Zum Tod von Walter Karnisky
Vor zweieinhalb Jahren feierte er noch bei guter Gesundheit seinen 90. Geburtstag, nun ist Walter Karnisky gestorben. Als Fußballer des VFL Heidenheim wird er aber unvergessen bleiben.
War er doch ein Torjäger von ganz außergewöhnlicher Qualität und hat von 1955 bis 1958 an der Fußballgeschichte des VFL mitgeschrieben. Der hochgewachsene Stürmer begann seine Karriere beim damaligen TSB und wechselte im Jahr 1955 zum VFL Heidenheim, der gerade in die 1. Amateurliga (in dieser Zeit die dritthöchste Spielklasse in Deutschland) aufgestiegen war. Karnisky spielte fast ausschließlich als Mittelstürmer und erzielte über 30 Tore in einer Saison – aufgrund seiner Größe auch viele Kopfballtore.
In dieser Zeit sorgte er des Öfteren für Schlagzeilen. Wie beispielsweise im Juli 1956, als die eben aufgestiegenen Heidenheimer in der 1. Amateurliga in großer Abstiegsgefahr waren. Damals musste der VFL auf dem neutralen Platz im Floschenstadion in Sindelfingen zu einem Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt gegen Schwenningen antreten. Ungefähr 1500 Heidenheimer Zuschauer begleiteten ihre Mannschaft in 14 Omnibussen und mit Hunderten von Pkw, Motorrädern und Rollern nach Sindelfingen. Und die Fans waren in der 61. Minute völlig aus dem Häuschen, als Karnisky das 1:0 für den VFL erzielte. Es blieb das einzige Tor des Spiels, der Klassenerhalt war geschafft.
In den Jahren nach seiner Fußballkarriere widmete sich der rüstige Rentner neben seinem Hobby, dem Fahrradfahren, seiner Familie, den fünf Kindern, zahlreichen Enkeln und Urenkeln.