Drei Tage und Touren, neun Bühnen und 56 Bands
Nach drei Tagen ziehen die Veranstalter eine positive Bilanz. Musiker und Besucher sind glücklich, dass Kultur wieder stattfinden darf. Dennoch würde man nächstes Jahr lieber wieder an den Skihang zurück.von
Nach drei Tagen „Bandlift“-festival ziehen die Organisatoren eine positive Bilanz. Es ist gut, dass Kultur wieder stattfinden darf.
Drei Tage, neun Bühnen und 56 Bands: Das war „Bandlift“2021. Trotz der Corona-pandemie gelang es den Organisatoren, gemeinsam mit mehr als 300 Helfern, eines der ersten und größten Musikfestivals in der Region zu veranstalten. Sowohl die Bands als auch viele Besucher lobten die Macher für den erheblichen Aufwand. Ein Festival im kommenden Jahr wird bereits geplant.
Nachdem das Festival 2020 pandemiebedingt ausfallen musste, ließen sich die Planer für dieses Jahr etwas Besonderes einfallen. Statt wie gewohnt einer großen Bühne beim Skihang „Greuth“gab es nun drei Touren zwischen „Mäuerle“, „Halde“und „Wasserberg“in Gerstetten. Jede Tour führte dabei an jeweils drei Bühnen und drei Verpflegungsstationen vorbei. Bevor die Touren starteten, wurden die Festivalbesucher in geführte Gruppen eingeteilt und auf die einzelnen Stationen verteilt. Das Besondere: Keiner der Besucher wusste, welche der 56 Bands er nun sehen würde. Das, so die Veranstalter, habe in diesem Jahr den Reiz ausgemacht.
In Garagen und Gärten
Dass sie damit Recht behielten, zeigte sich schon bei der ersten Tour am Freitagabend. Ohne Probleme ließen sich die rund 500 Besucher auf ihre Stationen quer durch den Ort verteilen. Die Bands spielten auf nur zwei „ordentlichen Bühnen“, der Großteil spielte in Hinterhöfen, Gärten und Garagen. Dies sorgte dafür, dass bei manch einer Gruppe so etwas wie „Wohnzimmerstimmung“aufkam, was für ein Festival ziemlich ungewöhnlich sein dürfte.
Doch fragte man die Besucher, wie ihnen dieses Stationen-system gefalle, dann waren die Antworten einhellig positiv. Viele der Besucher waren ebenso wie die Veranstalter froh, dass wieder Kultur stattfinden dürfe, wenn auch mit Auflagen verbunden.
Auch sei das Buchen der Tickets auf der Bandlift-homepage bei den meisten kein Problem gewesen. Und doch mag gerade das der Grund dafür gewesen sein, dass der Sonntag der am schwächsten besuchte Tag war. „Wir werden uns das noch einmal genau anschauen“, so Rita Halbauer vom Musikverein Gerstetten. „An der Blasmusik am Sonntag kann es sicher nicht gelegen haben“, mutmaßt die „Bandlift“-sprecherin mit einem Augenzwinkern. Der besucherstärkste Tag war hingegen der Samstag mit rund 1000 verkauften Karten.
Förderungen vom Bund
Möglich, so die Veranstalter, sei das diesjährige Festival nur durch Sponsoren und durch staatliche Förderungen (siehe Zahl) geworden. Jede Band, die am vergangenen Wochenende spielte, tat dies, ohne eine Gage dafür zu bekommen. Dafür gab es an jeder Bühne Spendenkassen. „Da gehört schon sehr viel Idealismus dazu“, so Sebastian Jäger, einer der vier Organisatoren. „Aber ich glaube, das darf auch sein. Die Besucher und die Bands sind alle froh, dass sie wieder raus dürfen. Und auch ich bin immer noch ganz aus dem Häuschen, weil wieder Kultur stattfinden darf.“Für das nächste Jahr wird bereits geplant. Dann, so Jäger, soll das „Bandlift“wieder beim Skihang stattfinden. Obwohl die Veranstaltung gut über die Bühne gegangen sei, gehöre das Festival doch aus Gerstetten raus. Nicht zuletzt auch deswegen, weil am Wochenende spätestens um 22 Uhr Schluss sein musste. Da sei es beim „Greuth“immer erst richtig losgegangen.
Ich bin immer noch ganz aus dem Häuschen, weil wieder Kultur stattfinden darf. Sebsatian Jäger,
einer von vier Organisatoren
An der Blasmusik am Sonntag kann es sicher nicht gelegen haben. Rita Halbauer,
“Bandlift“-sprecherin