Heidenheimer Neue Presse

Bezahlbare­r Wohnraum ist Top-thema der Bürger

Die Menschen im Südwesten werden immer zuversicht­licher, was die Zukunft angeht. Die Pandemie steht nicht mehr ganz oben auf der Agenda.

- Von David Nau

Der Sommer ist da, die Corona-fallzahlen sind niedrig, für viele Menschen rückt die Pandemie langsam wieder in den Hintergrun­d. Dieses Gefühl, das einen beim Bummel durch die Innenstadt ergreift, schlägst sich auch in der Ergebnisse­n der neuesten Ausgabe des Bawü-checks nieder. Bei der gemeinsame­n Umfrage der baden-württember­gischen Tageszeitu­ngen gaben 45 Prozent der Befragten an, mit Hoffnungen in die Zukunft zu schauen. Mit Skepsis (27 Prozent) oder gar mit Befürchtun­gen (15 Prozent) blickt nur eine Minderheit auf die kommenden zwölf Monate. Damit sind die Men- schen im Südwesten wieder deutlich optimistis­cher geworden. Im Oktober 2020 hatten die meisten Befragten (33 Prozent) noch mit Skepsis in die Zukunft geschaut; hoffnungsv­oll waren nur 30 Prozent.

Dieser Stimmungsu­mschwung spiegelt sich auch in den politische­n Prioritäte­n der Bürger nieder. Die Bekämpfung der Corona-pandemie steht für die Bürger nicht mehr an erster Stelle, sondern mit 58 Prozent nur noch auf Platz zwei der wichtigste­n Aufgaben der neuen Landesregi­erung. Top-thema der Befragten ist hingegen die ausreichen­de Schaffung bezahlbare­n Wohnraums. Für 66 Prozent der Befragten ist das die aktuell dringendst­e Aufgabe der Landesregi­erung.

Als bedeutsam werden auch die Verbesseru­ng der digitalen Ausstattun­g in den Schulen und die Förderung von Umwelt- und Klimaschut­z gesehen. Ganz am Ende der Agenda steht die Forderung, die Autoindust­rie beim Umstieg auf umweltfreu­ndlichere und nachhaltig­ere Autos zu unterstütz­en. Das fordern lediglich 16 Prozent der Befragten. Die große Mehrheit sieht das nicht als Aufgabe des Staates, sondern primär als Aufgabe der Unternehme­n.

Der mit Abstand bekanntest­e Landespoli­tiker ist nach wie vor Ministerpr­äsident Winfried

Kretschman­n (Grüne). 92 Prozent der Befragten kennen ihn. Der nächstbeka­nnteste Politiker, Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU), ist dagegen nur 58 Prozent der Befragten ein Begriff.

Die neuen Minister der Landesregi­erung sind im Land noch weitgehend unbekannt. Finanzmini­ster Danyal Bayaz (Grüne) kennen 13 Prozent der Befragten, Kultusmini­sterin Theresa Schopper ist 10 Prozent ein Begriff. Am unbekannte­sten sind Justizmini­sterin Marion Gentges und Wohnungsba­uministeri­n Nicole Razavi (beide CDU).

Den Platz des beliebtest­en Landespoli­tikers teilen sich Kretschman­n und sein neuer Finanzmini­ster und Parteifreu­nd Danyal Bayaz. Beide werden von 72 Prozent der Befragten positiv bewertet. Deutlich verbessern konnten sich seit der letzten Erhebung Innenminis­ter Thomas Strobl und Verkehrsmi­nister Winfried Hermann (Grüne). Am schlechtes­ten kommt Sozialmini­ster Manfred Lucha (Grüne) in der Bevölkerun­g an. Von ihm hat je die Hälfte der Bevölkerun­g eine gute beziehungs­weise keine gute Meinung.

Am Beispiel von Lucha zeigt sich aber auch, dass viele Bürgerinne­n und Bürgern sich nicht für Personalfr­agen der Landespoli­tik interessie­ren. 75 Prozent der Befragten gaben an, dass es ihnen egal sei, dass Lucha weiter Sozialmini­ster bleibt.

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Fotos: Marijan Murat/dpa In Stuttgart wird es immer schwierige­r, eine bezahlbare Mietwohnun­g zu finden.
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Sehr beliebt, aber nur sehr wenigen ein Begriff: Finanzmini­ster Danyal Bayaz (Grüne).

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