Reserve für Masken und Medikamente
Bund zieht Konsequenzen aus Mangel in der Corona-pandemie.
sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch. Zudem sichere sich der Bund große Produktionskapazitäten für Impfstoffe.
In eine Situation wie am Anfang der Corona-pandemie, als etwa Masken und Desinfektionsmittel knapp waren, wolle man nicht mehr kommen. Das koste zwar viel Geld. Er gehe von einem zweistelligen Millionenbetrag
pro Jahr aus. „Aber nicht vorbereitet sein, kostet noch viel mehr“, so der Minister. Zu Beginn enthalte die Reserve eine Milliarde Op-masken sowie 250 Millionen Ffp2-masken, die bereits im Laufe der Pandemie beschafft worden seien. Zudem laufe derzeit eine Ausschreibung, mit der sich der Bund Kapazitäten in der Impfstoffproduktion sichern wolle.
In Zukunft soll immer mehr Material aus heimischer Produktion stammen.
Zum Einsatz kommen sollen die eingelagerten Produkte bei Pandemien, im Fall der Störung weltweiter Lieferketten, bei Naturkatastrophen und für Verteidigungsfälle. Sie könnten auch verbündeten Ländern in Notlagen helfen.
Kommentar
Nun ist sie da, die nationale Gesundheitsreserve. Endlich. Denn dass es nicht reicht, wie bisher nur Notfallreserven an Weizen, Milchpulver oder Erdöl zu haben, hat Corona bewiesen. Die Flutkatastrophe hat zusätzlich unterstrichen, dass es urplötzlich großen Bedarf an bestimmten Gütern geben kann. Nun werden auch Masken, Einweghandschuhe, Medikamente eingelagert – zumeist die, die man im Zuge der Pandemie wild zusammengekauft hatte. Weitere Produkte sollen, diesmal in geordnetem Verfahren, dazukommen.
Wichtig ist dabei auch, dass es mit Hilfe von Fördergeldern gelingen soll, immer mehr im Inland produziertes Schutzmaterial in diese Reserve fließen zu lassen – und nicht mehr fast alles aus China zu holen. Was bisher ja nicht nur große Abhängigkeit, sondern zum Teil auch zweifelhafte Qualität
mit sich brachte. Bei all dem muss die Reserve immer wieder darauf abgeklopft werden, ob Zusammensetzung und Menge stimmen, um einerseits auf möglichst viele Eventualitäten eingestellt zu sein, andererseits aber auch nicht verschwenderisch mit Ressourcen umzugehen.
Denn klar ist ja: Auch das geht, wie so vieles, was mit der Pandemie im Zusammenhang steht, ins Geld. Die Reserven müssen, je nach Haltbarkeit, immer wieder neu angeschafft werden. Minister Jens Spahn hat von einem zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr gesprochen. Allerdings hat Corona auch gezeigt, wie knappe Güter zu explodierenden Preisen führen. Letztlich kommt Vorsorge, zu vernünftigen Preisen beschafft, billiger. Und sorgt vor allem dafür, dass dringend benötigtes Material im Katastrophenfall sofort in ausreichender Menge zur Verfügung steht.