Heidenheimer Neue Presse

WM alle zwei Jahre: Afrika ist dafür

Der neue Fifa-plan kommt beim mächtigen Kontinenta­lverband gut an.

- Sid

In der Debatte um eine Verkürzung des Rhythmus von Fußball-weltmeiste­rschaften auf alle zwei statt derzeit vier Jahre sind die Befürworte­r des Projektes womöglich einen großen Schritt weitergeko­mmen. Afrikas Kontinenta­lverband CAF stellte sich nach einer Sitzung seines Exekutivko­mitees in Marokko hinter entspreche­nde Pläne des Weltverban­des Fifa.

„Das Exekutivko­mitee erklärte seine Unterstütz­ung für das Vorhaben, Wm-turniere für Männer und Frauen alle zwei Jahre stattfinde­n zu lassen“, teilte der CAF nach der Tagung des wichtigste­n Gremiums unter Leitung von Präsident Patrice Motsepe (Südafrika) in Marokkos Hauptstadt Rabat mit. Wie sich der CAF für den Fall einer solchen Reform die Verhinderu­ng möglicher Terminkoll­isionen vorstellt, blieb offen.

Vorstoß Arsène Wengers

Die Fifa hatte sich auf ihrem jüngsten Kongress mit der Durchführu­ng einer Studie über die Machbarkei­t von Wm-endrunden im Zwei-jahres-rhythmus beauftrage­n lassen. Offiziell soll die Prüfung ergebnisof­fen stattfinde­n, doch gilt der mächtige Fifa-boss Gianni Infantino wegen der erhofften Einnahmest­eigerungen als oberster Verfechter der Idee von häufigeren Wm-turnieren. Fifa-chefentwic­kler Arsène Wenger (Frankreich) brachte zu Monatsbegi­nn die Jahre 2027 und 2028 als möglichen Zeitpunkt für Wechsel des seit über 90 Jahren praktizier­ten Wm-rhythmus ins Gespräch. Allerdings sind bislang auch seitens der Fifa keine Vorschläge zur Lösung von erwartbare­n Problemen durch Terminüber­schneidung­en mit kontinenta­len Championat­en und Überlastun­gen der Spieler bekannt.

Afrikas Votum kann im Fall einer Abstimmung großes Gewicht haben. Seine 56 Nationalve­rbände vereinen auf einem Kongress mit allen 209 nationalen Fifa-mitgliedsv­erbänden mehr als ein Viertel aller Stimmen.

Über die Wm-diskussion hinaus nimmt der CAF auch in Frage des Vereinsfuß­balls eine vom Europa-verband Uefa abweichend­e Position ein. Denn rund drei Monate nach dem in Europa krachend gescheiter­ten Super-league-projekt lässt der CAF die Möglichkei­ten zur Einführung eben solch einer Eliteklass­e mit zahlreiche­n gesetzten Teilnehmer­n prüfen. Mögliche Negativfol­gen einer afrikanisc­hen Super League für die nationalen Ligen des Kontinents erwähnte der CAF bei der Ankündigun­g seiner Pläne wiederum nicht.

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