vor dem Flammofengebäude und eine historische Aufarbeitung der Lehmförderung und des Grubenunglücks in einer Lehmgrube im Jahr 1844.
Was die Brauerei anbelangt, stehen wir eigentlich schon in den Startlöchern. Ulrich Knöller Vorsitzender des Kulturvereins
Den Profi gibt es mittlerweile
So richtig beginnen konnten die Bauarbeiten im an die Feilenschleiferei angrenzenden ehemaligen Wohngebäude zwar noch nicht, dennoch hat der Bautrupp des Kulturvereins schon einiges an Vorarbeiten leisten können. „Wir stehen eigentlich in den Startlöchern“, sagt der Kulturvereinsvorsitzende Ulrich Knöller. Doch bevor der schriftliche Bewilligungsbescheid über die Leader-fördermittel noch nicht da ist, dürfen die Arbeiten nicht beginnen. Knöller geht allerdings davon aus, dass das Schreiben noch in dieser Woche eintreffen wird.
Die Baufirmen sind bereits beauftragt, die Finanzierung steht. Geht alles gut, soll die Brauerei
mit Gaststätte im Herbst feierlich eingeweiht werden. „Es wäre schön, wenn wir das bis zum Tag des offenen Denkmals im September schaffen würden“, sagt Knöller.
Mittlerweile hat der Verein sogar einen Profi in Sachen Bierbrauen an der Hand: Ein Diplombraumeister aus Heidenheim, der im Ruhestand ist, hat sich auf die ersten Hz-artikel über das Brauereiprojekt gemeldet und seine Unterstützung angeboten. „Er ist jetzt auch in sämtliche Planungen mit eingebunden“, erzählt Knöller.
Erinnerung ans Grubenunglück
Ebenfalls im Herbst fertig werden soll das neueste Vorhaben: Im Jahr 1844 kam es in einer Lehmgrube auf dem Zahnberg zu einem Grubenunglück, bei dem drei Männer ums Leben kamen. Daran und an die Lehmförderung in Königsbronn generell sollen eine Art Lehrpfad und ein Miniatur-freilichtmuseum erinnern. Geplant sind neben Infotafeln auch die Freilegung einiger noch vorhandener Schienen. Zudem soll eine der heute kaum noch zu erahnenden Gruben auf eine Tiefe von vier bis fünf Metern freigelegt werden.
Auf welcher Strecke damals der Lehm ins Tal befördert wurde, kann bereits vor Ort nachvollzogen werden: Der Forst-bw-bezirk mit seinem Leiter Dr. Hans Untheim und dem Revierförster Jörg Weiler unterstützt den Kulturverein bei seinem Vorhaben tatkräftig. Die Förderschneise ins Tal wurde von den Forstarbeitern bereits wieder freigelegt.
Renn- und Stückofen
Der Lehm, der früher in den Wäldern rund um Königsbronn gefördert worden war, wurde zum einen zum Töpfern verwendet, zum anderen aber auch für die Schmelzöfen. Womit wir bei Projekt Nummer drei wären: Derzeit ist der Kulturverein dabei, die Außenanlagen um das Flammofengebäude oberhalb des Pfefferursprungs neu zu gestalten.
Hier sollen dann ein Renn- und ein Stückofen aufgebaut werden. Rennofen? „Mit dieser Schmelztechnik haben hier schon die Kelten Eisen verhüttet“, erklärt Knöller. Später kam dann die Weiterentwicklung: der Stückofen. Stufe drei ist dann der Flammofen, wie er im Inneren des Gebäudes zu sehen ist.
Auch für die beiden historischen Öfen bekommt der Verein eine Leader-förderung. Und wer baut die Öfen? Das machen die Mitglieder ebenfalls selbst. Natürlich.