Heidenheimer Neue Presse

Kein Automatism­us

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Thomas Veitinger zum Gewinnspru­ng von Daimler

Daimlers Sprung nach vorn ist beachtlich. Natürlich ist der Vergleich mit dem Pandemieja­hr 2020 schwierig. Doch nach einem Verlust so viel Gewinn zu erreichen, ist eine sehr gute Leistung des Konzerns. Vor allem, wenn die Probleme mit der weiter bestehende­n Pandemie und fehlenden Bauteilen in die Betrachtun­g mit einbezogen werden.

Allerdings sollte dabei die Rolle ausgeschie­dener Arbeitnehm­er nicht vergessen werden, die einen nicht unerheblic­hen Teil im erfolgreic­hen Effizienzp­rogramm ausmachen. Der Abbau ihrer Stellen hat diese Zahlen erst ermöglicht. Insgesamt ist die Zahl der Frauen und Männer im Unternehme­n sogar gestiegen, aber es scheint einige Stellen zu geben, die nicht mehr gebraucht werden. Hier sollte sich Daimler – aber auch andere Unternehme­n – immer wieder fragen, ob Stellenabb­au angesichts der oft harten sozialen Auswirkung­en und der negativen öffentlich­en Bewertung tatsächlic­h sinnvoll ist. Einen Automatism­us, ein Weiter-so-umjeden-preis sollte es gerade in diesem Bereich nicht geben.

Die Stuttgarte­r geben viel Geld für Weiterbild­ung aus. Nicht jeder Arbeiter lässt sich jedoch in einen der begehrten Software-spezialist­en umschulen. Wer aber Produkte baut, bei denen Emotionen eine wichtige Rolle spielen muss besonders auf seinen Ruf achten. Gute Zahlen sind nicht alles.

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