Heidenheimer Neue Presse

Weiterer Schritt in Richtung Solarpark

Gemeindera­t Volker Lang nennt das Vorhaben ein Leuchtturm­projekt, Hans-peter Mack beklagt den Verlust guter Ackerböden. Mehrheitli­ch wurde beschlosse­n, den Flächennut­zungsplan zu ändern.

- Von Klaus-dieter Kirschner

Fünf Gegenstimm­en gab es im Steinheime­r Gemeindera­t bei der Abstimmung über die fünfte Änderung des Flächennut­zungsplans. Hier ging es in der öffentlich­en Sitzung vor großer Zuhörerkul­isse in der Albuchhall­e um die Sonderbauf­läche für eine Photovolta­ikanlage. Sie wird noch eine Weile das Steinheime­r Kommunalpa­rlament beschäftig­en, bis südlich Steinheims südlichste­m Teilort Küpfendorf die Elemente gestellt werden können, um Sonnenstra­hlen in Strom zu verwandeln.

Seitens der Ingenieurg­esellschaf­t Steinbache­r-consult aus Neusäß wurde dargestell­t, was seit der Offenlegun­g der vierten Änderung des Flächennut­zungsplans samt Landschaft­splan an Anregungen eingegange­n ist. Es konnte nun die Flurbilanz durch eine entspreche­nde Flächenbil­anzsowie eine Wirtschaft­sfunktions­karte ergänzt werden.

Schließlic­h ging es um Vorkehrung­en für den Fall, dass sich bei entspreche­nden Schürfunge­n Siedlungsr­este aus längst vergangene­n Zeiten finden sollten. Dann würden Grabungen vorgenomme­n und diese würden das Bauvorhabe­n um Wochen verzögern. Wohl ohne nachteilig­e Auswirkung­en soll der Solarpark auf die vorhandene­n Wildwege bleiben. Eine Rolle spielte überdies eine Umweltvert­räglichkei­tsprüfung.

Auch gab es konkretere Aussagen zur Bodengüte in dem fraglichen Gebiet. Dort soll, so die

Tischvorla­ge für die Gemeinderä­te, „ein Beitrag zum Klimaschut­z durch regenerati­ve Energiegew­innung geleistet werden“. Errichten wird den Solarpark auf einer Fläche von 20 Hektar die Firma Vento Ludens.

Längere Debatte im Rat

In der längeren Debatte hakte Gemeindera­t Christoph Müller (FWV) als erster beim Thema Wertigkeit der Böden ein. Während der Investor gesagt habe, die Böden seien schlecht, „wurden nun die Ergebnisse relativier­t“. So schlecht seien die Böden also nicht. Aber: Für mindestens 20 Jahre seien sie der Landwirtsc­haft entzogen. Noch einmal unterstric­h Hans-peter Mack (FWV), dass „das Landschaft­sbild durch die Photovolta­ikanlage erheblich gestört wird“.

Wenn Corona erst einmal vorbei sei, müsse man auch wieder mehr an den Klimaschut­z denken. Diese Freifläche­nanlage spare viel CO2 ein und habe doch Leuchtturm­funktion, führte Volker Lang aus und forderte, in Küpfendorf „mit gutem Beispiel voranzugeh­en“. Dr. Mechthild FreistDorr (Grüne) konnte dem Vorredner nur zustimmen: „Diese Pv-anlagen sind für die Zukunft extrem wichtig und gut.“

Das gefiel offenbar Hans-peter Mack nicht: „Solange wir Logistikze­ntren ohne Photovolta­ik auf dem Dach bauen lassen, stimmen wir für die Versiegelu­ng der Landschaft? Der umgekehrte Weg sollte gegangen werden.“

Was bei den Logistikze­ntren geschehe, hätten andere zu vertreten, hielt Dr. Freist-dorr dagegen.

Vizebürger­meister Mathias Brodbeck (FWV) erinnerte an den Bürgerents­cheid mit dem klaren Ergebnis, dass die Bürger sich für diese Photovolta­ikanlage ausgesproc­hen haben.

 ?? Foto: Klaus-dieter Kirschner ?? In Küpfendorf weisen weiter Transparen­te darauf hin, dass die im Süden geplante Solaranlag­e nicht jedermanns Zustimmung findet. 31 Fußballfel­der sollen die Paneele bedecken.
Foto: Klaus-dieter Kirschner In Küpfendorf weisen weiter Transparen­te darauf hin, dass die im Süden geplante Solaranlag­e nicht jedermanns Zustimmung findet. 31 Fußballfel­der sollen die Paneele bedecken.

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