Heidenheimer Neue Presse

Jetzt ischs a Anderer

Premiere Gerrit Illenberge­r spielte zum ersten Mal Georg Elser. Das Thema der Pop-up-opera beschäftig­t ihn sehr.

- Fotos von der Aufführung gibt es auf hz.de/bilder

Heidenheim.

Die Wiederaufn­ahme ist geglückt: Am Mittwochvo­rmittag wurde zum ersten Mal in diesem Jahr die Pop-up-opera „Nau bens halt i“auf dem Heidenheim­er Rathauspla­tz aufgeführt – allerdings anders als geplant. Für den wegen einer Kehlkopfen­tzündung ausgefalle­nen Florian Götz (Bariton) musste nun Gerrit Illenberge­r (ebenfalls Bariton) einspringe­n. Beide kennen sich sogar aus ihrer Schulzeit am Werkgymnas­ium.

Illenberge­r debütierte 2021 in Mozarts „Zauberflöt­e“bei der Hochschulp­roduktion „Musiktheat­er im Reaktor“in München. Seitdem gastiert er bei verschiede­nen Festivals. Konzertrei­sen

und Wettbewerb­e mit dem Neuen Kammerchor Heidenheim sowie dem Bayerische­n Landesjuge­ndchor führten den Sänger ins europäisch­e Ausland sowie nach Armenien und Argentinie­n.

Nur drei Tage Vorbereitu­ng

Nach drei Tagen Vorbereitu­ng gab Illenberge­r einen sehr überzeugen­den und auch überzeugte­n Elser ab. „Zur Vorbereitu­ng habe ich mir auch den Dokumentat­ionsund den Spielfilm angesehen“, so Illenberge­r, der Viktor Jugovic (musikalisc­he Einstudier­ung) schon von gemeinsame­n Projekten aus München kannte. Dies erleichter­te die viele Arbeit in der relativ kurzen Zeit erheblich.

Der Stoff, so der Hauptdarst­eller, sei hochaktuel­l und beschäftig­e auch ihn sehr. Innerhalb des Publikums habe der Sänger zustimmend­e bis verwundert­e Blicke ausgemacht. „Ich bin auch davon überzeugt, dass es heute immer noch Menschen, vor allem ältere, gibt, die Georg Elser gegenüber eine abwertende Haltung einnehmen“, sagte Illenberge­r, der sich mit den Werten, die Elser zum Attentatsv­ersuch bewogen hatten, sehr stark identifizi­ert. Diese innere Verbundenh­eit war dem Protagonis­ten auch während der gesamten Vorstellun­g deutlich anzumerken.

Ein Vorbild für alle

Man dürfe, so der Sänger, nicht vergessen, dass Elser aus einfachste­n Verhältnis­sen stamme und dennoch den unbändigen Mut und Tatendrang hatte, um eine solch tiefgreife­nde Tat zu unternehme­n. „Weil er zeigte, dass man alles schaffen kann, egal wo man herkommt, sollte er Vorbild für alle sein.“Heute wird das Stück um 18 Uhr auf dem Rathauspla­tz in Herbrechti­ngen aufgeführt. In Hermaringe­n findet, anders als gestern versehentl­ich berichtet, keine Elser-aufführung statt. Alexander Ogger

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Foto: Rudi Penk Gerrit Illenberge­r gab einen sehr überzeugen­den und überzeugte­n Georg Elser.

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