Ölförderung soll ab August steigen
Länder der Opec+ wollen mehr erzeugen. Nach der Entscheidung fallen die Preise am Markt leicht.
Singapur. Die Ölpreise haben am Montag nach der Einigung wichtiger Ölförderländer auf eine Erhöhung der Produktion nachgegeben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 72,92 Us-dollar. Das waren 67 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 67 Cent auf 71,14 Dollar.
Das Ölkartell Opec und seine Partnerländer (Opec+) hatten sich angesichts der Erholung der Weltkonjunktur am Wochenende auf eine deutliche Erhöhung der Ölproduktion geeinigt. Ab August werde die Öl-allianz ihre Tagesproduktion bis auf Weiteres um jeweils monatlich 400 000 Barrel steigern, teilte die Opec am Sonntag nach einem kurzfristig einberufenen Online-ministertreffen mit. Sollten die Marktbedingungen es zulassen, werde die noch bestehende Produktionskürzung damit im September 2022 enden, hieß es.
Eine Erhöhung der Fördermenge belastet tendenziell die Preise. Die Reaktionen an den Märkten hielten sich jedoch in Grenzen. Die Klimaaktivistin Greta Thunberg kritisierte die Entscheidung und bezeichnete sie auf Twitter sarkastisch als „positive Nachricht“mit Blick auf die jüngsten Extremwetterereignisse auf der Welt.
Folgen für Verbraucher
„Wir haben es mit Ungewissheiten zu tun“, sagte der saudische Energieminister Abdulasis bin Salman mit Blick auf die Gefahr neuer Corona-wellen. Er wies darauf hin, dass die Öl-allianz an ihren monatlichen Treffen zur Einschätzung der Marktlage festhalten werde. Die nächste Beratung der Öl-allianz ist für den 1. September geplant.
Die Folgen der Entscheidung für die Käufer von Heizöl und Autofahrer sind noch schwer abzusehen, tendenziell wird sie die Preise eher drücken. Sprit ist inzwischen so teuer wie zuletzt im Herbst 2018. Im Vergleich zum von der Corona-krise geprägten Sommer 2020 kostet Kraftstoff gut 20 Prozent mehr.die Opec geht davon aus, dass 2022 wieder ein weltweiter Ölbedarf herrscht wie vor der Corona-krise. Kommentar