Die Impfstoff-knappheit hält an
Sowohl im Kreisimpfzentrum als auch bei den Hausärzten ist das Covid-19-vakzin noch immer knapp. Dennoch steigt die Zahl derer, die die Spritze erhalten haben, stetig an.
Noch immer kann sich in Deutschland nicht jeder, der dies gerne möchte, gegen Corona impfen lassen. Nach wie vor herrscht eine Knappheit an Impfstoffen und so gibt es auch weiterhin Priorisierungen. Doch nach und nach scheint es mit der Impfstoffversorgung besser zu werden und neben dem Kreisimpfzentrum auf dem Schlossberg dürfen seit Ostern auch die Hausärzte Spritzen setzen.
20 Prozent erhielten erste Dosis
Doch wie sieht es tatsächlich vor Ort aus? Einer Statistik des Sozialministeriums zufolge haben bis zum 2. Mai im Landkreis Heidenheim 26 596 Menschen eine Erstimpfung erhalten, das entspricht einem Anteil an der Kreisbevölkerung von 20,0 Prozent. Vollständig geimpft sind der Mitteilung zufolge bisher 9527 Personen, also 7,2 Prozent der Einwohner des Landkreises Heidenheim.
Das Landratsamt Heidenheim teilt auf Anfrage mit, dass bis zum 5. Mai insgesamt 35 740 Impfungen im Kreisimpfzentrum und durch die mobilen Impfteams vorgenommen wurden. Mit diesen Werten bewegt sich der Landkreis in etwa im landesweiten Mittelfeld. Anteilsmäßiger Spitzenreiter in Baden-württemberg ist die Stadt Ulm, hier haben bereits 11,7 Prozent der Bevölkerung die zweite Impfung erhalten, landesweites Schlusslicht ist Pforzheim mit 4,2 Prozent. Bundesweit haben schon mehr als 30 Prozent der Bevölkerung die erste Coronaimpfung erhalten.
Viele Impfungen in den Praxen
Tatsächlich ist die Zahl der Geimpften jedoch höher. Denn in der Übersicht des Sozialministeriums sind die Menschen, die in Arztpraxen geimpft wurden, nicht enthalten. Diese Zahlen wiederum liefert die Kassenärztliche
Vereinigung. Demzufolge gibt es im Kreis Heidenheim 56 Impfpraxen. In diesen wurden in den vergangenen vier Wochen 8491 Impfungen verabreicht, 8122 Menschen erhielten die erste Spritze, 369 sind bereits vollständig geimpft.
Im Vergleich gute Zahlen
In Summe also haben im Landkreis Heidenheim 34 691 Männer und Frauen die Erstimpfung erhalten, 9896 sind vollständig gegen Corona geimpft. „Im Vergleich zum Anfang sehen wir, dass es langsam Fahrt aufnimmt“, sagt Dr. Jörg Sandfort. Er ist Vorsitzender der Kreisärzteschaft und steht in regem Austausch mit seinen Kollegen. „Im Vergleich zu anderen Landkreisen stehen wir recht gut da, was die Impfungen in den Arztpraxen betrifft.“
Durchschnittlich habe jede Praxis 145 Menschen geimpft, im Albdonau-kreis und im Ostalbkreis liege diese Schnitt niedriger.
Riesiger Aufwand für die Ärzte
Doch noch immer noch sei das Covid-vakzin knapp. „Ich denke, dass jeder Arzt die maximal mögliche Menge bestellt, allerdings wird meist nur ein Teil dessen tatsächlich auch ausgeliefert. „Wir als Hausärzte wollen natürlich alles dafür tun, aus dieser Pandemie herauszukommen, auch wenn das für die Praxen einen enormen personellen, logistischen und bürokratischen Aufwand bedeutet“, so Sandfort.
Eingeschränkte Öffnungszeiten
Engpässe beim Impfstoff gibt es jedoch nicht nur in den Arztpraxen. Auch das Kreisimpfzentrum im Congress-centrum auf dem Heidenheimer Schlossberg hat damit zu kämpfen. Aktuell gibt es in der Einrichtung verkürzte Öffnungszeiten, weil nicht genügend Impfdosen zur Verfügung stehen. „Derzeit können aber alle Zweitimpfungen sichergestellt und Terminabsagen weiterhin vermieden werden. Für die nächsten Wochen ist dann wieder ein Zuwachs an gelieferten Dosen in Aussicht gestellt“, heißt es vonseiten des Landratsamts.
Auslastung unter 40 Prozent
Das Kreisimpfzentrum ist darauf ausgelegt, dass bis zu 1000 Personen pro Tag geimpft werden können, derzeit finden jedoch aufgrund der vom Land zur Verfügung gestellten Vakzin-menge nur zwischen 300 und 500 Impfungen statt, die Auslastung liegt damit aktuell bei 30 bis 40 Prozent.
Ein tatsächliches Ende der Impfstoffknappheit ist wohl noch immer nicht in Sicht. Zwar wird vonseiten der Politik immer wieder angekündigt, dass die Mengen deutlich ansteigen werden, doch bis diese dann tatsächlich in der Breite ankommen, scheint es noch zu dauern. Vorbereitet auf mehr Impfstoff ist nicht nur das Kreisimpfzentrum, sondern sich auch die Arzpraxen. „Ich denke, es ist Land in Sicht und wir kommen langsam aus der Pandemie heraus. Ich hoffe, wir werden einen besseren Sommer haben als im vergangenen Jahr“, gibt sich Sandfort zuversichtlich.