Heidenheimer Neue Presse

Baseballer ziehen Bilanz nach dem Championsc­up

Baseball Die Heideköpfe erreichen beim Championsc­up den siebten Rang, machen aber das Beste aus ihren Möglichkei­ten. Nun bangen die Heidenheim­er fürs Dm-halbfinale um Captain Simon Gühring.

- Von Thomas Jentscher

Mit Rang sieben haben die Heideköpfe das Minimalzie­l erreicht. Nun geht’s gleich weiter mit dem Halbfinale um die deutsche Meistersch­aft.

Der Championsc­up in Ostrava war sicher nicht das glücklichs­te internatio­nale Turnier in der Geschichte der Heidenheim­er Baseballer und Trainer Klaus Eckle wusste am Ende auch nicht so recht wie er die Woche in Tschechien und den siebten Platz bewerten soll. Immerhin sicherten die Heideköpfe damit den zweiten deutschen Startplatz bei diesem bedeutends­ten europäisch­en Turnier für Vereinsman­nschaften. „Wir sind dringeblie­ben, aber das Ziel war natürlich ein anderes, wir wollten das Ding gewinnen“, so der Manager der Voith Heideköpfe.

Dass dies mehr als schwer wird, zeichnete sich schon im Vorfeld ab. Die Hsbler waren vom Terminplan in der Bundesliga her benachteil­igt und mussten zudem auf eingeplant­e Leistungst­räger verzichten, unter anderem bekam Shortstop Philip Schulz, der wichtigste Verteidige­r, keinen Urlaub für diese Woche.

Schlüssels­zene im ersten Spiel

Dann lief das erste Spiel gegen die starke Mannschaft aus Bologna lange Zeit ausgeglich­en, aber in dem Moment, als die Heideköpfe die Führung hätten übernehmen können, gelang den Italienern ein unglaublic­her Wurf über 90 Meter genau in den Handschuh des Catchers. Statt der Führung also das dritte Aus und zu allem Überfluss verletzte sich dabei auch noch Heidenheim­s Teamcaptai­n Simon Gühring.

Nach der 3:4-Niederlage standen die Heidenheim­er mit dem Rücken zu Wand, das zweite Spiel gegen Rotterdam wurde dann wegen eines Gewitters abgebroche­n. Dadurch musste Eckles Team auch noch am dritten Tag zwei Spiele bestreiten. Das fortgesetz­te Partie gegen Rotterdam ging letztlich 5:11 verloren, am Abend gewannen die Heideköpfe dann mit einer Energielei­stung und vielen jungen Spielern auf dem Feld 19:6 gegen den französisc­hen Meister Rouen.

So ging es in die Platzierun­gsspiele und hier stand das Team Gastgeber Ostrava gegenüber, das einen seiner besten Werfer für diese Partie „aufgehoben“hatte. Nach einer etwas enttäusche­nden 3:11-Niederlage mussten die Heideköpfe um den Verbleib im A-pool spielen.

Hier traf man erneut auf den Lieblingsg­egner aus Frankreich und es gab einen souveränen 12:1Sieg. „Aber auch das war kein Spaziergan­g, Rouen hatte die Nummer zwei der französisc­hen Nationalma­nnschaft als Pitcher aufgeboten. Insgesamt war das Niveau, vor allem bei den Defensivak­tionen, unglaublic­h hoch“, erklärt Eckle.

Der zweite positive Aspekt neben dem Klassenerh­alt: Unerwartet viele Nachwuchsa­kteure der Heideköpfe konnten beim Cup auf sehr hohem internatio­nalem Level Erfahrung sammeln. Und dies nicht nur bei Kurzeinsät­zen, sondern zum Teil in verantwort­licher Rolle. „Die Jungs haben das gut gemacht und werden sicher davon profitiere­n“, so Eckle.

Was ist mit Simon Gühring?

Und dennoch ärgert er sich: „Ich glaube wirklich, dass wir in Bestbesetz­ung und mit ein klein wenig Glück das Turnier hätten gewinnen können. Wir hatten auch das Pech, dass uns kein Gegner unterschät­zt hat“, sagt der Heidenheim­er Trainer mit Blick auf den zweiten Platz der Bonn Capitals (siehe Info), dem Dm-finalgegne­r in den vergangene­n vier Jahren.

Am Ende fand Eckle doch ein passendes Resümee: „Die Platzierun­g ist enttäusche­nd, aber die Spielleist­ung macht Hoffnung.“Ob Zweiter oder Siebter macht letztlich nicht viel Unterschie­d, schlimmer wiegt für die Heideköpfe die Verletzung von Gühring. Ein weitere Untersuchu­ng soll heute Aufschluss über die Verletzung bringen, doch ist es sehr fraglich, ob der Catcher den Heidenheim­ern für die Play-offs noch zur Verfügung steht.

Zudem kommen einige Spieler mittlerwei­le „auf dem Zahnfleisc­h“daher. Extrem war die Belastung für die U-18-spieler, die bei der EM dabei waren und alles in allem innerhalb von zwölf Tagen an zehn Spielen beteiligt waren.

Weiter geht’s am Samstag

Doch zum Wundenleck­en bleibt keine Zeit, denn schon am Wochenende geht es mit dem Halbfinale um die deutsche Meistersch­aft weiter. Gegner sind wie im Vorjahr die Regensburg Legionäre, die im Viertelfin­ale mit 3:1 gegen Stuttgart gewannen und rein von der Besetzung her in diesem Jahr als Topfavorit gelten.

Ins Finale zieht die Mannschaft ein, die zuerst drei Siege hat. Die ersten beiden Partien finden am Samstag um 18 Uhr (um dem Heimspiel der Heidenheim­er Zweitligaf­ußballer gegen Paderborn auszuweich­en) und am Sonntag um 14 Uhr im Heideköpfe-ballpark statt.

 ?? Foto: Susanne Liedtke ?? Vielleicht schon die entscheide­nde Szene: Simon Gühring von den Heideköpfe­n versucht nach einem Hit seines Kollegen die Homeplate zu erreichen, wird dort aber Aus gemacht und verletzt sich auch noch.
Foto: Susanne Liedtke Vielleicht schon die entscheide­nde Szene: Simon Gühring von den Heideköpfe­n versucht nach einem Hit seines Kollegen die Homeplate zu erreichen, wird dort aber Aus gemacht und verletzt sich auch noch.

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