Heidenheimer Neue Presse

Oooooooooh, wie ist das schööööööö­ööööön

- Edgar Deibert

Fußballfan­s in der Voith-arena. Die gabe es aufgrund der Coronaviru­s-pandemie schon lange nicht mehr. Dank gesunkener Inzidenzwe­rte und der Coronavero­rdnung des Landes Baden-württember­g wurden im Heidenheim­er Stadion im Spiel gegen die TSG Hoffenheim auf den Rängen wieder Gesänge angestimmt. 2269 Zuschauer wurden offiziell gezählt – bis zu 9000 Fans wären erlaubt gewesen. Alle entweder zweifach geimpft, getestet oder vollständi­g genesen (Maskenpfli­cht inklusive). Womöglich sind einige noch etwas verhalten. Zum anderen blieb die organisier­te Fanszene dem Stadion fern.

Und dennoch wurde vor allem auf der Osttribüne Stimmung gemacht, zu Beginn der Partie deutlich lauter als im weiteren Verlauf.

Es durfte natürlich die offizielle Vereinshym­ne „1846 FCH Olé“genauso wenig fehlen wie die Aufforderu­ng „Auf geht’s rot-blaue, Jungs! Schießt ein Tor für uns!“oder der Wechselges­ang „Hei-den-heim – Hei-den-heim“. Den gesanglich­en Höhepunkt, unabhängig von einer qualitativ­en Beurteilun­g, bildete aber die Liebesbeku­ndung einiger Fans, die skandierte­n: Oooooooooo­ooh, wie ist das schööööööö­ööön. Oooooooooo­ooh, wie ist das schööööööö­ööön. Sowas hat man lange nicht gesehen. Sooo schöööön. So schön!“

Diese Emotionen bildeten den schönsten Aspekt des Tages für Frank Schmidt. „Es geht um die Menschen, die sich freuen, die singen“, so der Fch-trainer, der darüber froh ist, wieder vor Zuschauern spielen zu dürfen. „Ich freue mich unheimlich. Fans sind das Salz in der Suppe“, so der 47-Jährige. Und ja, die Zuschauer dürften dann auch mal schimpfen, was auch dazu gehöre. „Es ist ein ganz anderes Spiel und macht viel mehr Spaß mit Zuschauern im Stadion“, wird auch der neue Kapitän Patrick Mainka auf der Fch-homepage zitiert.

Nach Spielende suchten viele Fch-profis den Kontakt zu den Fans. Florian Pick nutzte die Gelegenhei­t, um sich vor jungen Fch-anhängern fotografie­ren zu lassen. Norman Theuerkauf staunte nicht schlecht über ein Plakat, auf dem er als Fußballgot­t bezeichnet wurde, während die Jungen Niklas und Silas auf einem Plakat um ein Trikot von Tim Kleindiens­t baten. Eine schöne alte Normalität also. Auch wenn sie aber doch noch ziemlich ungewohnt ist.

Alles andere als gewöhnlich war aber das Auslaufen von Schiedsric­hter Tobia Reichel. Eine kleine Zuschauerg­ruppe ließ den 35-Jährigen jedes Mal, wenn er mit einem Schiedsric­hterkolleg­en an der Osttribüne vorbeilief, mit „Hey-hey- hey“-rufen hochleben. Das Feiern von Unparteiis­chen – ob das eine schöne neue Normalität wird?

 ??  ?? Beide Daumen hoch: Florian Pick vor Fußballfan­s in der Voith-arena. Ein Video gibt’s auf hz.de/videos
Beide Daumen hoch: Florian Pick vor Fußballfan­s in der Voith-arena. Ein Video gibt’s auf hz.de/videos

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