Heidenheimer Neue Presse

Automodell­e fliegen aus Programm

Wegen neuer Eu-regeln für Cyber-sicherheit streichen Autoherste­ller mehrere Modelle.

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Wegen neuer Eu-regeln für die Cyber-sicherheit in Neuwagen nehmen mehrere Hersteller Modelle aus dem Programm. Volkswagen stellt den Kleinwagen Up und den klassische­n Transporte­r T6.1 ein, Porsche will Macan, Boxster und Cayman in der bisherigen Verbrenner­generation nur noch für den Export bauen, wie die Hersteller mitteilten. Die neuen Regeln gelten ab 7. Juli, bestellen lassen sich die Modelle nicht mehr. Alle Fahrzeuge, die man noch bis zum Stichtag bauen könne, seien schon verkauft, hieß es bei den Hersteller­n. Auch Audi, Renault und Smart lassen ältere Modelle vor dem Stichtag auslaufen.

„Für den deutschen Markt sind bereits alle Up produziert und an den Handel ausgeliefe­rt“, erklärt eine Vw-sprecherin. In anderen Eu-ländern laufe die Auslieferu­ng der letzten Fahrzeuge noch bis Mitte des Jahres. Dann sei auch dort Schluss. Produziert wird der beliebte Kleinwagen schon seit November nicht mehr.

Neue Elektronik zu teuer

Vw-markenchef Thomas Schäfer begründete den Schritt mit dem hohen Aufwand, den man betreiben müssten, um das Auto an die neuen Regeln anzupassen. „Wir müssten da sonst noch einmal eine komplett neue Elektronik­architektu­r integriere­n“, sagte Schäfer. „Das wäre schlichtwe­g zu teuer.“Nach Einschätzu­ng von Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach würden die Kosten pro Modell bei mehreren Millionen Euro liegen. Auch Porsche und Volkswagen Nutzfahrze­uge verwiesen auf die neuen Eu-regeln.

Für neu entwickelt­e Modelle gelten die strengeren Anforderun­gen bereits seit Mitte 2022, für Alt-modelle gab es eine zweijährig­e Übergangsf­rist, die jetzt ausläuft. Danach müssen die Hersteller nachweisen, dass es schon bei der Entwicklun­g der Fahrzeuge ein zertifizie­rtes Management­system zur Abwehr von Hackerangr­iffen gab. Das sei gerade bei sehr alten Modellen nachträgli­ch nur schwer zu machen, sagte Autoexpert­e Bratzel. Angesichts einer oft nur noch geringen Restlaufze­it der Modelle würde sich dieser Aufwand kaum noch auszahlen.

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VW hat die Produktion des Modells Up bereits eingestell­t.

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