USA schicken auch taktische Raketen in die Ukraine
Präsident Joe Biden kündigt umgehende Lieferung von militärischem Gerät an.
Nach der Freigabe neuer Ukraine-hilfen durch den Kongress hat Us-präsident Joe Biden ein sofortiges neues Militärpaket für das von Russland angegriffene Land angekündigt. Die Lieferung von Ausrüstung für die Flugabwehr, Artillerie, Raketensysteme und gepanzerte Fahrzeuge an die Ukraine werde umgehend beginnen, sagte Biden.
Das neue Paket enthält übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch ATACMS-RAKETEN. Im Zusmmenhng mit dem Waffensystem (englisch: Army Tactical Missile System) herrscht die
Sorge, dass damit auch Ziele in Russland angegriffen werden könnten. Daher reagierten die USA und andere westliche Partner lange sehr zögerlich auf Forderungen aus Kiew nach solchen Waffen.
Nach einer monatelangen innenpolitischen Hängepartie hatte der Us-kongress am späten Dienstagabend die Hilfen für die Ukraine gebilligt und damit den Weg für neue Waffenlieferungen freigemacht. Das Gesetz sieht Unterstützung im Umfang von rund 61 Milliarden Us-dollar (57 Milliarden Euro) für Kiew vor.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich erleichtert: „Wir bekommen die Unterstützung, die wir brauchen, um unsere Leben weiter vor russischen Angriffen zu schützen.“
Bekannt wurde zudem, dass die USA bereits vor einiger Zeit ATACMS-RAKETEN an die Ukraine geliefert haben. Die Präzisionswaffen seien von der Us-regierung im Stillen genehmigt worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. Sie seien Teil eines von den USA im März bekannt gegebenen Notfallpakets für die Ukraine gewesen, dort aber nicht explizit aufgeführt worden, „um die operative Sicherheit der Ukraine auf deren Ersuchen hin aufrechtzuerhalten“. Der Sender NBC News berichtete unter Berufung auf Usregierungsvertreter, die Geschosse seien bereits in der vergangenen Woche bei einem Angriff auf der Halbinsel Krim sowie in dieser Woche bei einem Angriff auf die besetzte Stadt Berdjansk im Südosten der Ukraine zum Einsatz gekommen.
Bereits im Oktober hatte die Ukraine bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg
ATACMS-RAKETEN aus den USA eingesetzt. Damals handelte es sich um Modelle mit einer geringeren Reichweite von rund 165 Kilometern. Die ukrainische Regierung hatte ATACMS-RAKETEN mit höherer Reichweite gefordert.
Russland produziert derweil nach Einschätzung von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bereits Waffen und Munition über den Bedarf für den Angriffskrieg gegen die Ukraine hinaus. Er warnte deshalb vor weiteren militärischen Ambitionen des russischen Präsidenten Wladimir Putin.