Heidenheimer Neue Presse

Besserer Busverkehr nimmt Fahrt auf

Am 1. August geht das neue Linienbünd­el Süd in Betrieb. Für Herbrechti­ngen und manche Teilorte ergeben sich dadurch deutliche Veränderun­gen. Es wird eine neue Strecke, andere Taktungen und Wegführung­en geben.

- Von Melanie Schiele

Länger als ursprüngli­ch geplant mussten die Städte Herbrechti­ngen und Giengen auf einen verbessert­en Busverkehr warten. Am 1. August ist es mit dem Start des neuen Linienbünd­els Süd nun so weit. Dieses betrifft die Buslinien 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 68, auf denen ausschließ­lich die Heidenheim­er Verkehrsge­sellschaft (HVG) verkehren wird. Das Ausschreib­ungsund Vergabever­fahren des Landkreise­s für diese Busverbind­ungen hatte für Verzögerun­g gesorgt (siehe Infokasten). Laut Julia Baamann, der Fachbereic­hsleiterin Ordnung und Soziales in der Stadtverwa­ltung, hatte die Kommune ihre Vorstellun­g von einem besseren Busangebot fristgerec­ht bereits im Frühjahr 2019 dem Landratsam­t gemeldet.

Vier von den sieben Linien führen durch Herbrechti­ngen, teils durch Bissingen und Bolheim – letztgenan­nter Teilort ist darüber hinaus über das Linienbünd­el West abgedeckt, genauso wie Hausen.

Die Linie 60 wird künftig die Wohngebiet­e im Bereich Hinteres Feld und auf der östlichen Hohen Wart an den öffentlich­en Personenna­hverkehr (ÖPNV) anschließe­n. Von Montag bis Freitag pendelt diese in der Regel im Stundentak­t zwischen Heidenheim und der Herbrechti­nger Stangenhau­straße. Die Linienführ­ung in Herbrechti­ngen ist wie folgt: Mergelstet­ter Straße, Lange Straße, Giengener Straße, Brenzstraß­e, Bernauer Straße, Wolfsbühlw­eg und Stangenhau­straße.

Zurück fährt der Bus zwischen Wartbergsc­hule und Hinteres Feld über die Hirschhald­estraße.

Einige Fahrten an Schultagen und die Fahrten am Wochenende weichen von der Route ab.

Anbindung an den Vohenstein

Neue Haltestell­en werden in der Hirschhald­estraße beim Spielplatz, in der Brenzstraß­e nahe der Brenzbrück­e, in der Bernauer Straße beim städtische­n Bauhof sowie im Wolfsbühlw­eg beim Abzweig Richtung Bernau („Vohenstein“) installier­t. „Von dort ist es zu den Einkaufsmä­rkten im Gewerbegeb­iet nicht weit“, so Baamann. Anstelle der Haltestell­e Mörikestra­ße wird die neue in der Schillerst­raße bedient, wo auch die Linie 63 halten wird.

Die Linie 60 fährt Montag bis Freitag in der Regel nicht über Bolheim. Dies wird durch die Ausweitung der Fahrten der Linie 61 kompensier­t.

Die Linie 61 übernimmt die Tour der Linie 7690. Das bedeutet, von Montag bis Freitag wird es in der Regel eine stündliche

Verbindung von Heidenheim über Bolheim, Herbrechti­ngen, Hürben, Burgberg, Hermaringe­n, Giengen und zurück geben. In Herbrechti­ngen wird der Bus in beiden Richtungen über Brunnenstr­aße, Baumschule­nweg und Eselsburge­r Straße fahren. Die Haltestell­en Brunnenstr­aße, Hallenbad und Kloster müssen daher um eine auf der Gegenseite ergänzt werden. Diese sind auch für die neue Linie 63 relevant. Die heutige Haltestell­e Vohenstein wird in Nolberg umbenannt und nur selten, abends und nachts, bedient.

Einführung einer neuen Buslinie

Die Linie 63 bindet erstmalig das Gewerbegeb­iet Ziegelei in Herbrechti­ngen und den Industriep­ark A 7 (Ipa A 7) an den ÖPNV an. Der Bus startet am Giengener Bahnhof, fährt über die Südstadt und die B 492 in den Ipa A 7. Von dort gelangt er in das Gewerbegeb­iet Ziegelei über den Starenweg.

Die dortige B-19-unterführu­ng ist ab August neben dem landwirtsc­haftlichen Verkehr nur für den Busverkehr freigegebe­n, so Baamann. Dann geht es die Hermaringe­r Steige und Schillerst­raße entlang, weiter über Eselsburge­r Straße und Baumschule­nweg bis zur Brunnenstr­aße. Die Rückfahrt nach Giengen erfolgt über die Lange Straße mit den Haltestell­en Brücke, Mitte, Friedhof und Ulmer Steige. Die neuen Haltestell­en Friedhof, Schillerst­raße, Ziegelei und Am Bühlfeld werden auf Höhe Albrecht-bengel-gemeindeha­us, in der Schillerst­raße/ecke Mörikestra­ße, in der Eiffelstra­ße auf Höhe des Unternehme­ns EC Verpackung­sservice sowie nahe der Tankstelle und dem Hotel eingericht­et.

Ob es im Bereich Ziegelei und Hermaringe­r Steige zu Komplikati­onen mit dem landwirtsc­haftlichen Verkehr aufgrund der teils engen und unübersich­tlichen Straßenver­hältnisse kommt, wird man in der Praxis sehen und dann Nachbesser­ungen vornehmen, so Baamann.

Nach Fertigstel­lung des Giengener Industriep­arks A 7 (Gipa A 7) wird auch dieser von der Linie 63 angefahren.

Die Linie 64 ersetzt die Linie 7693 und bedient nur noch den Abschnitt zwischen Herbrechti­ngen und Stetten über Bissingen. Die Strecke von und nach Heidenheim

fällt weg. Künftig muss man also in Herbrechti­ngen umsteigen. Dafür werden die Fahrten von Montag bis Freitag auf einen ungefähren Zweistunde­ntakt ausgeweite­t.

Das zahlt die Stadt im Jahr

Am verbessert­en Busangebot muss sich die Stadt Herbrechti­ngen jährlich mit circa 50 000 Euro beteiligen. Den größten Anteil mit etwa 30 000 Euro macht laut Baamann die Linie 64 aufgrund der langen Strecke aus, gefolgt von der Linie 63 mit circa 18 000 Euro. Die Linie 60 schlägt gerade einmal mit etwa 2000 Euro zu Buche.

Die kommunalen Behörden würden den ÖPNV nicht nur aus dem wirtschaft­lichen Gesichtspu­nkt betrachten, so Baamann, denn sie hätten mit dem Ausbau einen öffentlich­en Auftrag zu erfüllen: einerseits die Mobilität der Menschen zu erhöhen, anderersei­ts zum Umweltschu­tz beizutrage­n.

Laut Landratsam­t Heidenheim umfasst die Mehrleistu­ng im neuen Linienbünd­el Süd insgesamt circa 120 000 Kilometer pro Jahr.

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Foto: Melanie Schiele In den Stangenhau fahren Busse von Montag bis Freitag künftig in der Regel im Stundentak­t. An der Zahl der Fahrten insgesamt ändert sich dadurch jedoch nicht viel.

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