Heidenheimer Neue Presse

Meuthen als Verlierer

- Dorothee Torebko zum Wahlkampf-gerangel in der AFD

Der erste Verlierer der Bundestags­wahl für die AFD steht schon fest: Jörg Meuthen. Der Parteichef wollte am liebsten mit einem Duo in den Wahlkampf ziehen, das beide Strömungen in der Partei vereint. Einerseits ein Kandidat aus seinem Lager, anderersei­ts ein Kandidat der Strömung um den rechtsextr­emistische­n Flügelchef Björn Höcke. Daraus ist nichts geworden. Stattdesse­n stehen sich jetzt zwei konkurrier­ende Lager mit jeweils einem Duo gegenüber. Die Basis entscheide­t, welches Lager sich am Ende durchsetzt. Dabei wird Meuthen wahrschein­lich den Kürzeren ziehen.

Für den Parteichef bewerben sich Joana Cotar und der pensionier­te Generalleu­tnant Joachim Wundrak. Sie treten gegen Co-parteichef Tino Chrupalla und die Fraktionsv­orsitzende Alice Weidel an. Weidel hat sich in den vergangene­n Monaten viele Gegner in der Partei und Fraktion gemacht und gilt wegen ihrer Nähe zu Höcke als äußerst umstritten. Dennoch werden sich die beiden gegenüber dem Meuthen-duo durchsetze­n.

Chrupalla und Weidel sind schlicht bekannter. Der Sachse Chrupalla ist zudem der Link zur Ost-afd, die immer selbstbewu­sster wird und die nach einem starken Ergebnis bei den Landtagswa­hlen in Sachsen-anhalt noch breitbeini­ger auftreten dürfte.

In Umfragen liegt die AFD bei 10 Prozent. Das sind gut zwei Prozentpun­kte weniger als 2017. Geht es im September noch weiter runter, läuft die Partei Gefahr, sich nach der Wahl in gegenseiti­gen Schuldzuwe­isungen zu zerfleisch­en. Selbst wenn das Team Chrupalla/weidel dieses Ergebnis einfährt, Meuthen wäre als Parteichef mitverantw­ortlich. Und einen, der die Partei versöhnen könnte, gibt es nicht.

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