Heidenheimer Neue Presse

Protest mehr denn je nötig

- Manuela Harant zum Fairplay in der Formel 1 Kommentar

Die Bilder müssen für den Verletzten unerträgli­ch gewesen sein: Während sich Max Verstappen nach seinem Horror-crash im Krankenhau­s untersuche­n lässt, feiert sein Rivale, der ihn wenige Stunden zuvor von der Bahn geschossen hatte, ausgelasse­n den Sieg. Mit Champagner­dusche und allem drum und dran. Am Ende hatte der Niederländ­er Glück im Unglück, doch das Verhalten Hamiltons, der auch noch eine Teilschuld an dem Unfall mit 290 km/h hatte, ist einfach unangebrac­ht. Das ist man vom siebenfach­en Weltmeiste­r anderes gewohnt.

Es rechtferti­gt jedoch keineswegs, sich noch eine Stufe unter den Briten zu stellen und ihn rassistisc­h zu beleidigen – nicht zum ersten Mal, wohlgemerk­t. Es ist bereits der zweite Eklat des Wochenende­s, nachdem der Fußballer Jordan Toruniragh­a von Gegenspiel­ern ähnlich angegangen worden war – ebenfalls nicht zum ersten Mal.

Das Thema ist aktueller denn je, und das nicht nur unter Sport-konsumente­n, sondern auch den Profis selbst. Das haben die vergangene­n Tage deutlich gezeigt. Gerade deshalb ist es wichtig, dass Sportler weiterhin auf die Knie gehen, Regenbogen­fahnen schwenken und bei jeder Gelegenhei­t auf Fairplay und Respekt im Sport aufmerksam machen, auch wenn es ihnen bedauerlic­herweise bei Olympia untersagt ist. Doch es sollte subtile Möglichkei­ten geben, im Rahmen des Erlaubten auch hier an die Grenze zu gehen. Das sind Leistungss­portler schließlic­h gewohnt.

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