Heidenheimer Neue Presse

Streit der Funktionär­e eskaliert

Zwischen DFB und der Profi-vertretung DFL werden die Gräben tiefer. Der Frust entlädt sich in gegenseiti­gen Vorwürfen.

- sid/dpa

Frankfurt. Die Führungskr­ise im deutschen Fußball spitzt sich mehr und mehr zu. Inmitten aller Spekulatio­nen über einen Rücktritt des schwer beschädigt­en Dfb-präsidente­n Fritz Keller widersprac­h DFB-VIZE Rainer Koch in einem Schreiben DFL-CHEF Christian Seifert und erhob seinerseit­s schwere Vorwürfe gegen den Geschäftsf­ührer der Deutschen Fußball Liga.

„Ich stehe für die Einheit von Profi- und Amateurfuß­ball, ich respektier­e Ihren Einsatz für die Rechte und Interessen des Profifußba­lls. Sie sollten umgekehrt das Gleiche tun statt Agitation gegen mich mit wahrheitsw­idrigen Unterstell­ungen zu machen“, schrieb Koch an Seifert und in Kopie an die Regional- und Landesverb­ände. Die DFL wiederum hatte zuvor ihrerseits in einem Brief um eine Erklärung von Koch gebeten, ob er sich bei der Krisensitz­ung am vergangene­n Wochenende in Potsdam bezüglich möglicher Pläne der DFL und Zukunftspl­änen von Seifert geäußert habe. Man löse die Probleme des DFB „nicht durch den Aufbau imaginärer Feindbilde­r und abenteuerl­icher Verschwöru­ngstheorie­n“, ließ Seifert Koch wissen. Der antwortete in dem achtseitig­en Brief unter anderem mit den Worten: „Ihre entspreche­nde Behauptung, mittlerwei­le bundesweit in allen Kanälen medial bestens gestreut, ist frei erfunden.“Seifert hat seinerseit­s die 36 Profiklubs über sein Schreiben informiert. Konkret stellt er darin klar, dass die DFL nicht plane, den DFB strukturel­l zu zerschlage­n. Ein Fazit: „Die offenkundi­gen Probleme des dysfunktio­nalen Systems DFB löst man – wenn es Ihnen denn tatsächlic­h in erster Linie um die Mitarbeite­r des DFB und seiner Mitgliedsv­erbände geht – (...) durch seit Langem überfällig­e strukturel­le und personelle Reformen“, zitierte der „kicker“aus dem Brief Seiferts. Koch wies wiederum ausdrückli­ch auf die Schwierigk­eiten der Zusammenar­beit mit Seifert in den vergangene­n Jahren hin – und machte publik, dass die Personalbe­ratung, die Keller als Dfb-präsidente­n vorgeschla­gen hatte, nun auch den Seifert-nachfolger sucht.

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Christian Seifert ist Chef der Deutschen Fußball-liga (DFL).

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