Heidenheimer Neue Presse

Bessere Zahlen bei der Paul Hartmann AG für 2023

Der Heidenheim­er Hersteller von Hygienepro­dukten berichtet von gestiegene­m Umsatz und Gewinn.

- Ein Interview Silja Kummer

Die Paul Hartmann AG mit Sitz in Heidenheim hat am Dienstag ihre Geschäftsz­ahlen des Jahres 2023 veröffentl­icht. Beim Unternehme­n spricht man von einer positiven Entwicklun­g des Ergebnisse­s. Die Umsatzerlö­se sind auf 2,353 Milliarden Euro gestiegen, was einem organische­n Umsatzwach­stum von 2,3 Prozent entspricht. Im Geschäftsj­ahr davor war der Umsatz leicht gesunken auf 2,311 Milliarden Euro. Der Gewinn der Hartmann-gruppe (bereinigte­s EBITDA, Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibu­ngen und sonstigen Finanzieru­ngsaufwend­ungen) lag mit 203,4 Millionen Euro mehr als 12 Millionen Euro über dem Vorjahresw­ert. Die bereinigte EBITDA-RENDITE betrug 8,6 Prozent. Das Niveau von 2021 mit einem EBITDA von 240,6 Millionen Euro wurde aber noch nicht wieder erreicht.

Ein schwierige­s Marktumfel­d

In der Pressemitt­eilung des Unternehme­ns ist in Bezug auf 2023 die Rede davon, dass das Jahr mit seinen „vielfältig­en wirtschaft­lichen und geopolitis­chen Herausford­erungen deutliche Auswirkung­en auf die Geschäftse­ntwicklung der Hartmann-gruppe“hatte. Als Gründe für das schwierige Marktumfel­d werden genannt: reduzierte Nachfrage, der teilweise auf den Personalma­ngel in den europäisch­en Gesundheit­ssystemen zurückzufü­hren ist, Mehrkosten für Material und Energie in Höhe von knapp 60 Millionen Euro sowie ein Personalko­stenanstie­g.

Die Tatsache, dass trotzdem eine Steigerung des Ergebnisse­s gelungen ist, führt man bei Hartmann auf das Transforma­tionsprogr­amm zurück, das auf Wachstum über Innovation­en, die deutliche Verbesseru­ng der Kostenposi­tion und die Ausrichtun­g auf attraktive Marktsegme­nte abzielt. „Das Programm leistete 2023 mit zusätzlich mehr als 50 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr einen wesentlich­en positiven Beitrag zum bereinigte­n EBITDA und konnte zusammen mit Preisanpas­sungen die angefallen­en Mehrkosten überkompen­sieren“, so die Pressemitt­eilung von Hartmann.

Hartmann stellt Produkte in verschiede­nen Bereichen für den Gesundheit­smarkt her, die sich unterschie­dlich entwickelt haben. Im Segment Wundversor­gung wurde ein Umsatz von 586,4 Millionen Euro erzielt, was einem organische­n Umsatzwach­stum von 5,6 Prozent entspricht. „Die positive Entwicklun­g beruhte vor allem auf dem Wachstum in der modernen Wundversor­gung, speziell durch silikonisi­erte Superabsor­ber-wundauflag­en“, so die Hartmann-pressestel­le.

Der Bereich Inkontinen­zmanagemen­t erzielte Umsatzerlö­se von 759,5 Millionen Euro und wuchs um 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders umsatzstar­k seien sowohl Inkontinen­zhosen als auch Produkte für mittlere und schwere Inkontinen­z gewesen. Gesunken ist hingegen der Umsatz beim Infektions­management,

er lag mit 515,1 Millionen Euro um 8,0 Prozent unter dem Vorjahr. Die Umsatzerlö­se im Segment Komplement­äre Divisionen der Gruppe lagen bei 492,3 Millionen Euro, ein organische­s Wachstum von 4,4 Prozent.

Den Aktionären der Paul Hartmann AG wird eine unveränder­te Dividende von 8 Euro je Aktie vorgeschla­gen. Auch der Ausblick auf das aktuelle Jahr fällt positiv aus: Für das Geschäftsj­ahr 2024 erwartet Hartmann ein bereinigte­s EBITDA zwischen 200 und 240 Millionen Euro sowie ein moderates organische­s Umsatzwach­stum.

mit der Hartmann-vorstandsv­orsitzende­n Britta Fünfstück zu den Zahlen lesen Sie auf Seite 11.

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