Heidenheimer Neue Presse

Neuer Anlauf für Tempo 30 in Bissingen und Bolheim

In Bissingen soll nachts langsamer gefahren werden und in der Bolheimer Ortsdurchf­ahrt, wenn möglich, sogar generell. Derzeit lässt die Stadt Gutachten erstellen.

- Von Günter Trittner

Um die Durchfahrt­sgeschwind­igkeiten verringern zu können, lässt die Stadt Herbrechti­ngen derzeit mehrere Gutachten erstellen.

In Bissingen soll es nachts stiller werden. Die Stadtverwa­ltung möchte, dass zwischen 22 und 6 Uhr in der Ortsdurchf­ahrt die Höchstgesc­hwindigkei­t auf 30 km/h begrenzt wird. Bei diesem Verlangen orientiert sich die Verwaltung an der Stadt Niederstot­zingen. Hier muss bereits seit Jahresbegi­nn nachts der Fuß vom Gaspedal genommen werden. Niederstot­zingen hat vom Regierungs­präsidium Stuttgart die Erlaubnis für ein nächtliche­s Tempo 30 mit dem Ziel einer Lärmminder­ung erhalten, weil es an der Umfahrungs­strecke der Baustelle an der B 492 bei Bergenweil­er liegt.

Auch die Ortsdurchf­ahrt von Bissingen ist Teil dieser Umfahrungs­strecke. Entspreche­nd konstatier­t man auch hier ein höheres Verkehrsau­fkommen und mehr Lärm.

Fachbüro berechnet Daten

Um das Ansuchen auf mehr Lärmschutz begründen zu können, hat die Stadtverwa­ltung zwischen 19. und 26. April über Radar die Zahl der Pkw und Lkw auf der Bissinger Ortsdurchf­ahrtsstraß­e messen lassen. Ein beigezogen­es Fachbüro kann aus diesen Daten den entstanden­en Lärm berechnen und benennen, welche und wie viele Anlieger betroffen sind. Zudem, so Dieter Frank, der Fachbereic­hsleiter Bau im Rathaus, lasse sich ermitteln, wer nicht mehr betroffen wäre, wenn der Verkehr mit nur noch maximal 30 km/h unterwegs wäre. Dieser Tage erwartet die Stadt die Analyse des Fachbüros.

Diese Ergebnisse wird die Stadtverwa­ltung der Landkreisv­erwaltung unterbreit­en, die dann den formalen Antrag auf nächtliche­s Tempo 30 beim Regierungs­präsidium Stuttgart stellen wird.

Frank kennt das Hauptargum­ent, das die Herbrechti­nger Bemühungen zumindest als etwas aus der Zeit geraten erscheinen lässt. Denn bei der derzeit geltenden und höchstrich­terterlich bestätigte­n Ausgangsbe­schränkung sollte nachts ab 22 Uhr sowieso Ruhe auf den Straßen sein. Bei der Stadtverwa­ltung geht man aber davon aus, dass diese Ausgangsbe­schränkung in absehbarer Zeit wieder aufgehoben wird, die Baustelle und damit die Umfahrungs­strecke aber bis zum Jahresende noch andauern wird. Entspreche­nd möchte man die temporäre Anordnung von Tempo 30 nachts in Bissingen auch mit Gültigkeit bis zum Jahresende beantragen.

Bolheim soll leiser werden

Anders in Bolheim. Hier möchte die Stadt zeitlich unbegrenzt eine stillere Ortsdurchf­ahrt. Und anders als in Bissingen gibt es hier keinen Zweifel, dass es auf der Heidenheim­er Straße laut zugeht. Sie ist die meist befahrene Straße innerorts von Herbrechti­ngen.

Trotzdem und wiederum für einen Antrag an das Regierungs­präsidium soll es laut Frank im Sommer und im Herbst Messungen geben.

Das Regierungs­präsidium kommt wieder mit ins Spiel, weil auch die Bolheimer Ortsdurchf­ahrt

eine Landesstra­ße ist und damit das Land für verkehrlic­he Anordnunge­n zuständig ist.

In seiner Haushaltsa­nsprache hatte Bürgermeis­ter Daniel Vogt den Lärmschutz als dringliche­s Anliegen bezeichnet. Anders als in Bissingen möchte die Stadtverwa­ltung

durch die Gutachten auch klären lassen, ob nicht nur zeitweise, sondern generell Tempo 30 in der Bolheimer Ortsdurchf­ahrt gelten soll. Die Landkreisv­erwaltung hat ihrerseits wiederum Tempo 40 als Lösungsvor­schlag eingebrach­t.

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Foto: Archiv/jenny Räpple 2013 hat schon mal Tempo 30 für die Heidenheim­er Straße in Bolheim gegolten. Damals wa die B 19 saniert worden und der Verkehr wurde über Monate über Bolheim umgeleitet.

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