Heidenheimer Neue Presse

Torgarant Haaland könnte den Unterschie­d machen

Leipzig gegen Dortmund: Das Finale um den Dfb-pokal erscheint offen wie schon lange nicht mehr. Wer setzt sich durch? Die beiden Teams im Vergleich.

- Von Carsten Muth

Bayern München steht seit vergangene­m Wochenende als erneuter deutscher Meister fest. Der erste große Titel im nationalen Fußballges­chäft ist also vergeben. Um die zweite wichtige Trophäe geht es an diesem Donnerstag (20.45 UHR/ARD und Sky) im Berliner Olympiasta­dion. Dort steigt das 78. Dfb-pokalfinal­e. Und zwar ohne die Bayern. RB Leipzig und Borussia Dortmund treffen aufeinande­r. Der Ausgang dieses Endspiels erscheint offener als viele Finals zuvor.

Schließlic­h treffen in Berlin zwei Teams auf Augenhöhe aufeinande­r, die für technisch hochklassi­gen, finten- und vor allem temporeich­en Fußball stehen. Auf die Unterstütz­ung durch die Fans müssen die Stars verzichten. Das Endspiel wird aus Pandemiegr­ünden erneut vor (fast) leeren Rängen ausgetrage­n. Viel wird davon abhängen, ob Dortmunds Torgarant Erling Haaland auflaufen kann. Am Dienstag ist der Norweger wieder ins Training eingestieg­en. Seine Oberschenk­elblessur scheint ausgeheilt. Doch wer hat am Ende die Nase vorn? Wir haben beide Mannschaft­en miteinande­r verglichen.

RB gegen BVB, Julian Nagelsmann gegen Edin Terzic. Das Finale ist auch das Duell zweier recht junger Trainer. Nagelsmann ist gerade mal 33 und klettert auf der Karrierele­iter immer

Die Trainer

weiter nach oben. Im Sommer übernimmt der gebürtige Landsberge­r den Branchenpr­imus Bayern München, seinen erklärten Lieblingsv­erein. Als der ehrgeizige Coach vor zwei Jahren die TSG Hoffenheim verließ und RB übernahm, gab er als Ziel an, einen Titel nach Leipzig zu holen. Das Finale in Berlin ist diesbezügl­ich seine letzte Chance.

Das Problem: Leipzig wartet seit sieben Spielen auf einen Sieg gegen Dortmund. Jüngst setzt es die 2:3-Niederlage in der Bundesliga. Bvb-coach Edin Terzic macht am Ende der Saison Platz für den neuen Coach Marco Rose (noch Borussia Mönchengla­dbach). Interimslö­sung Terzic hat sich inzwischen Respekt verschafft, das junge wie hochtalent­ierte Dortmunder Ensemble nach schwierige­n Wochen in der Bundesliga wieder auf Kurs bekommen. Beim BVB steht dank Terzic eine Einheit auf dem Platz.

Peter Gulasci ist der Rückhalt bei RB. Ein leiser Vertreter seines Faches, der zu Aufsehen erregenden Taten auf dem Platz im Stande ist. Keine Frage: Der Ungar ist einer der beste Keeper der Bundesliga. Einen solchen Torwart hätten sie gerne in Dortmund. Dort ist der umstritten­e Schlussman­n Marwin Hitz verletzt. Sein einst auf die Bank verbannte Konkurrent und Landsmann Roman Bürki hütet im Finale

Die Torleute:

den

Kasten.

In der Defensive sind beide Team stark besetzt. Leipzigs Abwehrsäul­en Dayot Upamecano und Willi Orban zeigten aber zuletzt ungewohnte Schwächen, suchen ihre Form. Beim BVB hingegen hinterließ die Viererkett­e um Mats Hummels und Manuel Akanji in den vergangene­n Wochen einen stabileren Eindruck.

Die Abwehr:

Kevin Kampl, Marcel Sabitzer, Dani Olmo und Angelino auf Rb-seite gegen Jadon Sancho, Marco Reus, Jude Bellingham und Emre Can auf der anderen – viel besser geht es nicht. Dortmunds Trumpf aber ist zweifellos Stoßstürme­r Erling Haaland, in dem viele Experten einen kommenden Weltstar sehen und der an normalen Tagen nicht zu halten ist. Haaland ist heiß darauf, seinen ersten Titel mit Schwarz-gelb zu holen. „Ob er spielt oder nicht, macht schon einen Unterschie­d“, sagt Leipzigs Coach Julian Nagelsmann voller Respekt. Beim 3:2 des BVB am vergangene­n Samstag in der Liga gegen RB hatte der verletzte Haaland auf der Tribüne wie wild mitgejubel­t: „Do what you can‘t“, stand seinem schwarzen Kapuzenpul­li. Frei übersetzt: „Wachse über dich hinaus.“

Mittelfeld und Angriff:

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Foto: dpa Objekt der Begierde: Um diesen Pokal spielen Leipzig und Dortmund.
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Foto: M. Becker/dpa Mit Leidenscha­ft dabei: Steffen Baumgart.

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