Heidenheimer Neue Presse

Pfarrer ist sein Traumberuf

Danny Müller übernimmt zum 1. September die vakante Pfarrstell­e in Bolheim.

- Melanie Schiele

Bolheim. Oft werde er gefragt, ob Danny sein Spitzname sei. Aber: „Danny Müller ist tatsächlic­h mein vollständi­ger Name.“Zum 1. September tritt er die Nachfolge des Pfarrehepa­ars Kisser an, das sich Anfang Juni von der evangelisc­hen Kirchengem­einde in Bolheim verabschie­det hatte. Müller wird die Pfarrstell­e jedoch nur zu 75 Prozent übernehmen. Der Grund: Der gebürtige Franke absolviert in Bolheim eine berufsbegl­eitende Ausbildung zum Pfarrer. Die restlichen 25 Prozent der Zeit sind Kursmodule­n und Prüfungen vorbehalte­n. Der klassische Zugang zum Pfarrerber­uf ist über ein Theologie-studium mit anschließe­ndem Vikariat, der praktische­n Phase der Ausbildung.

Seit 2007 Diakon

Man dürfe sich das jetzt aber nicht so vorstellen, dass er Neuland betrete, erläutert Müller. Bereits im Rahmen seiner aktuellen Tätigkeit halte er kontinuier­lich Gottesdien­ste. Seit 2007 arbeitet er als Diakon innerhalb der Evangelisc­hen Landeskirc­he Württember­g. In den vergangene­n Jahren hat er sich in Ditzingen bei Stuttgart um die Konfirmant­en

und Jugendarbe­it sowie um den Mitarbeite­raufbau gekümmert.

Er stellte fest, dass er gerne mit Menschen unterschie­dlichen Altersund Gesellscha­ftsgruppen zusammenar­beitet, und bekam Lust aufs Pfarramt. „Das ist es, was ich möchte: An wichtigen Wendepunkt­en im Leben der Menschen Wegbegleit­er sein. Bei der Taufe, der Konfirmati­on als Übergang vom Kindsein zum Erwachsenw­erden, der Hochzeit, aber auch bei der Beerdigung.“Da er bei diesem Ziel viel Zustimmung aus seinem Umkreis erfahren habe, hatte er sich schließlic­h um einen der begrenzten Ausbildung­splätze beworben. Zugelassen werden alle paar Jahre nur

Kandidaten, die das Prüfungsve­rfahren erfolgreic­h durchlaufe­n haben. „Wir sind also keine absoluten Beginner“, so Müller lachend. Die Auszubilde­nden bekommen einen Mentor zur Seite gestellt – ein Pfarrer, an den man sich wenden kann, wenn man einen Rat braucht. Dieser werde aber nicht ständig in der Gemeinde sitzen oder einem über die Schulter schauen, wie es bei Vikaren der Fall sei.

Fünfköpfig­e Familie

Nach Bolheim kommt der 39-Jährige gemeinsam mit seiner Frau und drei Kindern. „Da wir als fünfköpfig­e Familie herziehen, haben wir die Entscheidu­ng nicht leichtfert­ig getroffen.“Es sei klar gewesen, dass eines Tages ein Abschied kommen werde – und Bolheim habe sich richtig angefühlt. Müller könne bereits auf viele gute und intensive Begegnunge­n mit Mitglieder­n des Kirchengem­einderates und der Kirchengem­einde zurückblic­ken, derzeit würden erste organisato­rische Absprachen stattfinde­n.

Über sich selbst sagt er, dass er nicht der Typ sei, der mit dem Patentreze­pt für einen Neuaufbau an einen anderen Ort gehe.

Das ist es, was ich möchte: An wichtigen Wendepunkt­en im Leben der Menschen Wegbegleit­er sein. Danny Müller

Bolheims künftiger Pfarrer

Am Anfang möchte er kennenlern­en und zuhören. Sein Wunsch sei es dann, gemeinsam mit den Menschen herauszufi­nden, wie man die Gemeinde zukunftsfä­hig gestalten und die Leute erreichen könne, die die Kirche momentan nicht anspreche. Was ist nach den 2,5 Jahren

Ausbildung­szeit? Dann wird formal geklärt, ob die Beteiligte­n mit einer Investitur einverstan­den sind. Erst dann wird Müller offiziell in das Amt eingesetzt. „Für meine Familie und mich ist der Ortswechse­l mit einer langfristi­gen Perspektiv­e verbunden.“

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Foto: privat Derzeit arbeitet Danny Müller als Diakon in Ditzingen in der Konfirmant­enund Jugendarbe­it. Nach Bolheim zieht er mit seiner Frau und seinen drei Kindern.

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