„Pandemittelalterfest“statt Turnier
Nach coronabedingter Pause setzt der Verein aus Stetten ob Lontal seine Tradition mit einer Veranstaltung im Rittergut vom 30. Juli bis 1. August fort.
Mittelalterfans können sich freuen: In diesem Jahr wird es wieder ein Fest bei den Württemberger Rittern geben. Vom 30. Juli bis zum 1. August wird das Rittergut in Stetten ob Lontal wieder ganz im Zeichen des Mittelalters stehen, nachdem im vorigen Jahr die schöne Tradition den Pandemieeinschränkungen zum Opfer fiel. Ein Ritterturnier findet aber nicht statt.
Jetzt soll das Spektakel rund um Ritter, Mägde, Knechte wieder gefeiert werden, und zwar als „Pandemittelalterfest“, wie der Titel in diesem Jahr lautet. Einschränkungen wird es freilich auch heuer geben, aber dies lediglich, was das Hygienekonzept betrifft.
„Der Markt wird so gestaltet sein, dass umfangreiche Menschenaufläufe vermieden werden“, verrät Andreas Windmüller, der Vorsitzende der Württemberger Ritter. „Dadurch fällt das Ritterturnier leider aus dem Programm, dafür gibt es einen größeren Markt mit Walking Acts und natürlich ganz viel mittelalterlicher Stimmung.“
Und ein ganz besonderes Schmankerl gibt es obendrein: Die Ritter erfüllen sich einen lang gehegten Wunsch und verkaufen ihr eigenes Bier. Das „Pandemittelalter dunkel“wird als „Impfstoff nach traditioneller Rezeptur“verkauft werden.
Selbst gebraut? Das nun nicht. Aber eine Sonderabfüllung eigens für die Ritter mit eigenem Etikett wurde von der Dunstelkinger Brauerei Hald gefertigt und dieses wird nun dem mittelalterlichen Schmaus eine ganz eigene
Note verpassen. Dem Hygienekonzept geschuldet wird leider nur in der Flasche und nicht aus dem Fass ausgeschenkt.
Nach nun fast eineinhalb Jahren ohne Veranstaltung und damit auch ohne Einnahmen hoffen
Windmüller und seine Vereinskollegen natürlich auf zahlreichen Besuch des „Pandemittelalterfests“. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn der Festabend am Samstag, 31. Juli, mit Feuershow und Musik war innerhalb von fünf Tagen ausverkauft. Kurzerhand wurde also ein Zusatzabend ins Programm genommen, der nun am Freitag, 30. Juli, stattfinden wird, sodass diejenigen, die leer ausgegangen sind, noch eine Chance auf das besondere abendliche Bühnenprogramm haben.
Was die Zeiten angeht, so ist das Rittergut mit dem Markt am Freitag, 30. Juli, von 17 bis 22 Uhr, am Samstag, 31. Juli, von 12 bis 22 Uhr und am Sonntag, 1. August, von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Das Programm der beiden Konzertabende ist identisch. Es spielen Grex Confusus und außerdem sind Gaukler Orlando und die Feuershow der Ritter zu erleben. Für den Markt gibt es eine Tageskasse, für die Konzerte Karten unter www.wuerttembergerritter.de Ob nur „3-G-besucher“kommen dürfen, hängt vom Inzidenzwert ab (Info auf der Homepage).
Hoher finanzieller Aufwand
Die Entscheidung, die Tradition mit diesem Fest aufrechtzuerhalten, hat sich der Verein nicht leicht gemacht. „Das Fest zu veranstalten kostet den Verein zwischen 40 000 und 50 000 Euro“, so Windmüller. „So eine Summe muss ja erst wieder reingespielt werden.“Ein hohes Risiko also, und das ist auch mit ein Grund, warum der Verein dieses Jahr dringend auf Einnahmen hofft. Schließlich hat der Verein noch die Dachsanierung am Rittergut abzubezahlen, die im Jahr 2018 mit hohem Aufwand vorgenommen werden musste. Ohne die Stundung des Kredits durch die Bank und die Sponsoren hätte der Verein den Ausfall von Einnahmen über einen solch langen Zeitraum nicht stemmen können.
Nun hofft der Verein auf ein erfolgreiches Fest. Denn schließlich besteht außer der Pandemie noch ein weiteres, nicht kalkulierbares Risiko: das Wetter.