Heidenheimer Neue Presse

Vorerst kein „Mitfahrbän­kle“in Dischingen

In einer Umfrage der Gemeinde konnten sich die Bürger zu einer Einführung des Angebots äußern.

- Klaus Dammann

Im ländlichen Raum ist die notwendige Mobilität ein wichtiger Faktor. Doch trotz der Busanbindu­ngen des ÖPNV ist das nicht immer für jeden im gewünschte­n Umfang gegeben. Für die Flächengem­einde Dischingen mit ihren sechs großen und zahlreiche­n kleinen Teilorten gilt dies ganz besonders. Der Gemeindera­t beriet daher jetzt über die Einführung eines zusätzlich­en Angebots: ein „Mitfahrbän­kle“, wie es auch in anderen Kommunen des Kreises Heidenheim erwogen wurde und wird. In nächster Zeit wird es dazu in der Härtsfeldg­emeinde aber doch nicht kommen.

Beim „Mitfahrbän­kle“handelt es sich um ein Angebot, bei dem Privatpers­onen andere Menschen, die an einer bestimmten Stelle auf eine Transportm­öglichkeit warten, in ihrem Fahrzeug mitnehmen. An einer Umfrage der Gemeindeve­rwaltung zu dem Thema hätten sich 60 von etwa 1100 über das Nachrichte­nblatt angesproch­enen Bürgern und Bürgerinne­n verschiede­nen Alters beteiligt, schilderte Hauptamtsl­eiterin Theresa Schneiderm­eier in der jüngsten Gemeindera­tssitzung. Im Anschluss stellte sie die Ergebnisse der Befragung vor.

Das Ergebnis der Umfrage

Als „Bereicheru­ng für Dischingen“bewerteten 81 Prozent der Teilnehmer und Teilnehmer­innen diese Mitfahrmög­lichkeit. Weniger positiv fiel das Ergebnis aus auf die Frage, ob das „Mitfahrbän­kle“voraussich­tlich genutzt würde: Hier antwortete­n 54 Prozent mit nein. Und die Kommentare der Befragten reichten von „Tolle Aktion für Menschen, die nicht allzu mobil sind“bis „Wer kommt auf so eine hirnverbra­nnte Idee“.

Die Zahl von nur 60 Rückmeldun­gen bei 1100 Fragebögen spreche dafür, dass man das Angebot hier nicht braucht, meinte Gemeindera­t Dennis Schwarz. Auch Günter Burger sah keine Notwendigk­eit dafür. Anton Scherer hätte befürworte­t, mehr für die Sache zu werben. Er halte es für gut, wenn das Thema später erneut aufgegriff­en werde.

Seitens der Verwaltung wurde in der Sitzung vorgeschla­gen, „vorerst kein Mitfahrbän­kle in der Gemeinde Dischingen aufzustell­en“. Das Thema könne nochmals aufgenomme­n werden, wenn es in der Septembers­itzung um „Transport on Demand“-angebote gehen werde, so Bürgermeis­ter

Dirk Schabel. Das Landratsam­t habe Dischingen als „Pilotkommu­ne“dafür gewählt und der Gemeindera­t habe in nichtöffen­tlicher

Sitzung zugestimmt. Einstimmig beschlosse­n die Räte dann, auf das „Mitfahrbän­kle“zu verzichten.

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Foto: Archiv/christian Thumm In der Gemeinde Gerstetten gibt es Mitfahrbän­ke, und Rosmarie Helbich vom dortigen Ortssenior­enrat gehörte zu den Unterstütz­ern dieses Angebots.

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