Weiterer Schritt in Richtung Solarpark
Gemeinderat Volker Lang nennt das Vorhaben ein Leuchtturmprojekt, Hans-peter Mack beklagt den Verlust guter Ackerböden. Mehrheitlich wurde beschlossen, den Flächennutzungsplan zu ändern.
Fünf Gegenstimmen gab es im Steinheimer Gemeinderat bei der Abstimmung über die fünfte Änderung des Flächennutzungsplans. Hier ging es in der öffentlichen Sitzung vor großer Zuhörerkulisse in der Albuchhalle um die Sonderbaufläche für eine Photovoltaikanlage. Sie wird noch eine Weile das Steinheimer Kommunalparlament beschäftigen, bis südlich Steinheims südlichstem Teilort Küpfendorf die Elemente gestellt werden können, um Sonnenstrahlen in Strom zu verwandeln.
Seitens der Ingenieurgesellschaft Steinbacher-consult aus Neusäß wurde dargestellt, was seit der Offenlegung der vierten Änderung des Flächennutzungsplans samt Landschaftsplan an Anregungen eingegangen ist. Es konnte nun die Flurbilanz durch eine entsprechende Flächenbilanzsowie eine Wirtschaftsfunktionskarte ergänzt werden.
Schließlich ging es um Vorkehrungen für den Fall, dass sich bei entsprechenden Schürfungen Siedlungsreste aus längst vergangenen Zeiten finden sollten. Dann würden Grabungen vorgenommen und diese würden das Bauvorhaben um Wochen verzögern. Wohl ohne nachteilige Auswirkungen soll der Solarpark auf die vorhandenen Wildwege bleiben. Eine Rolle spielte überdies eine Umweltverträglichkeitsprüfung.
Auch gab es konkretere Aussagen zur Bodengüte in dem fraglichen Gebiet. Dort soll, so die
Tischvorlage für die Gemeinderäte, „ein Beitrag zum Klimaschutz durch regenerative Energiegewinnung geleistet werden“. Errichten wird den Solarpark auf einer Fläche von 20 Hektar die Firma Vento Ludens.
Längere Debatte im Rat
In der längeren Debatte hakte Gemeinderat Christoph Müller (FWV) als erster beim Thema Wertigkeit der Böden ein. Während der Investor gesagt habe, die Böden seien schlecht, „wurden nun die Ergebnisse relativiert“. So schlecht seien die Böden also nicht. Aber: Für mindestens 20 Jahre seien sie der Landwirtschaft entzogen. Noch einmal unterstrich Hans-peter Mack (FWV), dass „das Landschaftsbild durch die Photovoltaikanlage erheblich gestört wird“.
Wenn Corona erst einmal vorbei sei, müsse man auch wieder mehr an den Klimaschutz denken. Diese Freiflächenanlage spare viel CO2 ein und habe doch Leuchtturmfunktion, führte Volker Lang aus und forderte, in Küpfendorf „mit gutem Beispiel voranzugehen“. Dr. Mechthild FreistDorr (Grüne) konnte dem Vorredner nur zustimmen: „Diese Pv-anlagen sind für die Zukunft extrem wichtig und gut.“
Das gefiel offenbar Hans-peter Mack nicht: „Solange wir Logistikzentren ohne Photovoltaik auf dem Dach bauen lassen, stimmen wir für die Versiegelung der Landschaft? Der umgekehrte Weg sollte gegangen werden.“
Was bei den Logistikzentren geschehe, hätten andere zu vertreten, hielt Dr. Freist-dorr dagegen.
Vizebürgermeister Mathias Brodbeck (FWV) erinnerte an den Bürgerentscheid mit dem klaren Ergebnis, dass die Bürger sich für diese Photovoltaikanlage ausgesprochen haben.