Feixend in der Katastrophe
„Wir trauern mit denen, die ihre Familien, Bekannten, Familienangehörige verloren haben. Ihr Schicksal zerreißt uns das Herz“, sagte Bundespräsident Frank-walter Steinmeier beim Besuch im Hochwassergebiet in Erftstadt. Während Steinmeier diese Worte spricht, sieht man im Hintergrund Nrw-ministerpräsident und Unions-kanzlerkandidat Armin Laschet. Zunächst noch ernst, beginnen Laschet und seine Gesprächspartner bald zu scherzen. Kurz darauf rollt eine Empörungswelle über ihn hinweg.
Spd-generalsekretär Lars Klingbeil war einer der ersten, der Laschet kritisierte. „Wie Armin Laschet im Hintergrund rumalbert, während der Bundespräsident zu den Opfern spricht, ist ohne Anstand und empörend“, sagte Klingbeil der „Bild am Sonntag“. Wer in dieser Krisenzeit „herumfeixt, der disqualifiziert sich selbst“.
Auch die FDP ging hart mit Laschet ins Gericht und wies auf fehlende Corona-schutzmaßnahmen zwischen dem Ministerpräsidenten und seinen Gesprächspartnern hin. „Rheinische Frohnatur in Ehren, aber während der Bundespräsident der Opfer gedenkt herumzualbern ohne Maske,
wird dem Ernst der Lage nicht gerecht“, sagte Fraktionsvize Michael Theurer.
Der Fraktionsvize der Linken, Fabio De Masi, twitterte, dass das „Feixen von Laschet“für die Opfer des Hochwassers „unangemessen und indiskutabel“sei.
Warum in der Gruppe Gelächter ausbrach ist unklar. Laut „Bild“-zeitung soll es um einen Reporter gegangen sein, der sich auf dem Bauch liegend Notizen machte. Videos der Szene sorgten auch in den sozialen Netzwerken
für Kritik. Am Sonntag trendeten die Hashtags #Laschetlacht und #Laschetruecktritt. Zudem tauchten Videos im Netz auf, die zeigten, wie Steinmeier während einer Rede Laschets lächelt. Laschet entschuldigte sich am Samstagabend auf Twitter. Er bedauere den Eindruck, der durch die Gesprächssituation entstanden sei. „Dies war unpassend und es tut mir leid“, schrieb Laschet.