Mehr Macht für Schulen
wünschen sich, dass Schulen mehr Gestaltungsfreiheit bei der Vermittlung von Wissen bekommen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Instituts Civey, das die Fdp-bundestagsfraktion in Auftrag gegeben hat. Am ausgeprägtesten ist diese Haltung in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen mit 87 Prozent.
Das Umfrageergebnis zeige, dass Deutschland seine jungen Menschen nach der Corona-pandemie „endlich zukunftsfit“mache müsse, sagte der bildungspolitische Sprecher der Liberalen im Bundestag, Thomas Sattelberger, dieser Zeitung. „Dazu gehört nicht nur mehr Engagement bei Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, sondern auch ein neues Schulmodell, das schöpferische Kreativität fördert, statt nur auf Instruktion, Drill und Effizienz zu setzen.“Um dieses Ziel zu erreichen bräuchten die Schulen „Gestaltungsfreiheit vor Ort und nicht nur abzuarbeitende Lehrpläne“.
FDP fordert Experimentalkultur
Nötig sei eine Experimentalkultur mit einer großen Auswahl an digitalen Hilfsmitteln. „Künstliche Intelligenz kann als digitaler Coach sehr erfolgreich dabei helfen, Unterricht maßgeschneidert zu individualisieren“, betonte Sattelberger. Das sei der bessere Weg, „als eine ganze Klasse frontal über einen Kamm zu scheren“. Seine Forderung: „Schule muss ein Biotop sein für die Unterschiedlichkeit von Begabung.“
Doch die Digitalisierung der Schulen braucht schnelles Internet. Bei der Versorgung mit den dafür benötigten Glasfaseranschlüssen hakt es jedoch an vielen Schulen. Nur jede zweite Schule verfügt einer Erhebung des Vergleichsportals Verivox zufolge über einen reinen Glasfaseranschluss und damit ein schnelles Internet. Schlusslicht in dem Ranking war Berlin, wo den Angaben zufolge keine einzige Schule Glasfaser-zugang über die besonders gute „Fiber to Home“(ftth-)anschlussart hat. Stuttgart liegt im Mittelfeld, Potsdam ist das Schlusslicht unter den ostdeutschen Landeshauptstädten.
FTTH gilt beim Internet als bester Übertragungsweg, auch weil er nicht so schwankungsanfällig ist wie Telefondrähte oder Fernsehkabel. Ein Großteil von solchen Leitungen ist zwar ebenfalls Glasfaser, es gibt aber ein Problem: Der Weg vom Verteilerkasten bis zum Schulgebäude nicht.