Stillstand an der Sundgaustraße
Die Arbeiten für das neue Einkaufszentrum für Lidl & Co. verzögern sich derzeit. Nach Auskunft des Investors werde mit der Deutschen Bahn wegen des Rückbaus einer Weiche verhandelt.
Platz für Neues: Diese Worte sind auf einem Banner am Bauzaun zu sehen, der das Gelände, auf dem ein Einkaufszentrum entstehen soll, von einem schmalen Fußweg abtrennt.
Das Alte jedenfalls ist an der Sundgaustraße, nicht weit weg von der BSH in Giengen, verschwunden. Von den Hallen und Gebäuden des Unternehmens Giengener Faser, früher Lumpenwolff, ist nichts mehr zu sehen. Ein Stück Textilgeschichte der Stadt ist damit unweigerlich Vergangenheit.
Abriss verlief nach Plan
Der Abriss verlief nach Aussage der Pressestelle von Lidl – das Untenehmen führt beim Vorhaben als Investor Regie – nach Plan. Vorgesehen ist, an der Sundgaustraße ein modernes, kundenfreundliches Fachmarktzentrum mit einer Lidl-filiale, einem Supermarkt und einer Drogerie zu errichten. Neben Investor Lidl soll im neuen Nahversorgungszentrum Sundgaustraße ein Rewe eröffnen, der dritte in Giengen, denn die beiden vorhandenen an der Heidenheimer Straße und am Wasserturm in der Südstadt bleiben bestehen. Zudem wird es einen Drogeriemarkt Müller geben. Das Unternehmen wird allerdings seine Filiale in der Marktstraße, und damit eine der ersten in Deutschland, schließen. Zum Angebot an der Sundgaustraße sollen zudem jedoch eine Bäckerei und eine Bankfiliale gehören.
Noch Anfang des Jahres war vonseiten Lidls davon ausgegangen worden, dass im Frühling mit dem nächsten Bauabschnitt und damit mit der Auffüllung des Baugeländes begonnen werden kann.
Große Haufen an Material
Der Frühling 2021 ist mittlerweile ins Land gezogen. Auf dem etwa 15 000 Quadratmeter umfassenden Areal sind aber noch deutliche Höhenunterschiede erkennbar.
Ins Auge fallen zudem große Haufen unterschiedlichen Materials. Von Bewegung auf der Baustelle ist schon seit Längerem nichts zu sehen. Eine Nachfrage bei der Pressestelle von Lidl wird so beantwortet: „Bei unserem Bauvorhaben in Giegen an der Brenz kommt es zu Verzögerungen, da noch eine stillgelegte Weiche auf dem Gelände zurückgebaut werden muss. Wir befinden uns diesbezüglich in Abstimmung mit der Deutschen Bahn sowie den zuständigen Behörden und sind zuversichtlich, den Bau der Filiale schnellstmöglich fortzuführen.“Die Frage, wie sich das auf den Gesamtplan auswirkt, bleibt unbeantwortet: „Wir bitten um Verständnis, dass wir Ihnen zum aktuellen Zeitpunkt keine weiteren Informationen geben können“, so die Auskunft von der Pressestelle von Lidl Deutschland.
Geplant war ursprünglich, mit dem Hochbau im Herbst zu beginnen. Es wird, so die Auskunft zu Jahresbeginn, mit einer Bauzeit von über einem Jahr gerechnet. Ende 2022 etwa hätte demnach dann das neue Einkaufszentrum am Fuße der Südstadt eröffnen können. Ob dieser Termin gehalten werden kann, bleibt angesichts der Verzögerung abzuwarten.
Die Stadtverwaltung verspricht sich von den geplanten Einkaufsmöglichkeiten an der Sundgaustraße die Bindung von Kaufkraft in Giengen. Damit soll vorhandenen Abflüssen der Kaufkraft entgegengetreten werden. Ziel sei es auch, Giengen als Einkaufsstadt zu stärken.
An Sicherheit gedacht
Bei den dem Abriss und weiteren Arbeiten vorangegangenen
Vorbereitungen, die sich über zwei Jahre hingezogen hatten, galt es, auch Aspekte der Verkehrssicherheit zu berücksichtigen. Ursprüngliche Überlegungen waren dahingehend geändert worden, dass eine Mittelinsel für Fußgänger an der Stelle, wo von der Ulmer Straße in die Robert- Bosch-straße eingebogen wird, Teil der Planung ist.
Auch die Aufstellflächen für die Landwirtschaft an der Sundgaustraße bei der Firma Frießinger Mühle sind gewährleistet.