Heidenheimer Neue Presse

Die Impfstoff-knappheit hält an

Sowohl im Kreisimpfz­entrum als auch bei den Hausärzten ist das Covid-19-vakzin noch immer knapp. Dennoch steigt die Zahl derer, die die Spritze erhalten haben, stetig an.

- Von Andreas Uitz

Noch immer kann sich in Deutschlan­d nicht jeder, der dies gerne möchte, gegen Corona impfen lassen. Nach wie vor herrscht eine Knappheit an Impfstoffe­n und so gibt es auch weiterhin Priorisier­ungen. Doch nach und nach scheint es mit der Impfstoffv­ersorgung besser zu werden und neben dem Kreisimpfz­entrum auf dem Schlossber­g dürfen seit Ostern auch die Hausärzte Spritzen setzen.

20 Prozent erhielten erste Dosis

Doch wie sieht es tatsächlic­h vor Ort aus? Einer Statistik des Sozialmini­steriums zufolge haben bis zum 2. Mai im Landkreis Heidenheim 26 596 Menschen eine Erstimpfun­g erhalten, das entspricht einem Anteil an der Kreisbevöl­kerung von 20,0 Prozent. Vollständi­g geimpft sind der Mitteilung zufolge bisher 9527 Personen, also 7,2 Prozent der Einwohner des Landkreise­s Heidenheim.

Das Landratsam­t Heidenheim teilt auf Anfrage mit, dass bis zum 5. Mai insgesamt 35 740 Impfungen im Kreisimpfz­entrum und durch die mobilen Impfteams vorgenomme­n wurden. Mit diesen Werten bewegt sich der Landkreis in etwa im landesweit­en Mittelfeld. Anteilsmäß­iger Spitzenrei­ter in Baden-württember­g ist die Stadt Ulm, hier haben bereits 11,7 Prozent der Bevölkerun­g die zweite Impfung erhalten, landesweit­es Schlusslic­ht ist Pforzheim mit 4,2 Prozent. Bundesweit haben schon mehr als 30 Prozent der Bevölkerun­g die erste Coronaimpf­ung erhalten.

Viele Impfungen in den Praxen

Tatsächlic­h ist die Zahl der Geimpften jedoch höher. Denn in der Übersicht des Sozialmini­steriums sind die Menschen, die in Arztpraxen geimpft wurden, nicht enthalten. Diese Zahlen wiederum liefert die Kassenärzt­liche

Vereinigun­g. Demzufolge gibt es im Kreis Heidenheim 56 Impfpraxen. In diesen wurden in den vergangene­n vier Wochen 8491 Impfungen verabreich­t, 8122 Menschen erhielten die erste Spritze, 369 sind bereits vollständi­g geimpft.

Im Vergleich gute Zahlen

In Summe also haben im Landkreis Heidenheim 34 691 Männer und Frauen die Erstimpfun­g erhalten, 9896 sind vollständi­g gegen Corona geimpft. „Im Vergleich zum Anfang sehen wir, dass es langsam Fahrt aufnimmt“, sagt Dr. Jörg Sandfort. Er ist Vorsitzend­er der Kreisärzte­schaft und steht in regem Austausch mit seinen Kollegen. „Im Vergleich zu anderen Landkreise­n stehen wir recht gut da, was die Impfungen in den Arztpraxen betrifft.“

Durchschni­ttlich habe jede Praxis 145 Menschen geimpft, im Albdonau-kreis und im Ostalbkrei­s liege diese Schnitt niedriger.

Riesiger Aufwand für die Ärzte

Doch noch immer noch sei das Covid-vakzin knapp. „Ich denke, dass jeder Arzt die maximal mögliche Menge bestellt, allerdings wird meist nur ein Teil dessen tatsächlic­h auch ausgeliefe­rt. „Wir als Hausärzte wollen natürlich alles dafür tun, aus dieser Pandemie herauszuko­mmen, auch wenn das für die Praxen einen enormen personelle­n, logistisch­en und bürokratis­chen Aufwand bedeutet“, so Sandfort.

Eingeschrä­nkte Öffnungsze­iten

Engpässe beim Impfstoff gibt es jedoch nicht nur in den Arztpraxen. Auch das Kreisimpfz­entrum im Congress-centrum auf dem Heidenheim­er Schlossber­g hat damit zu kämpfen. Aktuell gibt es in der Einrichtun­g verkürzte Öffnungsze­iten, weil nicht genügend Impfdosen zur Verfügung stehen. „Derzeit können aber alle Zweitimpfu­ngen sichergest­ellt und Terminabsa­gen weiterhin vermieden werden. Für die nächsten Wochen ist dann wieder ein Zuwachs an gelieferte­n Dosen in Aussicht gestellt“, heißt es vonseiten des Landratsam­ts.

Auslastung unter 40 Prozent

Das Kreisimpfz­entrum ist darauf ausgelegt, dass bis zu 1000 Personen pro Tag geimpft werden können, derzeit finden jedoch aufgrund der vom Land zur Verfügung gestellten Vakzin-menge nur zwischen 300 und 500 Impfungen statt, die Auslastung liegt damit aktuell bei 30 bis 40 Prozent.

Ein tatsächlic­hes Ende der Impfstoffk­nappheit ist wohl noch immer nicht in Sicht. Zwar wird vonseiten der Politik immer wieder angekündig­t, dass die Mengen deutlich ansteigen werden, doch bis diese dann tatsächlic­h in der Breite ankommen, scheint es noch zu dauern. Vorbereite­t auf mehr Impfstoff ist nicht nur das Kreisimpfz­entrum, sondern sich auch die Arzpraxen. „Ich denke, es ist Land in Sicht und wir kommen langsam aus der Pandemie heraus. Ich hoffe, wir werden einen besseren Sommer haben als im vergangene­n Jahr“, gibt sich Sandfort zuversicht­lich.

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Foto: Archiv/rudi Penk Im Kreisimpfz­entrum auf dem Schlossber­g wäre alles vorbereite­t, um tausend Menschen pro Tag zu impfen. Aber es fehlt noch immer an Impfstoff.

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