Heidenheimer Neue Presse

USA stoßen Pause für Patentschu­tz an

Pandemie Firmen könnten Rechte an Corona-impfstoffe­n vorübergeh­end verlieren.

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Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron hat sich positiv zur Forderung der USA nach einer Aufhebung des Patentschu­tzes für Corona-impfstoffe geäußert. Er sagte am Donnerstag in Paris, er sei „absolut dafür, dass das geistige Eigentum aufgehoben wird“. Impfstoffe müssten zum „weltweiten öffentlich­en Gut“werden. Erste Priorität sei es aber, Entwicklun­gsländern „Dosen zu spenden“und Impfstoffe „in Partnersch­aft mit den ärmeren Ländern zu entwickeln“.

Die Us-regierung hatte am Mittwoch angekündig­t, sich im Kampf gegen die Corona-krise bei der Welthandel­sorganisat­ion WTO für eine Ausnahmere­gelung beim Patentschu­tz einzusetze­n. Macron nimmt am Wochenende am Eu-gipfel in Porto teil, auf dem über das Thema diskutiert werden soll.

Auch Russlands Präsident Wladimir Putin sprach sich grundsätzl­ich für einen solchen Schritt aus. „Russland würde einen solchen Ansatz natürlich unterstütz­en“, sagte Putin in Moskau. Er forderte die russische Regierung auf, die Möglichkei­t einer Aussetzung des Patentschu­tzes zu prüfen. Aus der Bundesregi­erung kamen dagegen skeptische Stimmen. Entwicklun­gsminister Gerd Müller (CSU) forderte statt der Aufhebung von Patenten Investitio­nen in Weltimpfpr­ogramme wie die Covax-initiative. Entscheide­nd sei, dass schnell mehr Impfstoff produziert werde.

Die USA und weitere Nato-partner nehmen erstmals an einem Verteidigu­ngsprojekt der EU teil. Die Eu-verteidigu­ngsministe­r gaben grünes Licht für die Beteiligun­g der Vereinigte­n Staaten, Norwegens und Kanadas an einem Vorhaben zur schnellen Truppenver­legung in Europa. Bundesvert­eidigungsm­inisterin Annegret Kramp-karrenbaue­r (CDU) sprach von einem „großen Schritt in der transatlan­tischen Verbundenh­eit und in der Zusammenar­beit“.

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