Baseballer ziehen Bilanz nach dem Championscup
Baseball Die Heideköpfe erreichen beim Championscup den siebten Rang, machen aber das Beste aus ihren Möglichkeiten. Nun bangen die Heidenheimer fürs Dm-halbfinale um Captain Simon Gühring.
Mit Rang sieben haben die Heideköpfe das Minimalziel erreicht. Nun geht’s gleich weiter mit dem Halbfinale um die deutsche Meisterschaft.
Der Championscup in Ostrava war sicher nicht das glücklichste internationale Turnier in der Geschichte der Heidenheimer Baseballer und Trainer Klaus Eckle wusste am Ende auch nicht so recht wie er die Woche in Tschechien und den siebten Platz bewerten soll. Immerhin sicherten die Heideköpfe damit den zweiten deutschen Startplatz bei diesem bedeutendsten europäischen Turnier für Vereinsmannschaften. „Wir sind dringeblieben, aber das Ziel war natürlich ein anderes, wir wollten das Ding gewinnen“, so der Manager der Voith Heideköpfe.
Dass dies mehr als schwer wird, zeichnete sich schon im Vorfeld ab. Die Hsbler waren vom Terminplan in der Bundesliga her benachteiligt und mussten zudem auf eingeplante Leistungsträger verzichten, unter anderem bekam Shortstop Philip Schulz, der wichtigste Verteidiger, keinen Urlaub für diese Woche.
Schlüsselszene im ersten Spiel
Dann lief das erste Spiel gegen die starke Mannschaft aus Bologna lange Zeit ausgeglichen, aber in dem Moment, als die Heideköpfe die Führung hätten übernehmen können, gelang den Italienern ein unglaublicher Wurf über 90 Meter genau in den Handschuh des Catchers. Statt der Führung also das dritte Aus und zu allem Überfluss verletzte sich dabei auch noch Heidenheims Teamcaptain Simon Gühring.
Nach der 3:4-Niederlage standen die Heidenheimer mit dem Rücken zu Wand, das zweite Spiel gegen Rotterdam wurde dann wegen eines Gewitters abgebrochen. Dadurch musste Eckles Team auch noch am dritten Tag zwei Spiele bestreiten. Das fortgesetzte Partie gegen Rotterdam ging letztlich 5:11 verloren, am Abend gewannen die Heideköpfe dann mit einer Energieleistung und vielen jungen Spielern auf dem Feld 19:6 gegen den französischen Meister Rouen.
So ging es in die Platzierungsspiele und hier stand das Team Gastgeber Ostrava gegenüber, das einen seiner besten Werfer für diese Partie „aufgehoben“hatte. Nach einer etwas enttäuschenden 3:11-Niederlage mussten die Heideköpfe um den Verbleib im A-pool spielen.
Hier traf man erneut auf den Lieblingsgegner aus Frankreich und es gab einen souveränen 12:1Sieg. „Aber auch das war kein Spaziergang, Rouen hatte die Nummer zwei der französischen Nationalmannschaft als Pitcher aufgeboten. Insgesamt war das Niveau, vor allem bei den Defensivaktionen, unglaublich hoch“, erklärt Eckle.
Der zweite positive Aspekt neben dem Klassenerhalt: Unerwartet viele Nachwuchsakteure der Heideköpfe konnten beim Cup auf sehr hohem internationalem Level Erfahrung sammeln. Und dies nicht nur bei Kurzeinsätzen, sondern zum Teil in verantwortlicher Rolle. „Die Jungs haben das gut gemacht und werden sicher davon profitieren“, so Eckle.
Was ist mit Simon Gühring?
Und dennoch ärgert er sich: „Ich glaube wirklich, dass wir in Bestbesetzung und mit ein klein wenig Glück das Turnier hätten gewinnen können. Wir hatten auch das Pech, dass uns kein Gegner unterschätzt hat“, sagt der Heidenheimer Trainer mit Blick auf den zweiten Platz der Bonn Capitals (siehe Info), dem Dm-finalgegner in den vergangenen vier Jahren.
Am Ende fand Eckle doch ein passendes Resümee: „Die Platzierung ist enttäuschend, aber die Spielleistung macht Hoffnung.“Ob Zweiter oder Siebter macht letztlich nicht viel Unterschied, schlimmer wiegt für die Heideköpfe die Verletzung von Gühring. Ein weitere Untersuchung soll heute Aufschluss über die Verletzung bringen, doch ist es sehr fraglich, ob der Catcher den Heidenheimern für die Play-offs noch zur Verfügung steht.
Zudem kommen einige Spieler mittlerweile „auf dem Zahnfleisch“daher. Extrem war die Belastung für die U-18-spieler, die bei der EM dabei waren und alles in allem innerhalb von zwölf Tagen an zehn Spielen beteiligt waren.
Weiter geht’s am Samstag
Doch zum Wundenlecken bleibt keine Zeit, denn schon am Wochenende geht es mit dem Halbfinale um die deutsche Meisterschaft weiter. Gegner sind wie im Vorjahr die Regensburg Legionäre, die im Viertelfinale mit 3:1 gegen Stuttgart gewannen und rein von der Besetzung her in diesem Jahr als Topfavorit gelten.
Ins Finale zieht die Mannschaft ein, die zuerst drei Siege hat. Die ersten beiden Partien finden am Samstag um 18 Uhr (um dem Heimspiel der Heidenheimer Zweitligafußballer gegen Paderborn auszuweichen) und am Sonntag um 14 Uhr im Heideköpfe-ballpark statt.