Den Wald mit neuen Pflanzungen vergrößert
In der Nähe des Schratenhofs wurden 2000 Bäume gesetzt. Beim Naturfreundehaus Hasenloch ist eine Art Bürgerwäldchen in Planung.
In der Nähe des Schratenhofs wurden 2000 Bäume gesetzt. Auch beim Naturfreundehaus Hasenloch soll etwas geschehen.
Siebenhundertneunzig Hektar umfasst der Giengener Stadtwald. Wenn alles funktioniert wie vorgesehen, wird sich die Fläche vergrößern und 2000 neue Bäume in den nächsten Jahrzehnten in den Himmel wachsen.
Bewusst keine Nadelbäume
Noch sind die Setzlinge in der Nähe des Schratenhofs ziemlich unscheinbar, aber das Bild wird sich mit der Zeit ändern. Nördlich von Hohenmemmingen war zuletzt mächtig aufgeforstet worden: In dieser Woche wurde schließlich die Pflanzung von 1400 Stieleichen, 300 Winterlinden und 300 Elsbeeren vollendet.
„Diese Mischung wurde bewusst ausgewählt, weil sie sich nach Ansicht des Forstamtes als Laubbäume gut für die Zukunft und speziell für diese Fläche außerhalb des bestehenden Waldes eignen“, sagt Michael Fedchenheuer vom städtischen Tiefbauamt, der unter anderem für Grünflächen zuständig ist.
Die Fläche wurde ausgewählt, weil sie im Besitz der Stadt ist und da für sie nach einem zuvor gestellten Antrag eine Bewilligung erteilt worden sei. „Man kann nicht einfach irgendwo eine neue Waldfläche herstellen. Dazu braucht es eine Genehmigung. Wir haben bei der Stadt nach bestimmten Kriterien eine Reihenfolge an Flächen ausgearbeitet und zusammen mit dem Landratsamt abgewogen“, sagt Fedchenheuer. Wichtig sei natürlich gewesen, dass die Fläche an einen bestehenden Wald angrenzt.
Möglich machte die Pflanzung die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und die Stiftung Umwelt und Natur der Sparda-bank Baden-württemberg, die durch ihren Gewinnsparverein die Finanzierung übernimmt.
OB Henle: Bäume extrem wichtig
Oberbürgermeister Dieter Henle, gleichzeitig Sdw-kreisvorsitzender, sagte zum Abschluss der Aktion: „2000 Bäume für den Stadtwald Giengen – das ist eine beispielhafte Aktion. Schon ein kleiner Baum von nur rund 20 Metern Höhe produziert circa 10 000 Liter Sauerstoff am Tag. Jeder Baum filtert über seine Blätter oder Nadeln bis zu 100 Kilogramm Staub pro Jahr aus der Luft. Mehr braucht es nicht, um zu ermessen, wie großartig die Leistung ist, hier im Giengener Stadtwald Bäume zu pflanzen.“
Wie Fedchenheuer erklärt, sei eine weitere Aufforstung in Planung, Überlegungen müssten noch konkretisiert werden. Die Idee ist, einen Bürgerwald in der Nähe des Hasenlochs im Bereich unter der Autobahnbrücke auf etwa vier Hektar Fläche zu schaffen. Gepflanzt werden sollen etwa zehn unterschiedliche Baumarten.
Eichen entwickeln sich gut
Sehr gut entwickelt hat sich unterdessen eine Aufforstung, die vor nunmehr drei Jahren in einem bestehenden Wald vorgenommen worden war. Auch damals waren auf einer Lichtung im Bernauer Feld unterhalb der Irpfel nur kleine Setzlinge auszumachen. Mittlerweile sind schon kleinere Bäume gewachsen. 600 Eichen wurden damals gesetzt.
Vor 60 Jahren war dort, wo sich die Tiefbrunnen der Stadt Giengen befinden, mit Nadelholz aufgeforstet worden. Das ging schnell, war einfach und auch erfolgreich. Das Problem daran: Die Stelle ist nicht besonders geeignet für Nadelhölzer wie Fichten. 95 Prozent der Bäume, die hier standen, waren verfault, als sie gefällt wurden.
Eichen, die zehn Prozent des Stadtwaldes in Giengen ausmachen, würden besser passen, wurde damals vor Ort erklärt.