Von den Griechen lernen
lernen, heißt nicht unbedingt siegen lernen. Die Fußball-nationalmannschaft belegt gerade mal Platz 51 der Fifa-rangliste. Dafür aber haben die griechischen Gewerkschaften am Wochenende gezeigt, dass die große alte Kulturnation doch noch einiges drauf hat, was den Umgang mit eigentlich unumgänglichen Dingen angeht. Weil in diesem Jahr der 1. Mai auf den Samstag des orthodoxen Osterfest gefallen ist, wären eigentlich alle Demonstrationen am Festtag der Arbeitnehmer ausgefallen.
Pah, dachten sich die griechischen Gewerkschaften und verlegten ihre Demonstrationen einfach auf die Zeit nach Ostern, weshalb an diesem Dienstag die Journalisten, die Mitarbeiter des privatwirtschaftlichen Sektors und die des öffentlichen Nahverkehrs streikten. Heute stehen wohl keine Streiks an. Dafür aber am Donnerstag, an dem die Mitarbeiter von Fähren, die Fluglotsen und – nochmal – die Beschäftigten des Nahverkehrs demonstrieren.
Herrlich! Diese Idee muss Schule machen! Fällt Weihnachten wie in diesem Jahr auf ein Wochenende, wird es einfach Montag und Dienstag nachgefeiert – oder jeder kann sich aussuchen, wann sein 1. Weihnachtstag ist. Der Autor dieser Zeilen plädiert für einen Tag im Juli. Und die griechische Nationalmannschaft? Sie sucht sich ihre Spieltage künftig selbst aus und macht den Termin abhängig von der Zahl der Verletzten im gegnerischen Team.