Der Sitzungssaal wird komplett saniert
Der Tagungsraum des Königsbronner Gemeinderats ist in schlechtem Zustand und soll für 300 000 Euro modernisiert werden.
Königsbronn. Dafür, dass es das älteste im ganzen Landkreis ist, steht das Königsbronner Rathaus eigentlich noch sehr gut da. Doch hinter der schmucken spätbarocken Fassade bröckelt es in dem 1775 als Wohnhaus erbauten Gebäude – zumindest was den Sitzungssaal betrifft.
Der ist nämlich schon seit Längerem nicht im besten Zustand. Die letzte Sanierung liegt schon lange zurück, die Einrichtung ist beinahe 40 Jahre alt Und so hat nicht nur der Zahn der Zeit an dem Raum genagt, sondern auch Grundwasser, das durch die Wände eingedrungen ist. „Der Saal ist in die Jahre gekommen und wir müssen ihn dringend sanieren“, erläuterte Bürgermeister Michael
Stütz dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung.
Nicht barrierefrei
Ortsbaumeister Jörg Bielke ergänzte, dass der derzeitige Zustand des Raumes nicht mehr zeitgemäß sei. Er sei nicht barrierefrei, keine optimale Lüftung und außerdem fehle ein zweiter Fluchtweg. Die reine Sanierung des etwas mehr als 80 Quadratmeter großen Saales würde Bielke zufolge mit rund 168 000 Euro zu Buche schlagen – doch damit wäre nur der Bestand erneuert, die Defizite bestünden nach wie vor. Deshalb plädierte nicht nur Bürgermeister Michael Stütz für die größere Lösung: Die beinhaltet neben der Sanierung auch
Umbauten und eine technische Aufrüstung des Ratssaals. Kostenpunkt: knapp 300 000 Euro.
Für diesen Betrag kann auch die Barrierefreiheit hergestellt werden, zudem wäre der Saal direkt vom Vorplatz aus erreichbar. Eine Lüftungsanlage zusätzlich zur Fußbodenheizung könnte das Raumklima verbessern und mittels moderner Technik könnte auch die Akustik im Saal verbessert werden. „Wir sollten keine halben Sachen machen. Wenn wir es angehen, dann richtig“, sprach sich Michael Bruch (Unabhängiger Wählerblock UWB) für die große Lösung aus. Das sieht der Spd-fraktionsvorsitzende Wolfgang Lutz genauso: „Es kann nur die Verbesserungsvariante sein, alles andere wäre lächerlich.“Auch Grünen-chef Werner Glatzle schloss sich dem an und legte Wert darauf, dass die neue Medientechnik nachrüstbar ist. „Es ist wichtig, dass wir das jetzt richtig machen und Geld in die Hand nehmen“, sagte auch Jörg Esslinger (CDU).
Saal wird häufig genutzt
Der Bürgermeister legte Wert darauf, die Gesamtsituation zu sehen. „Es gibt den Wassereinbruch und Schimmel, wir müssen also etwas tun. Und dann sollten wir die Situation auch gleich verbessern.“Stütz betonte auch, dass sich Gemeinderat und Verwaltung hier nichts Fürstliches gönnen wollen. „Der Sitzungssaal ist keine geheiligte Halle, die nur vom Gemeinderat genutzt wird.“Er werde auch von der Verwaltung für Besprechungen, von der Volkshochschule und vom Kinderferienprogramm
genutzt, „eigentlich ist hier täglich etwas los“. Das Gremium stimmte der großen Lösung einstimmig zu.