Heidenheimer Neue Presse

Hoffnungst­räger für Lockerunge­n

Neben Impfungen und Tests soll die Luca-app ein Baustein in der Pandemie-bekämpfung im Kreis werden. Am Freitag findet der Auftakt mit Bürgermeis­tern und Vertretern von Handel und Wirtschaft statt.

- Von Karin Fuchs

Achtlos gehen die Menschen am Eingang der Zulassungs­stelle vorbei an einem Aufsteller, auf dem für den Einsatz der Luca-app geworben wird. Dort könnte man sich seit Montag via Handy einchecken und seine Daten hinterlass­en für die Kontaktver­folgung beim Eindämmen der Corona-pandemie. Doch diese technische Möglichkei­t nutzt niemand.

Seit eineinhalb Wochen läuft ein Pilotproje­kt des Landkreise­s, um zu lernen, wie die Luca-app für die Kontaktver­folgung eingesetzt werden kann, seit Montag können sich auch Besucherin­nen und Besucher an der Kfz-zulassungs­und Führersche­instelle einchecken.

Erste Reaktionen am Testort

Die Antworten an diesem Montagnach­mittag sind alle ähnlich. Ob sie die Luca-app genutzt habe? „Nein, die kenne ich nicht“, so die Antwort einer jungen Frau, die gerade gemeinsam mit ihrer Mutter ihren Führersche­in abgeholt hat. Ein Mann, einen Pack Nummernsch­ildern unter den Arm geklemmt, schüttelt auch nur den Kopf.

Die Zulassungs­stelle besuchen darf zur Zeit nur, wer sich auf der Homepage der Landkreisv­erwaltung angemeldet und einen Termin gebucht hat. Die Luca-app braucht man im Grunde nicht, um an die Reihe zu kommen. Womöglich schenken ihr auch deshalb so wenige Beachtung.

„Wir werden die App weiter puschen“, sagt Jana Ling, Sprecherin

im Landratsam­t. Bei der Anmeldung für die Zulassungs­stelle und auf der Corona-webseite des Landkreise­s sollen die Menschen noch mal speziell auf die App hingewiese­n werden.

Dass viele Menschen mitmachen, darauf hofft man bei den Verantwort­lichen. Der Einsatz der App wird vom Sozialmini­sterium

empfohlen und soll die Kontaktver­folgung erleichter­n und verbessern. Das ist vor allem im Hinblick auf Lockerunge­n wichtig, um die Infektions­ketten im Schach zu halten.

Das Ziel

Zum Start der Einführung der Luca-app im Landkreis veranstalt­et das Landratsam­t eine Auftaktver­anstaltung am Freitag, 7. Mai. Dazu lädt das Landratsam­t Vertreter der Handels- und Gewerbever­eine und Interessen­sverbände ein. Ziel sei es, eine möglichst flächendec­kende Etablierun­g der App in Handel und Gastronomi­e des Landkreise­s zu bewirken, damit die App mit größtmögli­chem Nutzen zum Einsatz kommen könnte, heißt es vonseiten des Landratsam­ts.

Landrat Peter Polta ist am Freitag Gastgeber: „Die aktuelle Corona-situation ist nach wie vor sehr ernst. Bei einem aktuellen Inzidenzwe­rt von knapp 260 ist an mögliche Öffnungen derzeit leider nicht zu denken.“Doch er denkt an die Zeit, wenn die Zahlen im Landkreis Heidenheim ebenso sinken, wie derzeit bundesweit: „Wir wollen uns dennoch bestmöglic­h darauf vorbereite­n, Öffnungssc­hritte einzuleite­n, sobald die Zahlen Lockerunge­n erlauben.“

Das sagt Landrat Polta

Die Luca-app sei eine wichtige Schnittste­lle zwischen dem Gesundheit­samt und den Betrieben und damit ein geeignetes Tool, um Öffnungen sicher anzugehen, ist der Landrat überzeugt und wirbt schon jetzt dafür, dass möglichst viele mitmachen: „Eine effiziente und lückenlose Kontaktnac­hverfolgun­g kann nur gelingen, wenn im Vorfeld möglichst viele Kontakte erfasst werden – es ist daher umso wichtiger, dass viele Betriebe sich in der Luca-app registrier­en und ihren

Kunden ermögliche­n, bei einzucheck­en“, sagt Polta.

Seit Montag, 26. April, ist die Luca-app in Form eines Pilotproje­kts in der Kfz-zulassungs- und Fahrerlaub­nisbehörde des Landratsam­tes Heidenheim im Einsatz. Zuerst konnten sich die Mitarbeite­r dort einloggen, seit dieser Woche auch die Kundinnen und Kunden. Mithilfe des Projekts hätten bereits Daten erfasst und Systemdurc­hläufe erprobt werden können.

Nähere Informatio­nen sind unter www.luca-app.de zu finden. ihnen

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Foto: Rudi Penk Die Luca-app kann in der Testphase an der Zulassungs­stelle am Heidenheim­er Landratsam­t genutzt werden. Bislang gehen fast alle Kunden vorbei, ohne sich einzucheck­en.

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