Heidenheimer Neue Presse

„Die eigenen Positionen hinterfrag­en“

Nach acht Jahren Bauzeit und virtueller Eröffnung ist es soweit: Zumindest ein Teil der Räume ist zugänglich.

- Lukas Philippi

Das Humboldt Forum öffnet am Dienstag erstmals seine Türen für Besucher. Nach der virtuellen Öffnung kurz vor Weihnachte­n und der Öffnung des Außenraums sind dann Schlosskel­ler, Erdgeschos­s und das erste Obergescho­ss zugänglich. In den ersten 100 Tagen ist der Besuch kostenlos. Zur Eröffnung des knapp 680 Millionen Euro teuren Kulturbaus werden Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU) und Berlins Regierende­r Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD) erwartet. Außerdem wird mit Protesten von Gegnern kolonialer Raubkunst und des Abrisses des früheren Ddr-palastes der Republik gerechnet.

Generalint­endant und Chef der Stiftung Humboldt Forum, Hartmut Dorgerloh, betonte, sein Haus werde ein Ort der Kulturen, Künste und Wissenscha­ften: „Es geht darum, die eigenen, vermeintli­ch richtigen Positionen zu hinterfrag­en, sei es in Form von Ausstellun­gen oder kulturelle­n Veranstalt­ungen.“Schwerpunk­te seien etwa die 800-jährige Geschichte des Standortes und die damit verbundene­n Fragen wie Diktatur, Demokratie und Imperialis­mus. Auch der Kolonialis­mus werde ein Kernthema sein.

Im Humboldt Forum sind zunächst die Dauerausst­ellung zur „Geschichte des Ortes“zu sehen sowie die Sonderauss­tellungen „schrecklic­h schön – Elefant. Mensch. Elfenbein“und „Nimm Platz!“für Kinder zur Kulturtech­nik des Sitzens. In der sogenannte­n Passage wirft die Präsentati­on „Einblicke. Die Brüder Humboldt“Schlaglich­ter auf das Wirken der Namensgebe­r Wilhelm und Alexander von Humboldt. Außerdem befinden sich im ersten Stock die Ausstellun­gen der Humboldt-universitä­t „Nach der Natur“zur Forschung über die globalen Auswirkung­en menschenge­machter Umweltverä­nderungen sowie „Berlin Global“über die historisch­en Verbindung­en zwischen Berlin und dem Rest der Welt.

Am 22. September folgt die Öffnung des Westflügel­s der zweiten und dritten Etage mit dem Ethnologis­chen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst. In der ersten Jahreshälf­te 2022 soll das gesamte Haus den Besuchern offenstehe­n.

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Blick in die Ausstellun­g „Nach der Natur“im Humboldt Labor.

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