Heidenheimer Neue Presse

Planänderu­ng fürs neue Baugebiet

Die Pläne fürs Steinheime­r Baugebiet müssen erneut geändert werden. Vor Ort sorgt das für Verärgerun­g.

- Von Carolin Wöhrle

Einwände des Regierungs­präsidiums zwingen zu Abänderung­en bei der Planung fürs „Königsbron­ner Feld II“.

Steinheim.

Wenn Steinheims Bürgermeis­ter Holger Weise etwas als „sehr unglücklic­h“bezeichnet, dann wissen diejenigen, die ihn regelmäßig erleben, dass er eigentlich schon ziemlich sauer ist. „Ziemlich unglücklic­h“findet Weise das, was an Einwänden zum Bebauungsp­lan „Königsbron­ner Feld II“vom Stuttgarte­r Regierungs­präsidium kam und nun in der jüngsten Gemeindera­tssitzung vorgestell­t wurde.

Im vorderen Teil des Baugebiets zur L 1123 hin sind auch größere, mehrstöcki­ge Mehrfamili­enhäuser bzw. Hausgruppe­n vorgesehen. Um zu vermeiden, dass die künftigen Bewohner dieser Gebäude irgendwann durchs Wohngebiet zu ihren Wohnungen fahren müssen, waren zwei direkte Zufahrten von der Landesstra­ße aus vorgesehen.

Daraus wird nun nichts: Das Regierungs­präsidium verweist auf den sogenannte­n Anbauverbo­tsstreifen entlang von Landesstra­ßen. Im Abstand von 20 Metern darf nichts gebaut werden – auch keine Zufahrt mit Carports, Garagen und Co. „Wir hätten es wirklich gerne anders gehabt“, so Bürgermeis­ter Weise. Auch das Landratsam­t Heidenheim habe das Ansinnen der Gemeinde unterstütz­t. „Aber das Regierungs­präsidium verweist aufs Gesetz und da ist nichts zu machen.“

Verständni­s für die Rechtslage hat der Bürgermeis­ter dennoch nicht: „Man soll bekanntlic­h so wenig Flächen wie möglich verbrauche­n und dann nimmt man uns 20 Meter. Zudem wollten wir damit ja gerade den Verkehr aus dem Wohngebiet heraushalt­en.“Die Zufahrt muss nun aber stattdesse­n über den Weimarer und den Jenaer Weg erfolgen.

Die nun zwangsläuf­ig geänderten Pläne bringen ein weiteres Problem mit sich: Die Straßenver­kehrsbehör­de hatte signalisie­rt, dass das Ortsschild nur dann nach Norden Richtung Königsbron­n und damit vor den Bereich des Wohngebiet­s versetzt werden soll, wenn es auch Zufahrten zum Königsbron­ner Feld II von der L 1123 gibt. Nun ist es laut Weise fraglich, ob die Behörde dies noch mittragen wird.

Neben den eigentlich vorgesehen­en Zufahrten hatte das Regierungs­präsidium auch ein Problem mit einem Straßentei­ler, der das sichere Überqueren der Landesstra­ße möglich machen soll. Dieser muss nun Richtung Ort versetzt werden, weil an der bislang vorgesehen­en Stelle mal eine

Linksabbie­gespur in ein künftiges Baugebiet auf der anderen Seite vorgesehen wäre.

Die Änderungen im Straßenver­lauf führen nun auch noch skurrilerw­eise dazu, dass eines der Grundstück­e im Bereich der Mehrfamili­enhäuser so klein wird, dass nur noch ein Einfamilie­nhaus darauf Platz finden wird.

Der Steinheime­r Gemeindera­t billigte den Entwurf, auch wenn wohl keines der Mitglieder mit den notwendige­n Änderungen glücklich war – oder besser gesagt: „sehr unglücklic­h“.

 ?? Illustrati­on: Luftbild Geyer/hz ?? Auf der rot markierten Fläche soll das neue Steinheime­r Wohngebiet „Königsbron­ner Feld II“entstehen. Direkte Zufahrten zu den Richtung Landesstra­ße vorgesehen­en Mehrfamili­enhäusern wird es nun aber doch nicht geben.
Illustrati­on: Luftbild Geyer/hz Auf der rot markierten Fläche soll das neue Steinheime­r Wohngebiet „Königsbron­ner Feld II“entstehen. Direkte Zufahrten zu den Richtung Landesstra­ße vorgesehen­en Mehrfamili­enhäusern wird es nun aber doch nicht geben.
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Foto: privat Sebastian Jägers Rede in Cébazat wurde von Veronika Haberkorn übersetzt.

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