In Giengen und seinen Teilorten wurden die Anlagen ersetzt. (Seite 12)
Im Stadtgebiet sowie in Hürben und Hohenmemmingen wurden alte Anlagen ersetzt. Die neuen Standorte haben sich nach Rathaus-ansicht bewährt. Jetzt wird langsamer gefahren.
Wer fern von Autobahnen durch die Lande fährt, dem dürfte aufgefallen sein, dass an den Straßenrändern eine neue Generation von Anlagen Einzug gehalten hat, mit denen Verkehrsteilnehmer „geblitzt“werden, die zu schnell unterwegs sind.
Die alten Starenkästen stehen zwar noch in macherlei Gemeinden, sind oft aber nicht mehr in Betrieb, im Gegensatz zu den modernen schwarzen Säulen, die beim Auslösen nur wenig mit einem Blitzlicht zu tun haben.
Derlei Exemplare gibt es auch in Giengen am nördlichen und südlichen Orsteingang sowie in den Teilorten Hohenmemmingen und Hürben.
Es „blitzt“auch in Hürben
Zuletzt wurde die Anlage auf Höhe des Höhlenhauses in Hürben aufgebaut. Eben dort war zuvor ein Verkehrsteilnehmer mit satten 128 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen, - bei erlaubten 50 Stundenkilometern.
Der Raser war aber nicht allein. Messungen der Stadt hatten ergeben, dass mehr als 50 Prozent an der Stelle zu schnell unterwegs sind. Bei bis zu 300 000 Besuchern des Höhlenhauses, der Erlebniswelt und der Charlottenhöhle kann das schnell gefährlich werden.
Für eine neue Anlage im Teilort, der Starenkasten war nie wirklich einsatzbereit, waren zwei Standorte geprüft worden: Eben der am Höhlenhaus oder einer in der Ortsmitte, wo die Geschwindigkeit schon auf Tempo 30 reduziert und eine Querungshilfe vorhanden ist.
Anders sieht es da mit der Anlage in Hohenmemmingen aus, die im Bereich der Schule aufgestellt wurde, während die alte am Orsteingang aus Richtung Bayern zu finden war. Die Säule ist nach
Auskunft von Wannenwetsch seit November des vergangenen Jahres in Betrieb. „Bei diesem Standort konnten wir signifikante Veränderungen feststellen“, so Wannenwetsch. Vergleiche von Messungen vor und nach dem Aufstellen hätten ergeben, dass sich nun vielmehr Verkehrsteilnehmer an die vorgeschriebenen 50 Kilometer pro Stunde hielten. „Wir konnten ein Drittel dazu bewegen, den Fuß vom Gas zu nehmen. Zusätzlich zu denen, die sich schon an die Vorgabe gehalten haben, ist das ein wirklich guter Wert“, so der Ordnungsamtsleiter.
Die „Blitzer“mit moderner Technik in der Schwage und an der Ulmer Straße in Giengen stehen beide im Vergleich zu den vorherigen Standorten der Starenkästen etwas versetzt. Sie waren vor etwa einem Jahr in Betrieb genommen worden.
Ungeduldig wegen Umleitung
Einen ähnlichen Effekt wie in Hohenmemmingen gebe es auch an der Ulmer Straße. Dort steht die Anlage einige hundert Meter weiter stadteinwärts und ist auf die andere Seite der Straße gewandert. „Einerseits sagen uns die Zahlen, dass deutlich langsamer gefahren wird, andererseits bekommen wir das auch von Anliegern so zurückgespielt. Auch hier ist der gewünschte Effekt eingetreten“. Allerdings habe es in der jüngsten Vergangenheit wieder mehr Verkehrsteilnehmer gegeben, was aber mit der Umleitung zusammenhänge, die wegen der Arbeiten an der Bundesstraße beim ehemaligen Teddy-kreisel laufen. „Das sind ungeduldige, die die Umleitung fahren müssen“, so Wannenwetsch.
In der Schwage wanderte die Anlage ebenfalls auf die andere Straßenseite. Hier war zunächst eher ein erzieherischer Effekt spürbar gewesen.
„Durch den Austausch der alten durch neue Anlagen sind wir die dringlichsten Probleme angegangen. Die Veränderung der Standorte hat sich meiner Einschätzung nach poitiv ausgewirkt. Dass deutlich langsamer gefahren wird, ist genau das, was wir erreichen wollten“, sagt Wannenwetsch.
Reaktion auf Tod von Schülern
Als Reaktion auf den Tod von zwei Schülern Ende 2019 im Straßenverkehr hatte die Stadt ein ganzes Bündel an Vorhaben geschnürt, um mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu bekommen. Neben der Anschaffung und dem Aufstellen der modernen Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen zählten dazu beispielsweise auch eine neue Querungshilfe, das Sperren einer Straße im Schulzentrum in der Schwage sowie die temporäre Reduzierung der Geschwindigkeit in der Beethovenstraße.