Heidenheimer Neue Presse

„Vi4er“locken das Publikum auf die Tanzfläche

Bei der Konzertrei­he „Sommer im Park“gab es am Samstagabe­nd drei Stunden akustische­n Rock auf die Ohren.

- Holger Scheerer

Mit dem kurz und bündigen Namen „Vi4er“schmückt sich ein Trio aus heimischen Gefilden, das sich dem akustische­n Rock verschrieb­en hat. Die Musiker spielen nicht nur seit Jahrzehnte­n zusammen, sie sind auch gleicherma­ßen alte Hasen, was die Bühne im Brenzpark betrifft, die sie am Freitagabe­nd bereits zum vierten Mal entern.

Auch diesmal können sich Hermann Bangert (Gitarre) und seine beiden Mitstreite­r Kay Thierer (Percussion) und Jogi Mack (Gitarre, Gesang) mühelos und auf einer Hinterback­e auf dem Barhocker sitzend ein dreistündi­ges Programm aus dem Ärmel schütteln, ohne sich dabei zu wiederhole­n.

Für stetiges Anheizen des Publikums bis zum Siedepunkt ist vor allem Mack zuständig, der auf Tuchfühlun­g mit dem Publikum ist, dies immer wieder vor die Tanzfläche lockt und sich in seiner Rolle als Stimmungsk­anone so sichtlich wohlfühlt.

Der musikalisc­he Kopf des Trios, Bangert an der Gitarre, erntete für seine geradezu klassische­n, wohlausbal­dowerten Gitarrenso­li, immer wieder Szenenappl­aus. Der Mann im Hintergrun­d, Schlagzeug­er Thierer, sorgt für den richtigen Rhythmus und bleibt immer so lange unentdeckt, bis er seine überragend­en Sangesleis­tungen beisteuert, was er ausgiebig tut.

Wer es zum ersten Mal mit „Vi4er“zu tun bekommt, ist immer wieder erstaunt über die Bandbreite des Trios. Sie können und spielen schlichtwe­g alles und konzentrie­ren sich keineswegs wie andere Bands im Genre auf wiedererke­nnbare Rock- und Popballade­n. So kommt bei „Vi4er“von spanischem Flamenco, über zielsicher eingesetzt­es Schwäbisch – eine etwas leichtere Übung – alles auf den musikalisc­hen Tisch. Die drei können, wie der Song „Griechenla­nd“von S.T.S. unter Beweis stellt, sogar steiermärk­isch und zwar dank der Unterstütz­ung von Bangert am Mikrofon sogar dreistimmi­g wie im Original.

Die rund 250 Zuschauer im Brenzpark bleiben jedenfalls bis zum Schluss gegen 22 Uhr bei der Stange. Keiner tritt vorzeitig den Heimweg an. Das einzige, was bei „Vi4er“nicht so richtig zu klappen scheint, ist die Nebelmasch­ine.

Trotzdem reißt man bis zum Schluss mit veritablen Hits wie „Sex Bomb“von Tom Jones, aber auch wildem Flamenco à la „El mariachi“von „Los Lobos“das Publikum im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder vom Hocker und sorgt dafür, dass die Tanzfläche bis zum Untergang der Sonne immer schön gefüllt bleibt.

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Foto: Oliver Vogel „Vi4er“im Brenzpark.

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