Heidenheimer Neue Presse

„Mir tut es nur für die Firma leid“

Herwig Jantschik hat an der Impfstudie von Curevac teilgenomm­en und musste sich jetzt erneut impfen lassen.

- Christine Weinschenk

Auf der Suche nach dem passenden Impfstoff gegen Corona war das Tübinger Unternehme­n Curevac am Anfang noch ganz vorne dabei. Doch seit mehreren Wochen ist klar, dass die Wirksamkei­t von nur 48 Prozent nicht die vorgegeben­en Erfolgskri­terien von mindestens 50 Prozent, die die Weltgesund­heitsorgan­isation festgelegt hat, erfüllt.

Herwig Jantschik war Teilnehmer der Impfstudie und hatte im Januar und Februar jeweils eine Spritze erhalten. Danach hatte er grippeähnl­iche Symptome und war sich daher sicher, das Serum und nicht ein Placebo erhalten zu haben. Das wurde ihm im Nachgang zur Studie auch offiziell bestätigt. Einen Nutzen hatte er davon allerdings nicht. „Da der Impfstoff nicht zugelassen ist, hätte ich als ungeimpft gegolten, selbst wenn ich Antikörper gegen das Virus gebildet hätte.“

Enttäuscht sei er dennoch nicht gewesen, als er von der relativ geringen Wirksamkei­t des Curevac-impfstoffe­s erfuhr. „Die Ergebnisse der Studie sind schade, für mich persönlich hatten sie aber eigentlich keine Konsequenz­en“, sagt der 60-jährige Aalener, der bei Voith als Sozialarbe­iter beschäftig­t ist. Er habe sich lediglich um einen Impftermin bemühen müssen. Am Montag hat er nun seine zweite Spritze mit dem Impfstoff von Biontech im Impfzentru­m in Göppingen erhalten. „Ich habe an der Studie teilgenomm­en, um die Entwicklun­g eines Impfstoffe­s voranzutre­iben. Mir tut es nur für die Firma leid.“

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Foto: Rudi Penk/archiv Hat an der Impfstudie von Curevac teilgenomm­en: Herwig Jantschik.

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