Welche sieben neue Tempokontrollstellen in den Kommunen im Landkreis bald eingerichtet werden.
Bald gibt es keine Gemeinde im Landkreis Heidenheim mehr ohne stationäre Geschwindigkeitsüberwachung. Sieben neue Lasermessgeräte sollen in den kommenden drei Jahren gekauft werden.
Sie sehen längst nicht mehr aus wie die alten Starenkästen, die nur in einer Richtung blitzen konnten. Die modernen Geschwindigkeitsmessanlagen sind als solche nicht sofort zu erkennen und haben oftmals die Form einer schlanken Säule, die dank moderner Lasertechnik viel genauer misst.
Sieben solcher neuen Messstellen sollen in den kommenden drei Jahren in den Kommunen im Landkreis eingerichtet werden. Das hat der Verwaltungsausschuss des Kreistags einstimmig auf den Weg gebracht. 321 000 Euro werden in den kommenden drei Jahren in die neue Überwachung investiert, wobei die Kommunen einen Teil zur Ersteinrichtung beisteuern. In der Summe sind dies laut Plan 105 000 Euro.
Die sieben neuen Messstellen sind nicht dauerhaft in Betrieb. Michael Felgenhauer, Verkehrsdezernent bei der Landkreisverwaltung, erläuterte den Kreisräten das Konzept. Denn angeschafft werden im gleichen Zuge vier Kameras. Zusammen mit den vier bereits vorhandenen Kameras könnten dann alle Messstellen ausreichend und abwechselnd bestückt werden.
Die sieben Blitzerstandorte
Fest steht durch diesen Beschluss jetzt, welche Kommunen zum Zuge kommen. Die neuen Messstellen sind:
• Nattheim, im Bereich der Dreißiger-zone der Oggenhauser Straße
• Sontheim an der Niederstotzinger Straße
• Gerstetten an der Ulmer Straße
• Dischingen an der Fleinheimer Straße
• Bissingen an der Hauptstraße (eventuell wird die Messanlage dort in Zusammenhang mit dem Bau eines Radwegs installiert)
• Oberstotzingen an der Stettener Straße
• Hermaringen an der Heusteigstraße
Mit diesen sieben Standorten erfüllt der Landkreis jedoch nicht alle 16 Wünsche, die vonseiten der Kommunen in einer ersten Umfrage im Mai 2020 angemeldet wurden. Nicht zum Zuge gekommen sind die Standorte Karlstraße in Hermaringen, Ulmer Straße in Niederstotzingen, Hermaringer Straße in Sontheim, Königsbronner
und Bartholomäer Straße in Steinheim sowie in Nattheim die Heidenheimer, Neresheimer, Römer- und Nattheimer Straße.
Wie wurde ausgewählt?
In einem weiteren Schritt wurden die Standorte zusammen mit Vertretern aus den Gemeinden besichtigt und bewertet. Kriterien für die Priorisierung waren laut Felgenhauer unter anderem das Verkehrsaufkommen, das Geschwindigkeitsniveau, Unfallhäufigkeit, Lärmschutz, Luftreinhaltung.
Zudem wurde auch ein Blick darauf geworden, ob es besondere Gefahrensituationen wie zum Beispiel bei Kindergärten, Schulen, Seniorenheimen oder Fußgängerüberwegen gibt. Vom Ende der Sommerferien bis Dezember 2020 folgte schließlich noch eine Verkehrszählung, die in die Bewertung mit einfloss.
Daraufhin ergab sich ein Problem: Nach dieser Bewertung wurden laut Felgenhauer Gemeinden berücksichtigt, die bereits Anlagen haben. Ziel der Verwaltung sei jedoch eine gleichmäßige Verteilung der Geschwindigkeitsmessanlagen, begründete Felgenhauer die schlussendliche Auswahl der Blitzerstandorte.
Die Blitzer müssen auch bedient, das Bußgeld abgerechnet werden. Deshalb rechnet die Verwaltung damit, dass im Außendienst eine Viertelstelle und in der Bußgeldstelle eine halbe Personalstelle mehr erforderlich sein werden. Das macht 65 000 Euro an zusätzlich Personalkosten. „Es ist jedoch davon auszugehen, dass diese zusätzlichen Kosten durch die Mehreinnahmen bei den Bußgeldern kompensiert werden.“
Mobiles Messgerät zur Miete
Mit den sieben neuen und sechs alten Messstationen wird es im Kreisgebiet in drei Jahren insgesamt 13 stationäre Messstandorte geben. Das heißt jedoch nicht, dass andernorts nicht auch geblitzt wird. Denn der Landkreis hat einen sogenannten „Enforcement
Trailer“, ein halb stationäres Messgerät, getestet. Doch statt diese Anlage für rund 200 000 Euro zu kaufen, kam man zum Schluss, dass eine Anmietung für kürzere Zeiträume günstiger ist, so Felgenhauer.
Vorgesehen ist darüber hinaus, die bestehenden Anlagen zu modernisieren. In Söhnstetten, an der Böhmenkircher Straße, B 466, sollen noch in diesem Jahr Gehäuse und Kamera erneuert werden. Für 2022 stehen unter anderem in Königsbronn an der Heidenheimer Straße (B 19) und in Nattheim an der Fleinheimer Straße (L 1181) mehrere neue Gehäuse auf dem Plan.