Heidenheimer Neue Presse

Volkswagen nutzt Porsches Know-how

Die Zuffenhaus­ener investiere­n voll in den Elektroant­rieb. Die Mutter profitiert – aber die Aktie wird unterschät­zt.

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Das Ziel ist klar: Volkswagen will der weltgrößte Hersteller von Elektroaut­os werden. Schon im Jahr 2023 könnten die Wolfsburge­r Autobauer den Marktführe­r Tesla überholen. Aus Sicht der Börse geht es aber nicht nur um Masse, sondern auch um Rentabilit­ät. Genau das macht Porsche für den Vw-konzern so wichtig. Der Sportwagen­hersteller erwirtscha­ftete im vergangene­n Jahr bei einer Marge von über 15 Prozent mehr als vier Milliarden Euro operativen Gewinn. Beides waren die Topwerte im Vw-konzern.

Auch in der Elektromob­ilität soll Porsche einen Spitzenpla­tz einnehmen. Über ein Gemeinscha­ftsunterne­hmen mit dem Spezialist­en Customcell­s steigt der Sportwagen­hersteller in die Produktion von Hochleistu­ngsbatteri­ezellen ein. Die Cellforce Group werde Forschung, Entwicklun­g, Fertigung und Vertrieb von Hochleistu­ngszellen maßgeblich voranbring­en, kündigte Porsche-chef Oliver Blume an.

Neben der Reichweite eines E-autos ist auch die Ladegeschw­indigkeit wichtig. Der Taycan, Porsches Vorzeigemo­dell in der Elektromob­ilität, braucht derzeit etwas mehr als 22 Minuten, um den Akku von fünf auf 80 Prozent zu laden. Mit der neuen Technologi­e soll das bereits in 15 Minuten gelingen.

Attacke auf Tesla

Unter Konzernche­f Herbert Diess hat Volkswagen den Fokus klar auf die Elektromob­ilität gelegt. Im Jahr 2025 soll rund jedes fünfte Neufahrzeu­g der Wolfsburge­r rein elektrisch angetriebe­n werden. Das erfolgreic­hste E-auto des Konzerns war im vergangene­n Jahr mit 56 000 Auslieferu­ngen der ID.3 der Massenmark­e VW, gefolgt vom Audi e-tron und dem Taycan.

Noch liegt VW in der Elektromob­ilität deutlich hinter dem Hauptrival­en: Tesla setzte im vergangene­n Jahr eine halbe Million E-autos ab und damit mehr als doppelt so viele wie Volkswagen in dieser Kategorie. Bei insgesamt über neun Millionen verkauften Fahrzeugen waren die Wolfsburge­r dennoch deutlich größer.

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Foto: Sebastian Gollnow/dpa Porsche will im kleinen Umfang Hochleistu­ngs-batterieze­llen herstellen – das kommt auch Volkswagen zu Gute.

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