Heidenheimer Neue Presse

Keine singt Soul wie Amy Winehouse

Ihre großartige Stimme macht die Musikerin zum Star. Vor zehn Jahren starb sie an einer Alkoholver­giftung.

- Epd

Mit einer sensatione­llen Soulstimme sang Amy Winehouse von gebrochene­n Herzen, Schmerz und Sucht. Ihr Album „Back To Black“, in dem sie ihren Trennungss­chmerz verarbeite, machte die damals 23-Jährige im Jahr 2006 zur bestverdie­nenden Frau im britischen Showgeschä­ft. Doch der Ruhm setzte ihr immer stärker zu: In den letzten Jahren ihrer Karriere machte sie vor allem mit Alkohol- und Drogenexze­ssen Schlagzeil­en. Mit nur 27 Jahren starb sie vor zehn Jahren, am 23. Juli 2011, in London an den Folgen einer Alkoholver­giftung.

„Ruhm ist wie Krebs im Endstadium. Das wünsche ich keinem“, habe die Sängerin oft gesagt, schreibt ihr wohl engster Jugendfreu­nd, der Ex-musiker Tyler James, in seinem aktuell erschienen Erinnerung­sband „Meine Amy. Abschied in Worten“. „Amy wollte nie berühmt sein, sondern einfach nur Jazzsänger­in“, ist er überzeugt.

Für die frisch-freche Neubelebun­g des Souls der 60er Jahre wurde die Musikerin mit den Tattoos und der Bienenkorb­frisur weltweit gefeiert: „Kein anderes weißes Mädchen singt den Soul wie Amy Winehouse – und keine säuft, raucht und flucht so viel“, schrieb damals das Musikmagaz­in „Rolling Stone“.

Geboren wurde Amy Winehouse am 14. September 1983 in London als zweites Kind einer jüdischen Familie. Die Mutter war Apothekeri­n, der Vater Taxifahrer, der selbst gelegentli­ch mit ein paar Jazz-nummern auf kleinen Bühnen auftrat. Zu Hause wurde viel Soul und Jazz gespielt – und Amy sang alles mit. Schon früh hörte sie die Jazz-diven Ella Fitzgerald und Sarah Vaughan, aber auch Hip-hop von „TLC“und „Salt‘n‘pepa“.

Während ihrer Ehe mit dem schwer drogensüch­tigen Blake Fielder-civil kam sie dann in Kontakt mit Heroin und Crack. Tyler James macht vor allem die Schattense­iten des Ruhms für ihren Tod verantwort­lich. Ruhm sei für sie gleichbede­utend gewesen „mit einem totalen Verlust von Freiheit, Unabhängig­keit, davon, sie selbst sein zu dürfen“. Amy hätte mehr Zeit und profession­elle Unterstütz­ung gebraucht, ist James überzeugt: „Sie war dabei, die Kurve zu kriegen“.

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2007 gab Amy Winehouse ein Konzert in Zürich.

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