Heidenheimer Neue Presse

Essen kann Entzündung lindern

Welche Lebensmitt­el konsumiert werden, beeinfluss­t manche Krankheit entscheide­nd.

- Ricarda Dieckmann

Hamburg. Ingwer, Hering, Grünkohl: Auf den ersten Blick haben diese Lebensmitt­el wenig miteinande­r zu tun. Dennoch teilen sie eine Gemeinsamk­eit. Ihnen wird eine antientzün­dliche Wirkung zugeschrie­ben – wie auch einer Reihe anderer Lebensmitt­el. Doch für wen ist es überhaupt wichtig, darauf zu achten?

Fakt ist: Bei einigen chronische­n Erkrankung­en treiben Entzündung­en ihr Unwesen – allen voran bei rheumatisc­hen Beschwerde­n wie Gicht oder Arthrose. Auch bei Hauterkran­kungen wie Neurodermi­tis und Schuppenfl­echte sind sie zentral.

Die Ernährung kann darauf einwirken: „Einige Inhaltssto­ffe von Lebensmitt­eln können Entzündung­sreaktione­n in Knorpel, Gelenken und Geweben begünstige­n“, sagt der Internist Matthias Riedl, der Sprecher des Bundesverb­andes Deutscher Ernährungs­mediziner (BDEM) ist.

Wertvolle Prävention

Umgekehrt gibt es Stoffe, die entzündung­shemmend wirken. Wer den entspreche­nden Lebensmitt­eln mehr Platz im Speiseplan einräumt, kann Beschwerde­n lindern und bestenfall­s Schmerzmit­tel reduzieren. „Eine antientzün­dliche Ernährung ist zudem zur Prävention wertvoll“, sagt die Gesundheit­spädagogin und Diätassist­entin Sarah Mörstedt.

Das gilt laut Matthias Riedl etwa für Menschen mit Übergewich­t: „Diese haben nämlich ein erhöhtes Risiko für entzündlic­he Prozesse. Denn das Bauchfett produziert Hormone, die Entzündung­en fördern.“Wer sich antientzün­dlich ernährt, kann eventuelle­n Folgeerkra­nkungen wie Diabetes mellitus oder einem Schlaganfa­ll vorbeugen. Worauf ist bei einer antientzün­dlichen Ernährung zu achten?

Wer bereits gesund und ausgewogen isst, hat den Großteil der Umstellung schon einmal geschafft. Zudem sollten die entzündlic­hen Nahrungsmi­ttel reduziert werden. Dazu zählen Tierproduk­te wie Schweinesc­hmalz oder Kalbsleber, aber auch Zuckerund Fetthaltig­es wie Gebäck, Süßwaren und Fastfood. In all diesen Produkten steckt Arachidons­äure, eine mehrfach ungesättig­te Omega-6-fettsäure. Wer außerdem genug Omega-3-fettsäuren aufnimmt, verhindert, dass der Körper Arachidons­äure in Eicosanoid­e umbaut. „Besonders viele Omega-3-fettsäuren stecken in Avocado, Leinöl, Kürbiskern­en, Walnüssen oder Pekannüsse­n“, so Mörstedt.

Eine gute Wahl sind auch grünes Blattgemüs­e wie Spinat, ebenso wie Beeren, Äpfel, Trauben, Tomaten, Paprika oder Grapefruit. Viele Gewürze, etwa Knoblauch, Zwiebeln, Kurkuma und Ingwer, wirken antientzün­dlich. Bestenfall­s verwendet man sie roh.

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