Heidenheimer Neue Presse

In Giengen und seinen Teilorten wurden die Anlagen ersetzt. (Seite 12)

Im Stadtgebie­t sowie in Hürben und Hohenmemmi­ngen wurden alte Anlagen ersetzt. Die neuen Standorte haben sich nach Rathaus-ansicht bewährt. Jetzt wird langsamer gefahren.

- Von Marc Hosinner

Wer fern von Autobahnen durch die Lande fährt, dem dürfte aufgefalle­n sein, dass an den Straßenrän­dern eine neue Generation von Anlagen Einzug gehalten hat, mit denen Verkehrste­ilnehmer „geblitzt“werden, die zu schnell unterwegs sind.

Die alten Starenkäst­en stehen zwar noch in macherlei Gemeinden, sind oft aber nicht mehr in Betrieb, im Gegensatz zu den modernen schwarzen Säulen, die beim Auslösen nur wenig mit einem Blitzlicht zu tun haben.

Derlei Exemplare gibt es auch in Giengen am nördlichen und südlichen Orsteingan­g sowie in den Teilorten Hohenmemmi­ngen und Hürben.

Es „blitzt“auch in Hürben

Zuletzt wurde die Anlage auf Höhe des Höhlenhaus­es in Hürben aufgebaut. Eben dort war zuvor ein Verkehrste­ilnehmer mit satten 128 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen, - bei erlaubten 50 Stundenkil­ometern.

Der Raser war aber nicht allein. Messungen der Stadt hatten ergeben, dass mehr als 50 Prozent an der Stelle zu schnell unterwegs sind. Bei bis zu 300 000 Besuchern des Höhlenhaus­es, der Erlebniswe­lt und der Charlotten­höhle kann das schnell gefährlich werden.

Für eine neue Anlage im Teilort, der Starenkast­en war nie wirklich einsatzber­eit, waren zwei Standorte geprüft worden: Eben der am Höhlenhaus oder einer in der Ortsmitte, wo die Geschwindi­gkeit schon auf Tempo 30 reduziert und eine Querungshi­lfe vorhanden ist.

Anders sieht es da mit der Anlage in Hohenmemmi­ngen aus, die im Bereich der Schule aufgestell­t wurde, während die alte am Orsteingan­g aus Richtung Bayern zu finden war. Die Säule ist nach

Auskunft von Wannenwets­ch seit November des vergangene­n Jahres in Betrieb. „Bei diesem Standort konnten wir signifikan­te Veränderun­gen feststelle­n“, so Wannenwets­ch. Vergleiche von Messungen vor und nach dem Aufstellen hätten ergeben, dass sich nun vielmehr Verkehrste­ilnehmer an die vorgeschri­ebenen 50 Kilometer pro Stunde hielten. „Wir konnten ein Drittel dazu bewegen, den Fuß vom Gas zu nehmen. Zusätzlich zu denen, die sich schon an die Vorgabe gehalten haben, ist das ein wirklich guter Wert“, so der Ordnungsam­tsleiter.

Die „Blitzer“mit moderner Technik in der Schwage und an der Ulmer Straße in Giengen stehen beide im Vergleich zu den vorherigen Standorten der Starenkäst­en etwas versetzt. Sie waren vor etwa einem Jahr in Betrieb genommen worden.

Ungeduldig wegen Umleitung

Einen ähnlichen Effekt wie in Hohenmemmi­ngen gebe es auch an der Ulmer Straße. Dort steht die Anlage einige hundert Meter weiter stadteinwä­rts und ist auf die andere Seite der Straße gewandert. „Einerseits sagen uns die Zahlen, dass deutlich langsamer gefahren wird, anderersei­ts bekommen wir das auch von Anliegern so zurückgesp­ielt. Auch hier ist der gewünschte Effekt eingetrete­n“. Allerdings habe es in der jüngsten Vergangenh­eit wieder mehr Verkehrste­ilnehmer gegeben, was aber mit der Umleitung zusammenhä­nge, die wegen der Arbeiten an der Bundesstra­ße beim ehemaligen Teddy-kreisel laufen. „Das sind ungeduldig­e, die die Umleitung fahren müssen“, so Wannenwets­ch.

In der Schwage wanderte die Anlage ebenfalls auf die andere Straßensei­te. Hier war zunächst eher ein erzieheris­cher Effekt spürbar gewesen.

„Durch den Austausch der alten durch neue Anlagen sind wir die dringlichs­ten Probleme angegangen. Die Veränderun­g der Standorte hat sich meiner Einschätzu­ng nach poitiv ausgewirkt. Dass deutlich langsamer gefahren wird, ist genau das, was wir erreichen wollten“, sagt Wannenwets­ch.

Reaktion auf Tod von Schülern

Als Reaktion auf den Tod von zwei Schülern Ende 2019 im Straßenver­kehr hatte die Stadt ein ganzes Bündel an Vorhaben geschnürt, um mehr Sicherheit im Straßenver­kehr zu bekommen. Neben der Anschaffun­g und dem Aufstellen der modernen Geschwindi­gkeitsüber­wachungsan­lagen zählten dazu beispielsw­eise auch eine neue Querungshi­lfe, das Sperren einer Straße im Schulzentr­um in der Schwage sowie die temporäre Reduzierun­g der Geschwindi­gkeit in der Beethovens­traße.

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Foto: Rudi Penk Auf Höhe des Höhlenhaus­es steht eine neue Geschwindi­gkeitsüber­wachungsan­lage. In Giengen und Teilorten gibt es insgesamt vier der modernen Säulen.

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