Heidenheimer Neue Presse

Was Cola und Lampen gemein haben

- Dorothee Torebko

mussten Kinder noch hart dafür arbeiten, wenn sie die Schule schwänzen wollten. Das Thermomete­r durfte nicht zu lange an die Glühlampe gehalten werden, sonst wurde es zu heiß. Dann musste man mindestens zwei Runden im Zimmer joggen, damit der Schweiß rinnt. Dazu ein leidiger Blick, vielleicht noch ein paar Tränchen verdrücken und mit krächzende­r Stimme jammern. Die meisten Eltern ließen sich so erweichen und schrieben eine Entschuldi­gung für den Mathe-test.

Früher, also vor Corona,

Heute ist die ganze Arbeit gar nicht mehr nötig. Es reicht eine Cola, ein Corona-schnelltes­t und, okay, vielleicht noch ein panischer Blick. Schüler haben festgestel­lt, dass der Corona-test als positiv angezeigt wird, wenn man Cola auf das Feld träufelt. Im sozialen Netzwerk Tiktok kursieren Videos, wie Kinder ihre Eltern damit übers Ohr hauen. In England ist es sogar so schlimm, dass eine Schule in Briefen an Eltern auf das Phänomen hinweist.

Wie das genau geht mit der Cola und Corona? Tja, das ist komplizier­t. Da geht es um den Säuregehal­t der Brause, Bindungen und anderen chemischen Kram. Also all das, was die Kinder in der Schule lernen sollten. Ein Vorschlag für deutsche Schulleite­r: Statt einen Brief verschicke­n, lieber den Kindern eine Aufgabe stellen. Nämlich: Wer das Cola-corona-phänomen erklären kann, darf eine Woche lang den Chemie-unterricht schwänzen.

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