Wie Spinnen Leben retten
Die Sydney-trichternetzspinne ist eines der giftigsten Tiere der Welt. Ein Biss von ihr kann töten. Doch es gibt ein Gegengift.
Nur etwas Plastik trennt Scott Johnson von einer der giftigsten Spinnen der Welt. Auf seinem Couchtisch im australischen Engadine stehen gleich mehrere durchsichtige Behälter, in denen Sydney-trichternetzspinnen auf Torfmoos sitzen. So betrachtet wirken die Tiere mit ihren langen Beinchen gar nicht so bedrohlich, sie passen problemlos auf eine Handfläche. Und dennoch: Die gefürchteten Sydney Funnel-webs, wie sie in ihrer Heimat heißen, können einen Menschen in weniger als einer Stunde töten.
Johnson ist in seiner Freizeit als Spinnenjäger tätig und hat sich auf diese besonders gefürchtete Art spezialisiert. Als er ein Exemplar vorsichtig mit einem Metallstab von einem Behälter in einen anderen verfrachten will, wird es plötzlich gefährlich: Die Spinne streckt sich, klettert über den Rand – und entkommt. Aber sie landet in einer tiefen Plastikwanne, die der 42-Jährige für solche Manöver benutzt.
Der Australier ist seit jeher fasziniert von den Spinnen, weiß fast alles über sie. Schon als Kind gräbt er Sydney-trichternetzspinnen aus dem Boden und gibt sie bei den zuständigen Behörden ab.
Seither liest er alles zum Thema, auch um Laien, die um Rat fragen, die richtigen Tipps geben zu können. Vor vier Jahren startete er eine Facebook-seite, auf der er Infos rund um die gefährlichen Spinnen verbreitet und Menschen in der Umgebung anbietet, die Tiere bei ihnen abzuholen.
Wer gebissen wird, merkt es schnell: Erst kribbelt der Mund, dann zuckt die Zunge, starke Schweißausbrüche und Muskelkrämpfe folgen. Wird kein Gegengift verabreicht, kann das Opfer innerhalb kurzer Zeit an einer Mischung aus Bluthochdruck, erhöhtem Herzschlag und Atemnot sterben.
Pro Jahr werden etwa 30 bis 40 Menschen von einer solchen Spinne gebissen. Bislang wurden aber nur 13 Todesfälle mit der in Down Under endemischen Spezies in Verbindung gebracht. Seit 1981 ein Gegenserum entwickelt wurde, ist niemand mehr an einem Biss gestorben.
Trotzdem ist die Spinnenart kein beliebter Hausgast: Als Leanne Paull aus Heathcote im Süden von Sydney eines Morgens von ihrem 15-jährigen Sohn bei der Arbeit angerufen wird, lässt sie alles stehen und liegen und fährt nach Hause. Eine Trichternetzspinne hatte es sich im Wohnzimmer bequem gemacht. Mutter und Sohn wissen nicht, was sie tun sollen, es herrscht Panik.
„Ich wollte einen Behälter über sie stülpen, habe aber nicht getroffen. Und dann ist sie ein bisschen wütend geworden“, sagt die
Australierin. „Schließlich habe ich draußen einen Jogger gefragt, ob er mir helfen kann.“Der Mann schafft es, die Spinne einzufangen und erzählt Paull vom Spinnenjäger Scott Johnson. Der holt das Tier am Morgen ab, noch bevor er zu seiner Arbeit als Autoschlosser fährt.
Derzeit wird er fast täglich über Facebook angeschrieben, denn das zuletzt extrem regnerische Wetter an Australiens Ostküste lockt viele Krabbeltiere aus ihren Verstecken.
Sobald der Australier fünf bis zehn Exemplare der giftigen Spinnenart eingesammelt hat – etwa alle zwei Wochen – bringt er die Tiere in den bei Somersby nördlich von Sydney gelegenen „Reptile Park“. Dort werden vor allem die Männchen gebraucht. Sie sind fünf- bis sechsmal giftiger als die Weibchen – und ihr Toxin eignet sich besonders gut für die Herstellung eines sogenannten Antidots, denn dieses wirkt auch gegen Bisse von anderen Arten.
„Wir sind sehr davon abhängig, dass Menschen die Trichternetzspinnen bei uns abgeben“, erklärte Tim Faulkner, Leiter des „Reptile Parks“. Ohne diese Hilfe der Bürger sei es unmöglich, Leben zu retten.
Gisele Bündchen Das Supermodel (41) ist zufrieden mit der Rollenverteilung in der Ehe mit Us-footballstar Tom Brady (44). „Sein Fokus liegt auf seiner Karriere, meiner überwiegend auf den Kindern“, sagte die Brasilianerin der „Vogue UK“. „Ich bin sehr dankbar, dass er mich die Zügel in die Hand nehmen lässt, wenn es um unsere Familie geht. Er vertraut meinen Entscheidungen.“
Spiel 77