Wieder Fangesänge im Heidenheimer Stadion
Der 1. FC Heidenheim siegt bei seiner Generalprobe für die neue Saison gegen den personell stark geschwächten Bundesligisten TSG Hoffenheim mit 1:0.
Zum Testspiel des 1. FC Heidenheim gegen die TSG Hoffenheim kamen knapp 2200 Zuschauer in die Voith-arena.
Zum dritten Mal in Folge gewann Fußball-zweitligist 1. FC Heidenheim sein letztes Testspiel der Saisonvorbereitung um den Max-liebhaber-pokal (insgesamt fünf von neun Austragungen). Das Tor des Tages gegen die TSG Hoffenheim erzielte Tim Kleindienst bereits in der 6. Minute. Bei einem kurz ausgeführten Abschlag der Gäste setzten die Heidenheimer die Tsg-hintermannschaft stark unter Druck – und provozierten einen entscheidenden Fehler des Gegners. Christian Kühlwetter fälschte den Ball nach einem Rettungsversuch des Hoffenheimers Torhüters Philipp Pentke noch ab, sodass dieser zu Kleindienst kam, der die Nerven behielt.
Heidenheim hätte sogar höher gewinnen können, doch Kühlwetter (33. Minute) und Patrick Schmidt (78.) konnten ihre sehr guten Torchancen jeweils nicht nutzen. Hoffenheims Havard Nordtveit vergab in der Nachspielzeit wiederum das 1:1, als er nach einer Ecke freistehend am Heidenheimer Tor vorbeiköpfte.
Hoffenheim ohne viele Spieler
Der Bundesligist aus Hoffenheim, der anders als der FCH erst am 9. August sein erstes Pflichtspiel bestreitet (im Dfb-pokal), trat in Heidenheim personell stark geschwächt an. So fehlten mit dem kroatischen Top-stürmer Andrej Kramaric die Österreicher Christoph Baumgartner, Florian Grillitsch und Stefan Posch, Tschechiens Pavel Kaderabek und der Däne Robert Skov – alles Spieler, die an der Europameisterschaft teilnahmen und frühestens seit gestern wieder ins Training bei ihrer Vereinsmannschaft eingestiegen sind. Stammtorhüter Oliver Baumann fehlte aufgrund einer Schambein-entzündung. Tsg-trainer Sebastian Hoeneß wechselte zudem ganze elf Mal aus (bei Heidenheim waren es neun Wechsel) und gab einigen Jugendspielern Einsatzzeit.
Auch der 1. FC Heidenheim probierte einiges aus, bevor es am kommenden Samstag, 24. Juli, beim Saisonauftakt im Heimspiel gegen den SC Paderborn ernst wird (13.30 Uhr). Zu Beginn ließ Frank Schmidt mit einer Fünfer-abwehrkette agieren, aus der im Angriff eine Dreierkette mit zwei extrem hoch stehenden Außenverteidigern wurde. Teilweise standen diese dem Fch-trainer aber nicht hoch genug, sodass Schmidt Marnon Busch und Jonas Föhrenbach einige Male noch weiter nach vorne beordnete. Bereits im Verlauf der ersten Halbzeit stellten die Gastgeber aber auf eine Vierer-abwehrkette um. In einer Phase, in der seine Mannschaft zu passiv gewesen sei, erklärte Schmidt. So sollte die Hoffenheimer Überzahl im Mittelfeld egalisiert werden.
In der zweiten Halbzeit nahm der Heidenheimer Coach weitere Veränderungen vor, so ließ er die Flügel doppelt besetzen, wie der 47-Jährige erklärte. Fast führte dies zum Erfolg. Nach einer „perfekten Flanke“(Schmidt) von Tobias Mohr und einem „perfekten Kopfball“(Schmidt) von Patrick Schmidt war der eingewechselte Tsg-torhüter Luca Philipp aber noch stärker. Für Fch-coach Schmidt war dieser Angriff zumindest ein Highlight, wie er erklärte.
Sein Team habe andererseits nicht viel zugelassen. „Hinten sind wir eingespielt“, bemerkte Schmidt im Hinblick auf die Viereroder Fünferkette.
Kommt der FCH in den Flow?
Und wie lautet dann das Saisonziel? „Auch wenn es jedes Jahr dieselben Worte sind: Es ist jedes Jahr eine neue Herausforderung für uns“, vermied es der Heidenheimer Trainer, ein konkretes Ziel auszugeben. Warum, machte er mit einem Beispiel deutlich: „Wenn wir im Flow sind, können wir überraschen. Die letzten Spiele in der letzten Saison haben aber auch gezeigt, dass wir mit der gleichen Mannschaft Probleme bekommen können.“
Auch wenn der Testspielsieg gegen Hoffenheim keinesfalls überbewertet werden sollte, durften sich die Heidenheimer von anwesenden Fans in der Voith-arena im Konfettiregen feiern lassen. Die Aufräumarbeiten im Hinblick auf das Heimspiel gegen Paderborn begannen aber gleich im Anschluss.