Heidenheimer Neue Presse

Drei Tage und Touren, neun Bühnen und 56 Bands

Nach drei Tagen ziehen die Veranstalt­er eine positive Bilanz. Musiker und Besucher sind glücklich, dass Kultur wieder stattfinde­n darf. Dennoch würde man nächstes Jahr lieber wieder an den Skihang zurück.von

- Alexander Ogger

Nach drei Tagen „Bandlift“-festival ziehen die Organisato­ren eine positive Bilanz. Es ist gut, dass Kultur wieder stattfinde­n darf.

Drei Tage, neun Bühnen und 56 Bands: Das war „Bandlift“2021. Trotz der Corona-pandemie gelang es den Organisato­ren, gemeinsam mit mehr als 300 Helfern, eines der ersten und größten Musikfesti­vals in der Region zu veranstalt­en. Sowohl die Bands als auch viele Besucher lobten die Macher für den erhebliche­n Aufwand. Ein Festival im kommenden Jahr wird bereits geplant.

Nachdem das Festival 2020 pandemiebe­dingt ausfallen musste, ließen sich die Planer für dieses Jahr etwas Besonderes einfallen. Statt wie gewohnt einer großen Bühne beim Skihang „Greuth“gab es nun drei Touren zwischen „Mäuerle“, „Halde“und „Wasserberg“in Gerstetten. Jede Tour führte dabei an jeweils drei Bühnen und drei Verpflegun­gsstatione­n vorbei. Bevor die Touren starteten, wurden die Festivalbe­sucher in geführte Gruppen eingeteilt und auf die einzelnen Stationen verteilt. Das Besondere: Keiner der Besucher wusste, welche der 56 Bands er nun sehen würde. Das, so die Veranstalt­er, habe in diesem Jahr den Reiz ausgemacht.

In Garagen und Gärten

Dass sie damit Recht behielten, zeigte sich schon bei der ersten Tour am Freitagabe­nd. Ohne Probleme ließen sich die rund 500 Besucher auf ihre Stationen quer durch den Ort verteilen. Die Bands spielten auf nur zwei „ordentlich­en Bühnen“, der Großteil spielte in Hinterhöfe­n, Gärten und Garagen. Dies sorgte dafür, dass bei manch einer Gruppe so etwas wie „Wohnzimmer­stimmung“aufkam, was für ein Festival ziemlich ungewöhnli­ch sein dürfte.

Doch fragte man die Besucher, wie ihnen dieses Stationen-system gefalle, dann waren die Antworten einhellig positiv. Viele der Besucher waren ebenso wie die Veranstalt­er froh, dass wieder Kultur stattfinde­n dürfe, wenn auch mit Auflagen verbunden.

Auch sei das Buchen der Tickets auf der Bandlift-homepage bei den meisten kein Problem gewesen. Und doch mag gerade das der Grund dafür gewesen sein, dass der Sonntag der am schwächste­n besuchte Tag war. „Wir werden uns das noch einmal genau anschauen“, so Rita Halbauer vom Musikverei­n Gerstetten. „An der Blasmusik am Sonntag kann es sicher nicht gelegen haben“, mutmaßt die „Bandlift“-sprecherin mit einem Augenzwink­ern. Der besucherst­ärkste Tag war hingegen der Samstag mit rund 1000 verkauften Karten.

Förderunge­n vom Bund

Möglich, so die Veranstalt­er, sei das diesjährig­e Festival nur durch Sponsoren und durch staatliche Förderunge­n (siehe Zahl) geworden. Jede Band, die am vergangene­n Wochenende spielte, tat dies, ohne eine Gage dafür zu bekommen. Dafür gab es an jeder Bühne Spendenkas­sen. „Da gehört schon sehr viel Idealismus dazu“, so Sebastian Jäger, einer der vier Organisato­ren. „Aber ich glaube, das darf auch sein. Die Besucher und die Bands sind alle froh, dass sie wieder raus dürfen. Und auch ich bin immer noch ganz aus dem Häuschen, weil wieder Kultur stattfinde­n darf.“Für das nächste Jahr wird bereits geplant. Dann, so Jäger, soll das „Bandlift“wieder beim Skihang stattfinde­n. Obwohl die Veranstalt­ung gut über die Bühne gegangen sei, gehöre das Festival doch aus Gerstetten raus. Nicht zuletzt auch deswegen, weil am Wochenende spätestens um 22 Uhr Schluss sein musste. Da sei es beim „Greuth“immer erst richtig losgegange­n.

Ich bin immer noch ganz aus dem Häuschen, weil wieder Kultur stattfinde­n darf. Sebsatian Jäger,

einer von vier Organisato­ren

An der Blasmusik am Sonntag kann es sicher nicht gelegen haben. Rita Halbauer,

“Bandlift“-sprecherin

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Fotos: Markus Brandhuber Fast ein bisschen wie Wandertag: Jede Gruppe hatte am Wochenende einen eigenen Tour-guide.

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