Orientierung im Supermarkt
Für Verbraucher ist es nicht leicht, beim Einkaufen den Durchblick im Kennzeichnungs-dschungel zu behalten. Wer steckt hinter den einzelnen Siegeln und Logos, wie vertrauenswürdig sind sie, und was sagen sie aus? Ein Überblick.
Clean Label
Das Siegel des AOECS mit der durchgestrichenen Ähre gehört zu den sogenannten Clean Labels. Sie zeigen an, dass einer oder mehrere Stoffe fehlen. Das Ähren-siegel garantiert – gesetzlich zertifiziert –, dass ein Produkt maximal 20 mg Gluten pro Kilogramm enthält. Das ist für Zöliakie-betroffene noch verträglich. Hersteller, die dieses Zeichen hierzulande verwenden, haben einen Lizenzvertrag mit der Deutschen Zöliakie Gesellschaft, ihr Produkt wird regelmäßig analysiert und überwacht. Nicht alle Clean Labels sind unumstritten. Manche dienten nur der irreführenden Werbung, sagen Verbraucherschützer. Etwa das Siegel „ohne Konservierungsstoffe“. Die Hersteller ersetzten deklarationspflichtige Konservierungsstoffe oft durch andere, ähnlich wirkende Stoffe, die nicht gekennzeichnet werden müssten.
Bio-label der EU
Alle verpackten, in der EU erzeugten Bio-lebensmittel dürfen das europäische Biosiegel tragen. Sie müssen strenge Bedingungen für Herstellung, Verarbeitung, Transport und Lagerung erfüllen und aus mindestens 95 Prozent Bio-zutaten bestehen. Auf dem grünen Label ist ein aus Sternen geformtes Blatt zu sehen.
Nutri Score
An der „Ernährungsampel“kann man seit 2020 die Nährstoff-zusammensetzung ablesen und damit gesundheitsbewusster einkaufen. Sie wurde vom Bundeslandwirtschaftsministerium eingeführt. Bisher kennzeichnen 233 deutsche Unternehmen damit Pizza, Müsli und Co. vorne auf der Verpackung oder haben es noch vor (Stand August 2021). Der Nutri Score verrechnet gute Zutaten wie Ballaststoffe, Eiweiß oder
Gesetzliche Zutatenliste
Damit Menschen wissen, was sie essen und wie sie sich gesund ernähren können, ist in Deutschland auf jedem verpackten Lebensmittel eine Zutatenliste mit Inhalt- und Zusatzstoffen, Aromen und Allergenen aufgedruckt. Die Kennzeichnung ist europaweit Pflicht und durch die deutsche Lebensmittelinformationsverordnung vorgegeben. 14 Hauptallergene müssen auffällig hervorgehoben werden, zum Beispiel durch Fettdruck. Zu ihnen gehören glutenhaltiges Getreide, Milch, Senf, Krustentiere oder Nüsse.
Deutsches Bio-siegel
Auf Verpackungen prangt oft auch das deutsche, sechseckige Biosiegel. Es wurde vor 20 Jahren vom Bundeslandwirtschaftsministerium eingeführt. Die Hersteller dürfen es nutzen, müssen aber nicht. Bestimmte Hersteller wie etwa Demeter oder Bioland haben noch eigene Siegel mit ihrem Namen. Ihre Regeln sind oft noch strenger.
ungesättigte Fettsäuren mit eher problematischen wie Zucker, Fett und Salz. Der Endwert ergibt einen Buchstaben auf der Skala zwischen A (vorteilhaft) und E (nachteilig). Allerdings hilft die Ampel nur bedingt, sich gesundheitsbewusst zu ernähren. Sie ist freiwillig und fehlt auf vielen Produkten. Und sie ist nur aussagekräftig, wenn man Gleiches mit Gleichem vergleicht, also etwa Müsli mit Müsli.